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Ein Horrorfilm aus Deutschland? Gibt es doch gar nicht! Wenn der Wille groß ist, scheint zumindest das "Nein" zu versagen. Wolf Wolff präsentiert uns mit Virus Undead einen internationalen Horrorfilm auf deutscher Ebene. Dominic Stetschnig hat das Regie Duo Wolf Wolff und Ohmuthi für uns in Berlin getroffen, ausgequetscht und anschließend die Informationen überbracht. In unserem aktuellen Gespräch befassen wir uns daher freimütig mit Rauchern und Nichtrauchern, Schauspielern und Produktionsbedingungen. Unsere erste und weltexklusive Besprechung zum Film gibt es im Übrigen auch noch obendrauf. Wer bereits im Vorfeld über das Gesehene informiert werden möchte, folgt diesem Link. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen der Zusammenfassung!

Virus Undead - Im Gespräch

 

Ein kanadisches Cafe in Schöneberg, es duftet nach Pancakes, Tee und frischer Luft – danke, Nichtrauchergesetz! „Scheiß Gesetz!“, schallt es mir von der anderen Seite des Tisches entgegen. Die zarte, doch zielgerichtete Stimme gehört Ohmuthi, weibliche Seele hinter Deutschlands jüngster Genre-Hoffnung mit dem wohlbedacht internationalen Titel „Virus Undead“. Neben ihr sitzt Wolf Wolff, der gerade genüsslich einen Bissen seines Pancakes zu sich nimmt. „Weg mit dem Ahornsirup, der schmeckt grausam!“, schallt es wieder von nebenan. Im selben Atemzug dann „Virus Undead ist nach CON GAME und LUDGERS FALL unser dritter Kinofilm“. Rechtes Ohr: „Wir können eines versprechen: 90 Minuten keine Langweile! Worauf wir sehr stolz sind: es ist der erste richtige Tier-Horror aus Deutschland. Wir sind stolz, was daraus wurde, da gerade der Genrefilm es in Deutschland ja nicht leicht hat – was wir auch wieder zu spüren bekommen haben. Wir hatten einige Pleiten bei der Filmförderung, haben aber letzten Endes dank internationalen Investoren doch das Geld für die Produktion zusammen bekommen“.

 
Wolf berichtet von den Early Years seiner Karriere: „So richtig begonnen hat es mit Stephen King. Ich inszenierte zwei seiner Geschichten, TODESMARSCH für das ZDF und ICH WEISS WAS DU BRAUCHST, eine Kurzgeschichte von ihm, plus zahlreiche Musikvideos der letzten Jahre, auf nationaler und internationaler Ebene. Unter anderem den Live-Mitschnitt der Guano Apes mit LORDS OF THE BOARDS, der mit einem Echo ausgezeichnet wurde“.
 

„Worin liegt der springende Punkt in Virus Undead?“, frage ich. „Nun, im Grunde genommen ist es die Story Dorf vs. Stadt. Wir spielen größtenteils auf dem Land. Es gibt zahlreiche Charaktere verschiedener Typen im Film. Unsere Hauptakteure bestehen aus einem Psycho, einem Arzt, einer Schlampe und einer Frustrierten – die perfekte Mischung für Konflikte und heiße Affären. Doch wirklich vorangebracht wird der Film durch die Zombies. Und obwohl durch die Infizierten eine Gefahr von außen droht, besteht die eigentliche Bedrohung doch in der Gruppe“. „Wir haben unser Lieblings-Genre als Rahmen genommen und innerhalb seiner Grenzen inszeniert“, fügt Ohmuthi hinzu. „Leider musste das Drama aufgrund der Action ein wenig weichen. Wir haben uns aber angestrengt, originell zu sein. Diese Originalität versuchen wir nicht durch Albernheiten zu erreichen, wie es beispielsweise bei BLACK SHEEP der Fall war, sondern durch neue Elemente. Dabei ist hoffentlich auch etwas Gutes entstanden“. „Muss es auch, bei diesem Produktionskosten. Nun ja, der Alkohol hilft über den Dreh hinweg. Und das Wissen, einen tollen Soundtrack zu haben, der einem das Rückgrat stärkt“. Wolf: „Wir haben für den Soundtrack Bands wie Ooomph, Krupps, Beloved Enemy und Sonic Slave gewonnen.“ Ohmuthi: „Und nicht zu vergessen unsere wichtigsten Paten beim Schreiben: Alfred Hitchcocks DIE VÖGEL und die beiden 28 DAYS/WEEKS LATER Filme, welche besonders in den stillen Szenen am stärksten waren“. Wolf: „Und Ohmuthi stand Pate für den Humor!“

 
Ich wollte mich auch mal wieder zu Wort melden: „Gute Filme in Euren Augen? Nennt mal ein paar Beispiele…“ – prompt kam die Antwort: „Jacob’s Ladder, Adams Äpfel, Bis das Blut gefriert, Children of Men, Die üblichen Verdächtigen, Nikita, Leon, Nicht auflegen, Sixth Sense, From Dusk Till Dawn, Planet Terror“. „Und was ist mit Remakes?“ – „Wenn man sich Charakterzüge eines Films nimmt und seine eigene Version dreht, die darauf beruht – okay. Aber 1:1 einen Film nachdrehen? Schneid dir mal in den Finger ohne Messer… Niemals!“
 

„Warum habt Ihr Euch dafür entschieden, in englischer Sprache zu drehen, wo ihr doch ein deutscher Genrefilm sein wollt?“ Wolf meinte, dass sie gerne in deutscher Sprache drehen würden, doch in diesem Fall Verpflichtungen gegenüber der Produktion hatten. „Das Problem lag daran, mit englischsprechenden deutschen Schauspielern zu drehen. Amerikanische Schauspieler, oder aber auch Muttersprachler, diskutieren einfach nicht, sind einfach zu handhaben. Das ist allgemein ein Problem der deutschen Schauspieler – mal abgesehen davon, dass es in Deutschland keine wirklichen Stars wie im internationalen Kino gibt.“

 
Nach Abschluss dieser Worte zahlten wir und verließen das Lokal. Und Ohmuthi genoss ihre Zigarette wie nie zuvor.

>> verfasst von Dominic Stetschnig




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