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Moviebase Von der bösen Art

Von der bösen Art
Von der bösen Art

Bewertung: 15%

Userbewertung: 15%
bei 46 Stimmen

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Originaltitel: The Violent Kind
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 22.09.2011
DVD/Blu-Ray Verleih: 11.08.2011
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 86 Minuten
Studio: American Eagle Studios / Sunfilm
Produktionsjahr: 2009
Regie: Mitchell Altieri, Phil Flores
Drehbuch: Phil Flores, Mitchell Altieri
Darsteller: Taylor Cole, Tiffany Shepis, Joe Egender, Bret Roberts, Cory Knauf, Joseph McKelheer, Christina Grace, Nick Tagas

Es gibt eine Sache, die man „The Violent Kind“, dem neuen Film der „Butcher Brothers“ Mitchell Altieri und Phil Flores, wahrlich nicht vorwerfen kann: Dass der Film jemals auch nur den Eindruck zu erwecken versuchen würde, mehr als unterhaltsamer Halbtrash zu sein. Schon die Anfangsszenen, in denen man Cody (Cory Knauf), seinen Cousin „Q“ (Bret Roberts) und deren Freund Elroy (Nick Tagas) beim Verprügeln einer „Geschäftspartner“ kennen lernt, verströmt den Geist eines Filmemachens, das sich um glaubwürdige Figuren und Inszenierungen nur am Rande schert, wenn man auch einfach eine Geschichte behaupten kann.

Die drei jungen Männer sind nämlich, so will es die Handlung, Nachwuchskräfte einer traditionsreichen Bikergang, und bald darauf bricht man auf zur Wochenendblockhütte von Codys Mutter, Gründungsmitglied und anscheinend graue Eminenz, jedenfalls Matriarchin der Bande. All das Geraune und Gewese um Drogengeschäfte und Motorradfahren nimmt man den Figuren allerdings schon da schlichtweg nicht ab, was insofern nicht weiter furchtbar ist, als es fortan auch keine Rolle mehr spielt.

Am Ort der Handlung, weit oben in irgendwelchen dunklen Wäldern – amerikanische Naturprovinz der stereotypen Art also –, spielen sich dann erst einmal ein paar Eifersuchtsszenen ab, weil Codys Freundin Michelle (Tiffany Shepis) einen neuen Kerl mitbringt, sich stattdessen aber ihre kleine Schwester Megan (Christina Prousalis) offensichtlich für ihn interessiert. Und während man noch überlegt, in welche Richtung sich die Handlung denn auf dieser Grundlage entwickeln soll, stolpert Michelle, eigentlich schon auf dem Heimweg, auf einmal blutüberströmt und offenbar verwirrt, wieder zur Hütte zurück.

Dass „The Violent Kind“ (übrigens nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film von Geoffrey Pepos über einen traumatisierten Irakveteranen) solche Haken schlägt und mehrfach (auch später noch) abrupt seine Richtung, gar seine Genres ändert, ist durchaus ein positives Element des Films – immer wieder lassen Altieri und Flores (die auch das Drehbuch verfasst haben) die Zuschauer leicht ungläubig zurück, weil die gerade gesehene Wendung nun wirklich unerwartet kam.

Denn nun tauchen seltsame Gestalten im Wald auf, deren Ziele lange Zeit unklar bleiben, und Michelle entwickelt die fürs Horrorkino klassischen Symptome von Besessenheit – ganz nebenbei wird sie gefährlich gewalttätig und möglicherweise auch kannibalisch interessiert, was der Film zum Anlass nimmt, sich ausführlich mit der Darstellung blutiger Splatterszenen zu beschäftigen, was ihm technisch nur halbwegs ansehnlich gelingt, und ganze Zimmer rot einzufärben.

Dann tauchen auf einmal eine Gruppe von Menschen auf, die direkt den 1950er Jahren entsprungen zu sein scheinen, und ab dann taucht der Film bis hin zum dann aber nicht mehr ganz überraschenden finalen Twist in seine ganz eigene Existenzebene von Gaga-Filmemachen ab, in die die meisten Zuschauer wohl nicht folgen mögen.

Die Butcher Brothers haben mit ihren bisherigen Filmen, vor allem mit „The Hamiltons“ und „April Fool’s Day“, durchaus eher geradlinige, an den Konventionen ihrer Genres mehr oder minder nahe orientierte Filme gemacht, die gleichwohl Kritik wie Zuschauer nie so richtig überzeugen konnten – dafür waren die Versuche zu wenig originell, die Darsteller zu schwach. Für „The Violent Kind“ haben sie sich nun mutig – vielleicht aber auch verzweifelt – zum Ziel gesetzt, mit üblichen Erzählweisen gleich im Dutzend aufzuräumen, alle möglichen Genretopoi anzudeuten und dann links liegen zu lassen. Da wird lustig rechts und links zitiert, und manche Trashfreunde werden vermutlich eine gewisse Freude darin finden, dem Film auch noch in seine absurdesten Windungen zu folgen.

Allerdings wird man auch dann den Eindruck kaum loswerden, dass „The Violent Kind“ vor allem unentschieden wirkt, handwerklich eher bescheiden und leider allenfalls unfreiwillig komisch. Um wiederum als genresprengender Metafilm Wirkung zu zeigen, müsste der Film deutlicher machen, dass all diese Versatzstücke nicht nur beliebig zusammenmontiert wurden, sondern dass er damit auch etwas über Filmgeschichte, über den Horror- und Sciencefictionfilm etwa, auszusagen hätte. Von solchen Überlegungen sind allerdings in Skript und Inszenierung von „The Violent Kind“ nicht einmal Ansätze zu erkennen.

>> verfasst von Rochus Wolff

20%
octapolis
geschrieben am 10.10.2011 um 15:46 Uhr
Mal ganz ehrlich, hier wurden Ideen und gute Ansätze in Mengen verheizt, aber keine davon ernsthaft ausgebaut. Wahrscheinlich kamen sich die Herren Filmemacher dabei unglaublich cool vor, aber das ganze wirkt nicht mal freiwillig dilletantisch, sondern konstruiert dilletantisch.Die gewalttätigen Rockabillys waren schon mal ne Spitzenidee, aber dieses außerirdische an ihnen, wirkt schon wieder albern. Vielleicht war es ja auch so, dass die "Butcher Brothers" einfach alle Ideenfragmente verwursten mussten, weil ihnen einfach nicht mehr einfiel? Der einzig rote Faden des Films ist ein gewisser Asi-Charme, positiv gemeint.Zum Umfallen schlecht war er vom handwerklichen vielleicht nicht, zum irgendwann wieder mal anschauen schon.
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