Moviebase Coffin Rock
Coffin Rock, ein kleines, verschlafenes Fischerdorf mitten im australischen Nirgendwo, wird Schauplatz einer verhängnisvollen Affäre. Ein Blick genügt und Evan ist sich sicher: Jess hat sich in ihn verliebt, wird ihren kauzigen Mann Rob verlassen, mit ihm ein Baby zeugen und somit den Grundstein für eine dauerhafte Beziehung legen. Der Haken an dieser Utopie ist jedoch, dass jene lediglich in Evans krankem Hirn besteht und Jess in Wahrheit immer noch sehr glücklich mit ihrer Ehe ist. Einzig wunder Punkt zwischen beiden ist der gemeinsame Kinderwunsch, der einfach nicht gelingen will. Ein einziger schwacher Moment, Jess ist sturzbetrunken, kommt Evan da gerade recht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Resultat: Jess ist nun schwanger! Als wäre dieses Dilemma nicht schon genug, so werden Evans Belästigungen immer heftiger und bald schreckt jener auch vor Gewalt nicht mehr zurück und bringt schließlich auch Jess in seine Gewalt...
Regisseur Rupert Glasson und sein Produzent David Lightfoot, welcher sich auch schon für „Wolf Creek“ verantwortlich zeigte, liefern mit diesem kleinen Psychothriller ihre eigene Version von „Eine verhängnisvolle Affäre“ ab. Dabei lassen sie viel Raum für die Emotionen und Reaktionen beider Ehepartner, so wird auch Robs Gemütszustand nie außer Acht gelassen, was eine dichte Atmosphäre schafft.
Generell wird hier weniger auf Effektheischerei als auf interne sowie externe Vorgänge der einzelnen Charaktere wert gelegt, was der zugegeben nicht gerade originellen Story doch noch einige neue Aspekte abgewinnen kann.
So ist zum Beispiel Evan nicht nur der allseits präsente irre Stalker, es wird auch versucht, seine psychischen Konflikte und die daraus resultierende krankhafte Eifersucht zu ergründen. Man sieht Evan nicht nur als wütenden Psychopathen, sondern auch von seiner verletzlichen Seite im fiktiven Dialog mit seinem Vater. Letztere sind glücklicherweise durch ein allgemein authentisches Schauspielerensemble auch sehr glaubwürdig dargestellt.
Auch der Ort des Geschehens wurde mit Bedacht ausgewählt, so steht die Enge und der Zusammenhalt der kleinen Dorfgemeinschaft in regem Kontrast zu Evans isolierter Baracke mitten in der unendlichen Weite des australischen Outbacks. Diese Weite wird allerdings nie zur Gänze von der Kamera erfasst, entweder begrenzt die Dunkelheit oder die Vegetation den weiten Raum, was wie schon im originalen „The Hitcher“ eine seltsam klaustrophobische Stimmung erzeugt.