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Moviebase Carriers

Carriers
Carriers

Bewertung: 70%

Userbewertung: 75%
bei 95 Stimmen

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Originaltitel: Carriers
Kinostart: 01.10.2009
DVD/Blu-Ray Verkauf: 26.02.2010
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 82 Minuten
Studio: Paramount Vantage / Splendid Film
Produktionsjahr: 2009
Regie: Àlex Pastor, David Pastor
Drehbuch: Àlex Pastor, David Pastor
Darsteller: Chris Pine, Lou Taylor Pucci, Piper Perabo, Emily VanCamp, Christopher Meloni, Kiernan Shipka, Sequoyah Adams-Rice, Josh Berry, Jeremy Burnell, Brighid Fleming, Jason E. Hill, Tim Janis, Dylan Kenin, Dale Malley, Stacy Marie Warden, Cheryl Wills

Die Welt ist groß und der Tod lauert überall. Dieser Satz beschreibt in Abwandlung an den berühmten Roman des bulgarisch-stämmigen Schriftstellers Ilija Trojanow vermutlich am besten das in Carriers vorherrschende Szenario aus Angst und Hilflosigkeit. Eine letale Seuche ist eine verdammt ernste Angelegenheit. Das werden die beiden Brüder Danny (Lou Taylor Pucci) und Brian (Chris Pine) nur bestätigen können. Das unbekannte Virus hat bereits weite Teile der Menschheit dahingerafft, als sich die Geschwister zusammen mit ihren Freundinnen (Piper Perabo, Emily VanCamp) auf den Weg zur Küste begeben, wo sie auf Rettung und Schutz hoffen. Doch der Roadtrip steht von Beginn an unter keinen allzu guten Vorzeichen. Nicht nur treffen die jungen Leute unterwegs immer wieder auf Infizierte, auch untereinander sind sie sich oftmals nicht einig, was den weiteren Verlauf ihrer Reise anbelangt. 

Carriers als den inoffiziellen Film zur Schweinegrippe zu bewerben, greift sicherlich zu kurz und würde die psychologisch sauber austarierte Geschichte fälschlicherweise auf das Format eines simplen Katastrophen-Thrillers reduzieren. Dabei ist das Regiedebüt der spanischen Pastor-Brüder, Alex und David mit Namen, zu jederzeit 100% Kino. Um das zu erkennen, muss man sich nur einmal die ausgefeilte Bildgestaltung und Montage ansehen. Aus dem Spiel mit Unschärfe, verschiedenen Brennweiten und Filter erschaffen sie bereits eine trotz der Weite der Landschaft bedrohliche Enge, die zugleich als Blick in das Seelenleben ihrer vier Hauptcharaktere funktioniert. Die Angst fährt schließlich immer mit. Die Angst, sich bei jemand anderem anzustecken, von dem man nicht wusste, dass auch er längst infiziert ist. 

Dieses Misstrauen ist die wichtigste Trumpfkarte, die der Film bereit hält und die die Pastors gerade zum Ende hin genüsslich ausspielen. Dann nämlich, wenn der Nervenkrieg unseren vier Reisenden manch irreversible Entscheidung abverlangt. Auch ohne allzu großes Genrewissen ahnt man zudem bereits früh, dass die von Brian und Danny aufgestellten Regeln (1. Abstand zu allen Infizierten halten, 2. Bei Kontakt Mundschutz und Handschuhe tragen, 3. Möglicherweise kontaminierte Gegenstände gründlich reinigen) über kurz oder lang gebrochen werden. Hieraus ergibt sich eine Reihe von Komplikationen. Dass die Überlebenswahrscheinlichkeit mit jedem Regelverstoss dramatisch abnimmt, ist die mit Abstand unerfreulichste. Und so rückt das Meer, an dem Danny und Brian so viele unbeschwerte Ferien zusammen verbrachten, plötzlich in unerreichbare Ferne. 

Das Bedrohungsszenario, das Carriers ohne große Erklärung aufbaut – die Erkrankung ist einfach da, die Hintergründe interessieren nicht weiter und bleiben weitgehend im Dunkeln –, ähnelt dem des klassischen Zombiefilms. Allein die Zombies fehlen, was jedoch nicht weiter tragisch ist. Immerhin übernehmen die infizierten Anhalter und Mitfahrer deren Funktion. Statt auf blutige Schockeffekte vertrauen David und Alex Pastor ihren Darstellern und der aus der scheinbaren Ausweglosigkeit der Situation sorgsam entwickelten Spannungsdramaturgie. Dabei orientieren sie sich von Beginn an am Aufbau eines klassischen Roadmovies. Auf dem Weg zum Meer machen die Pärchen hier und da Station. Mal freiwillig, mal unfreiwillig. Mal geht ihnen das Benzin aus, mal erhoffen sie sich Hilfe in einer inzwischen verlassenen Notfallstation.  

Die einzelnen Episoden arbeiten mit einer den meisten von uns angeborenen Furcht vor dem Unbekannten. Was sich hinter der nächsten Tür, hinter der nächsten Ecke verbirgt, beflügelt nicht nur Dannys und Brians Fantasie auf eine schaurig-schöne Weise. Obwohl sie erst Ende Zwanzig bzw. Anfang Dreißig sind, nehmen es die Pastors mühelos mit der Routine und Fertigkeit eines erfahrenen Regie-Haudegen auf. So ganz nebenbei zitieren sie Spielberg und Romero, während sie ihre schnörkellose Geschichte auf ein nachdenkliches, durchaus bewegendes Ende hin ausrichten, das sich von den vielen Last-Minute-Plot-Twists im Genre wohltuend abhebt.  

Carriers entlässt sein Publikum mit nur wenigen Antworten. Dafür wirft dieses sozialpsychologische Experiment, das sich als Horrorfilm tarnt, umso mehr Fragen auf. Was ist das eigene Überleben wert, wenn der Mensch, dem man sich am nächsten fühlte, plötzlich nicht mehr bei einem sein kann? Wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der wir dem Anderen stets mit Misstrauen und Argwohn begegnen? Und ist das soziale Gewissen nur in guten Zeiten als moralische Instanz zu gebrauchen und ansonsten eher hinderlich? Der Kopf rattert, das Herz bebt. Gut gemacht, Señores Pastor!

>> verfasst von Marcus Wessel

40%
Freier Filmkritiker
geschrieben am 12.03.2010 um 17:00 Uhr
Ein leider nur durchschnittlicher Film. Wäre nicht aus zich anderen Virus Filmen wie z.B. "28 Days later" geklaut (Virus und Vater mit Tochter Problem) worden hätte eine höhere Wertung rausspringen können. So hat man aber irgendwie alles schon einmal besser gesehen. Der Umgang mit dem Virus lässt sehr zu wünschen übrig: Mal werden hochkonzentriert Schutzmasken benutzt und Teile des Autoinnenraums mit Folie abgeteilt und das andere mal öffnet man ein Auto das voll in der Sonne steht und indem deutlich eine Virusleiche sitzt ohne Schutz ...soll heißen: In die kostenlose vierrädrige Vierensauna wird erst mal ohne Schutz hineingekrabbelt und direkt neben dem Toten der kurz darauf erwacht mal nach dem Autoschlüssel gekramt. Solche Logik Fehler findet Ihr im Film zuhauf und das nervt gewaltig. Auch die Luft über einem Schwimmbecken indem eine modrige Virusleiche schwimmt kann den Jungs und Mädels nichts anhaben. Auch das treffen von weiteren aber ziemlich gewaltätigen Überlebenden kennt man schon aus anderen Filmen. Beim ewig langem Schluss über die zwei Brüder musste ich dann abschalten. Auch die Beleuchtung der einzelnen Szenen wirkt teilweise sehr unscharf und hausbacken beleuchteet. Den Film kann man im Free TV mal anschauen, ansonsten erhält man leider nur unterdurchschnittliche Unterhaltung.
20%
Chris
geschrieben am 29.11.2009 um 20:00 Uhr
Es passiert wirklich nicht häufig das ich einen Film so schlecht bewerte wie diesen.Es gibt keinen wirklichen Anfang und kein Ende. Keine Geschichte die erzählt wird was eigentlich los ist. Man wird in ein Virendrama hineingeworfen und das Leben von 4 Teenagern die versuchen einen Strand aus ihrer Kindheit zu finden. Es fängt direkt während einer Autofahrt an.Es wird versucht ein Drama und gleichzeitig einen Horrorfilm aufzuführen. Das ganze hat keine Hand und keinen Fuß. Fast schon zum einschlafen. Es wird eigentlich garnichts erklärt.Dadurch das keine wirkliche geschichte zu den beiden Brüdern erzählt wird kommt die Dramastimmung nicht auf und weil die Schockmomente so unglaublich langweilig und seit 5 Minuten vorherzusehen sind ist auch die Horrornummer futsch.Als ich von vielen gelesen habe der Trailer würde alles zeigen dachte ich nicht das es stimmen würde da sowas öfters mal behauptet wird aber es ist wirklich war. Der Trailer ist der Film von Anfang bis Ende!Und natürlich sind sehr viele wie ich und werden ihn sich erst selbst ansehen aber ihr werdet zu der selben Erkenntniss kommen wie ich: Sie hatten recht mit der Behauptung.
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