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Moviebase Bait 3D

Bait 3D
Bait 3D

Bewertung: 50%

Userbewertung: 45%
bei 89 Stimmen

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Originaltitel: Bait, The
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 19.07.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: 19.06.2013
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 89 Minuten
Studio: Arclight Films
Produktionsjahr: 2009
Regie: Russell Mulcahy, Kimble Rendall
Drehbuch: Russell Mulcahy
Darsteller: Julian McMahon, Sharni Vinson, Xavier Samuel, Phoebe Tonkin, Alice Parkinson, Cariba Heine, Dan Wyllie, Alex Russell, Richard Brancatisano

Welchen Stellenwert hätte der Weiße Hai wohl heute, wenn ihn Steven Spielberg vor 38 Jahren nicht zum Monster gemacht hätte? Sein schlechtes Image hat das Meerestier seitdem nicht mehr ablegen können. Stattdessen wurde es als Killerbestie in unzähligen Horrorfilmen eingesetzt, von denen keiner mehr an Spielbergs Schocker heranreichte.

Knapp vier Jahrzehnte später wagt sich Regiedebütant Kimble Rendall ins Wasser und lässt einmal mehr den Weißen Hai auf seine Protagonisten und die Zuschauer los. Ursprünglich mit einem Kinostarttermin für letzten August angekündigt, findet „Bait“ nun doch noch seinen Weg zum Publikum – und zwar direkt auf DVD. Ob ein Erfolg an den Kinokassen nach Genreflops wie „Shark Night“ überhaupt noch möglich gewesen wäre, darf zurecht bezweifelt werden. Dennoch: Rendalls Hai-Variante ist mitnichten der Rohrkrepierer geworden, den der (deutsche) Titel vermuten lässt

Der Genrekenner weiß: je kleiner die Ortschaft, desto größer ist der Horror, der den Menschen dort widerfährt. So auch in dem idyllischen Tweed Heads an der Küste Australiens, das seine neue Attraktion feiert: ein unterirdisch gelegenes Einkaufszentrum. Gerade eröffnet, zieht es zahlreiche Neugierige an, als aus heiterem Himmel eine Tsunamiwelle auf das Städtchen trifft und das Center fast komplett unter Wasser setzt. Die Sonderangebote sind davongespült, vor den Ausgängen türmen sich Trümmer. Und die wenigen, zum Teil verwundeten Überlebenden retten sich auf die Supermarktregale. Zu allem Überfluss hat das Shoppingparadies ein paar neue, besonders hungrige Besucher angelockt: zwei aggressive Weiße Haie!

Während der Wasserpegel kontinuierlich steigt und Nachbeben das bereits zerstörte Gebäude erschüttern, gehen langsam aber sicher die Fluchtideen und auch die Mitstreiter aus. Mit der andauernden Gefangenschaft steigt nicht nur der Appetit der Haie auf die menschlichen Häppchen. Auch die Eingeschlossenen haben plötzlich einen Gegner in den eigenen Reihen.
 
So abwegig sich der Inhalt von „Bait“ liest, ganz so weit hergeholt ist das Szenario nicht. Als Queensland im Januar 2011 überschwemmt wurde, gelangten viele Meerestiere ins Landesinnere des australischen Bundesstaates. Neben Schlangen und Krokodilen schwammen plötzlich auch Haie in den Hauptstraßen umher. Von Raubtieren in Supermärkten wurde zwar nichts überliefert, völlig ausschließen kann man dies aber nicht. Ein Hauch von Realismus in einem Film, der ansonsten auf jegliche Authentizität verzichtet.

Auch wenn Produzent Todd Fellman in einem Interview das untypische Horrordrehbuch ohne „papierdünn gezeichnete Figuren“  hervorhob, sind die Charaktere allesamt austauschbar. Ob da nun „Step Up“-Beauty Sharni Vinson und „Twilight“-Mime Xavier Samuel in den Fluten ums Überleben kämpfen oder jemand anderes – den Zuschauer juckt’s nicht. Die Dialoge hangeln sich von einem „Ich werde es tun“ über „Nein, tu’s nicht“ bis hin zu „Ich werde wiederkommen“. Das übliche Geschwafel in aussichtslosen Situationen, unterbrochen von Hilfeschreien.

In diesen Punkten hat das Drehbuch von John Kim und Russell Mulcahy („Talos, die Mumie“) nichts Positives vorweisen. Im Wasser passiert kaum etwas Neues. Fluchtideen werden getestet, jemand geht ins Wasser, der Hai greift an, jemand wird im letzten Moment gerettet – oder kehrt eben nicht mehr zurück. Wer dabei auf blutrünstige Knabberszenen hofft, könnte enttäuscht werden. Die mit Abstand gorelastigste Haiattacke wird bereits im Trailer vollständig offenbart.

Für ein reines Trashvergnügen ist das Gezeigte zu ernst. Mehr Selbstironie hätte die Haijagd im Supermarkt wesentlich unterhaltsamer gemacht. Der mögliche Humor blitzt nur kurzzeitig auf, wenn etwa ein Überlebender in einen „Iron Man“-Anzug aus Einkaufswagen gesteckt und mit Konservendosen beschwert wird, um den nächsten Rettungsversuch zu unternehmen. Zudem darf die Klischee-Blondine samt Schoßhündchen nervigen Schwachsinn ablassen. Auch beim Abspann und dem von Kimble Rendall selbst eingespielten Titelsong  darf geschmunzelt werden: Den berühmten Song „Mack the Knife“ aus der Dreigroschenoper trägt der Regisseur als Rocknummer mit ausbaufähigem Gesang vor.
 
Letztlich bekommt der Zuschauer genau das, was der Titel verspricht: Riesenhaie im Supermarkt. Mal animiert, mal animatronisch. Mal geschickt, mal dumm. Das alles in zwei halbwegs gelungenen Kulissen (Tiefgarage und Supermarkt) mit solide agierenden Darstellern, die körperlich sehr gefordert wurden. Ab und an gibt es nette Bildspielereien, die den 3D-Zusatz rechtfertigen wollen.

Selbst wenn „Bait“ hierzulande nach ewigem Hin und Her nie in den Kinos zu sehen war: Eine Fortsetzung wurde bereits angekündigt. Vielleicht hätte Rendall auf den „Snakes on a Plane“-Zug aufspringen und sein Erstlingswerk gleich von Beginn an als „Sharks in a Supermarket“ bewerben sollen. Dann wäre aus dem mäßigen und zahnlosen Haithriller womöglich sogar ein Kultfilm geworden. So aber ist „Bait“ nur ein weiterer Beitrag in einer langen Reihe.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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