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Moviebase Home Invasion - Der Feind in meinem Haus

Home Invasion - Der Feind in meinem Haus
Home Invasion - Der Feind in meinem Haus

Bewertung: 50%

Userbewertung: 40%
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Originaltitel: Dans ton sommeil
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: 22.06.2012
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 83 Minuten
Studio: Delante Films
Produktionsjahr: 2010
Regie: Caroline du Potet, Éric du Potet
Drehbuch: Caroline du Potet, Éric du Potet
Darsteller: Anne Parillaud, Arthur Dupont, Thierry Frémont, Jean-Hugues Anglade

Es sei etwas Besonderes, sagte Anne Parillaud bei der Vorstellung von „Dans ton sommeil“, im ersten Film eines Regisseurs spielen zu dürfen; solchen Filmen wohne oft große Direktheit, eine rohe Wahrheit inne. Und in der Tat haben Caroline und Eric du Potet ihren Erstling, für den sie Buch und Regie gemeinsam verantwortet haben, mit bemerkenswerter Entschiedenheit inszeniert. Da bricht die Tonspur gelegentlich wie eine Naturgewalt über den Zuschauer herein, es gibt Momente unglaublich bösartiger Gewalt zu sehen, und dazwischen oft und immer zerfurchter das Gesicht von Anne Parillaud.

Sie spielt hier Sarah, eine nicht mehr ganz junge Frau, die ihren fast erwachsenen Sohn durch einen tragischen Unfall verliert. Seinen Tod vermag sie nicht zu verwinden, und so tauscht sie mit ihren Kolleginnen, um möglichst viel arbeiten zu müssen – sie ist Krankenschwester –, weil das das einzige zu sein scheint, was ihren Tag einigermaßen zusammenhält. Auf einer nächtlichen Fahrt nach Hause überfährt sie fast den jungen Arthur, der aus dem Wald plötzlich auf die Straße rennt. Sie hievt den Verletzten in ihr Auto, schon bald muss sie aber feststellen, dass Arthur von einem fremden Mann verfolgt wird, der sogar nach seinem Leben trachtet und auch nicht davor zurückschreckt, in ihr Haus einzudringen.

Natürlich ist das als Verwirrspiel angelegt, denn Arthurs Rolle in dem ganzen Geschehen ist beileibe nicht so klar, wie er anfangs sagen möchte. Arthur Dupont gibt dieser Figur nur sehr minimalistisch Persönlichkeit, und auch wenn seine Distanziertheit und Kälte irritiert, so passt dies doch genau zum Geschehen. Leider wird aber dennoch nie ganz verständlich, was Sarah an diesem jungen Mann eigentlich findet; das Pressematerial zum Film suggeriert zwar, dass sie in Arthur ihren etwa gleichaltrig verstorbenen Sohn wiederzusehen glaubt, aber der Film legt eine solche Deutung überhaupt nicht nahe. Ihr insgesamt gebrochenes Wesen, das Parillaud gelegentlich und gekonnt sanft ans Hysterische heranführt, ohne je in dieser Richtung weitergehen zu wollen, scheint da schon geeigneter dafür zu sein, einige ihrer irrationalen Entscheidungen zu begründen.

Nur ist „Dans ton sommeil“  am Psychologisieren eigentlich nicht gelegen; dafür ist der Film zu sehr als Genrefilm angelegt – eigentlich. Denn zugleich konterkariert er ohne großes Federlesen die Grundstrukturen, die dem Thrillergenre zu eigen sind. Spannung ist sicher nicht das Element, das diesen Film vorantreiben könnte – zu einem solchen Zweck würde man nicht den entscheidenden Wendepunkt noch vor der Mitte des Films platzieren und dann die Handlung langsam dahintropfen lassen. Das ist der Haupteindruck, der sich nach „Dans ton sommeil“ einstellt: Dass es für die beiden Filmemacher kein rechtes Ziel gab, auf das sie zusteuern wollten. Denn in seinen einzelnen Elementen, seinen Szenen und kleinen Spannungsbögen, funktioniert der Film durchaus; aber am Ende weiß man nicht, wofür diese Rückblenden jetzt nötig waren, wofür die Traumsequenzen, die sich später als irreal herausstellen.

Vielleicht liegt es daran, dass bei aller Sicherheit im Handwerklichen, die Caroline und Eric du Potet in ihrem Erstling beweisen, bei aller Bereitschaft auch, Grenzen zu überschreiten und den Zuschauer an die Grenze dessen zu treiben, was er wahrnehmen will, es an diesem Film die Geschichte ist, die sie nicht in den Griff bekommen. Denn weder funktioniert sie nach den herkömmlichen Regeln des Genrefilms, noch verbiegt sie diese auf originelle Weise; und genauso wenig findet das Drehbuch einen Weg ganz außerhalb der vorgetretenen Pfade. Stattdessen steckt hier ein wenig zu viel drin: Die Geschichte eines Mörders, das Psychodrama einer einsamen Frau, und eine Rachegeschichte à la „Last House on the Left“ versteckt sich da auch noch. Das ist schon für die eine erzählte Nacht ziemlich viel; die 83 Minuten Laufzeit sprengt ein solches Unterfangen mühelos.

>> verfasst von Rochus Wolff

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