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Moviebase Lords of Salem, The

Lords of Salem, The
Lords of Salem, The

Bewertung: 50%

Userbewertung: 61%
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Originaltitel: The Lords of Salem
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 31.10.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 104 Minuten
Studio: Alliance Films / Automatik Entertainment,
Produktionsjahr: 2011
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Darsteller: Sheri Moon Zombie, Bruce Davison, Jeff Daniel Phillips, Judy Geeson, Meg Foster, Patricia Quinn

Rob Zombie ist der Mann fürs Grobe und wurde schon früh von Horrorfilmen beeinflusst. Sei es als Frontmann der Rockband „White Zombie“, die sich nach dem gleichnamigen Film benannte, oder als Solokünstler, der die Soundtracks zu verschiedensten Filmprojekten beisteuert. Vor gut zehn Jahren wollte Zombie dann selbst wissen, wie es sich auf einem Regiestuhl anfühlt und inszenierte den mittlerweile zum Kult avancierten Horrorhit „Haus der 1000 Leichen“. Wie das in der Filmbranche aber nun mal so ist, sollte man auch Tiefschläge verkraften können. Mit seiner Neuauflage des John Carpenter-Klassikers „Halloween“ machte er sich 2007 keine neuen Freunde – mit der Fortsetzung zwei Jahre darauf schon gar nicht. Mit „The Lords of Salem“ wird Zombie nun wieder etwas eigenständiger, verschenkt aber das durchaus vorhandene Potenzial für eine über weite Strecken langatmige Erzählung.

Zusammen mit Whitey (Jeff Daniel Phillips) und Munster (Ken Foree) formt die blonde Moderatorin Heidi (Sheri Moon Zombie) das Big H Radio Team eines örtlichen Senders. Als eine mysteriöse Holzbox samt Schallplatte in den Räumlichkeiten eintrifft, die ausschließlich an Heidi adressiert zu sein scheint, geht sie zunächst von einer unbekannten Rockband aus, schließlich prangert als Absender lediglich der Name Lords auf dem Umschlag. Und doch ist etwas merkwürdig: beim Abspielen der Platte läuft diese plötzlich rückwärts und konfrontiert Heidi mit einem längst vergessenen Trauma. Whitey spielt die Platte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ab. Zu seiner Überraschung geht in diesem Fall alles glatt und der Song entwickelt sich schnell zu einem häufig gewünschten Hit unter den Hörern des Senders. Wenig später trifft eine weitere Box für das Big H Team ein und beschenkt dieses mit Postern, CDs und Tickets für ein Konzert in Salem, das sich schon bei der Ankunft als großer Schwindel entpuppen soll. Denn die Lords of Salem sind zurück und haben großen Blutdurst.

In gewisser Weise ist Zombie seinem Kollegen Tim Burton und dem deutschen Filmemacher Til Schweiger ähnlich. Alle bringen in ihren Werken meist die eigene Familie irgendwie unter. Burtons Frau Helena Bonham Carter übernimmt regelmäßig Nebenrollen in Filmen ihres Gatten, Schweigers Tochter darf neuerdings neben Papa agieren. Und Zombies Liebste Sheri Moon wirkte schon in Videoclips ihres Mannes mit, zierte dessen Plattencover und bekommt es in „Lords of Salem“ mit unheimlichen Geistern zu tun. Sie steht die gesamte Zeit im Mittelpunkt des Geschehens und muss die Geschichte dementsprechend nahezu alleine tragen. Ob ihre merkwürdige Unlust damit zusammenhängt, dass die Handlung überwiegend nachts spielt?

Warm wird man mit ihrer Figur der Radiomoderatorin nicht wirklich und sehnt sich bald schon nach den Abwechslung bringenden Okkult-Szenen, die schräg und wirr geraten, aber audiovisuell ansprechend gestaltet sind. Das gilt auch allgemein für die Sprache des Films. Zombies Inspirationsquellen liegen zweifelsohne in den Werken der 1970er und 1980er Jahre. Das grobkörnige Bild, lange Zooms und die entsättigten Farben harmonieren ganz wundervoll mit der religiös angehauchten Geschichte, die immer wieder phantastische Momente bereithält. Die düstere Grundstimmung wird durch das Wohnhaus, in dem Heidi wohnt, und ihre nächtliche Arbeit vorgegeben. Aber das Prozedere hinkt. Das Szenario zieht sich, kommt nicht richtig in die Gänge. Die Zielrichtung ist ungewiss, genauso wie die vermeintliche Aussage, die Zombie vermitteln will – wenn es denn überhaupt eine gibt. Vielmehr wirkt seine sechste Spielfilmregiearbeit wie ein Experiment – phasenweise ein recht gelungenes. Für Fans des Multitalents ist das sicherlich sehenswert, wenn auch überraschend harmlos. Ungeübte Zombie-Gucker werden sich in erster Linie langweilen.

Ein spirituelles und metaphorisches Prequel zu seinen „Halloween“-Versionen wollte Rob Zombie mit „Lords of Salem“ inszenieren, wie wenn Ken Russell ‚Shining‘ gedreht hätte. Das scheint ein wenig weit hergeholt, denn weder hat „Lords of Salem“ die Intensität der Stephen King-Verfilmung noch die exotische Sprache eines „Der Biss der Schlangenfrau“. Für eine eher unaufgeregte, mystische Reise in eine Welt voller Hexen und Schaurigkeiten reicht Zombies psychodelisches Horrordrama aber allemal.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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