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Moviebase House at the End of the Street

House at the End of the Street
House at the End of the Street

Bewertung: 50%

Userbewertung: 57%
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Originaltitel: House at the End of the Street
Kinostart: 17.01.2013
DVD/Blu-Ray Verkauf: 28.06.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: 29.05.2013
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 97 Minuten
Studio: A Bigger Boat, FilmNation Entertainment
Produktionsjahr: 2012
Regie: Mark Tonderai
Drehbuch: David Loucka
Darsteller: Jennifer Lawrence, Elisabeth Shue, Max Thieriot

Wenn im Horrorfilm etwas danach aussieht, als sei es perfekt, kann man ziemlich sicher vom Gegenteil ausgehen. Und wo eben noch das Glück zu Hause war, zieht im nächsten Moment schon die nächste Katastrophe ein. Umzüge als die sichtbarsten Anzeichen eines Neubeginns sind dabei bei Filmemachern und Drehbuchautoren besonders beliebt. Wie oft schon zog eine Familie in einen neuen Ort oder eine neue Gegend, nur um wenig später festzustellen, dass diese Idee keine allzu gute war. Mal sind es Geisterhäuser, die ein unheimliches Eigenleben entwickeln, dann wieder entpuppt sich der zunächst freundliche und hilfsbereite Nachbar als gemeingefährlicher Psychopath.

Im „House at the End of the Street“ hat sich vor wenigen Jahren eine Tragödie ereignet. Ein kleines, offenbar geistig verwirrtes Mädchen ermordete dort auf grausame Weise ihre eigenen Eltern. Lediglich ihr Bruder konnte dieser Hölle entkommen. Seitdem erzählt man sich in der auf den ersten Blick beschaulichen Kleinstadt eine dieser beliebten Urban Legends. So sei das Mädchen nach der Tat in die angrenzenden Wälder geflohen, woraufhin die Immobilienpreise in unmittelbarer Nachbarschaft fast ins Bodenlose fielen. Nur so konnten die alleinerziehende Mutter Sarah (Elisabeth Shue) und ihre pubertierende Tochter Elissa (Jennifer Lawrence) sich letztlich den Traum vom Eigenheim erfüllen. Auch wenn der Makler den Doppelmord im Haus nebenan erwähnte, so verschwieg er doch, dass dort immer noch jemand wohnt. Ryan (Max Thieriot), der Bruder des Mädchens, lebt nach wie vor im Haus seiner Eltern, zurückgezogen und ohne viele Kontakte zu Nachbarn oder den anderen Bewohnern des Städtchens.

Aus dieser Konstellation entwickelt der Film zunächst eine eher schüchterne Flirterei zwischen Elissa, die nach Aussagen ihrer Mutter an einem Helferkomplex leidet, und dem geheimnisvollen und daher nicht uninteressanten Ryan. Der Grund, warum man dieser harmlosen Romanze durchaus mit Interesse folgt, erklärt sich nicht mit ihrer letztlich überschaubaren Originalität. Es ist allein der jungen Jennifer Lawrence zu verdanken, dass dieser Teil der Geschichte funktioniert. Sie versteht es, die Aufmerksamkeit der Kamera auf sich zu ziehen ohne sich gleichzeitig mit billigen Tricks in den Vordergrund zu drängen – eine seltene Kunst, die sie demnächst in der romantischen Komödie „Silver Linings“ an der Seite von Bradley Cooper perfektionieren soll. Ihr aktueller Filmpartner Max Thieriot – bekannt aus dem Eifersuchts-Thriller „Chloé“ – bleibt da nur die Rolle des Geheimnisträgers. Auch wenn er solide spielt, hat er gegen Lawrence’ taffen Auftritt nicht den Hauch einer Chance. Überhaupt setzt Regisseur Mark Tonderai mit dem Duo Lawrence/Shue ganz auf Frauen-Power und die am Ende wieder einmal unzerstörbare Mutter-Tochter-Bande.

Bevor es aber zum Showdown kommt, vergeht viel Zeit, in der sich der Film vor allem mit den üblichen Genrezutaten beschäftigt. Hierzu gehören die obligatorischen Schocks, von denen sich natürlich die allermeisten als blinder Alarm herausstellen. Wirklich unheimliche Gänsehautmomente bleiben hingegen rar gesät. Einer ergibt sich, als Elissa in ihrem scheinbar sicheren Zuhause nichtsahnend hin- und herläuft während draußen die Gefahr auf sie wartet. In dieser Szene wird die Kamera zu einem unsichtbaren Beobachter, der mit beinahe voyeuristischem Blick das Geschehen aus der Distanz verfolgt. Die grausame Bluttat der Tochter, die dem Film als Ausgangspunkt dient, kleistert Tonderai dagegen derart mit visuellen Mätzchen zu, dass man den Horror dieser Tat irgendwann nur noch erahnen kann. Hier wäre ein weniger an Stilwillen eindeutig mehr gewesen.

Es ist nicht mehr als eine nette Anekdote, dass Jonathan Mostow die von ihm erdachte Geschichte eigentlich bereits vor Jahren selbst inszenieren sollte. Auf Umwegen kam der Brite Mark Tonderai zu dem zwischenzeitlich auf Eis gelegten Projekt. Dabei mag dessen Low-Budget-Debüt „Hush“ Mostow überzeugt haben. In Atmosphäre, Story und Struktur ähnelte sein Psychothriller schließlich sehr Mostows erstem großen Erfolg „Breakdown“. Auch beim „House at the End of Street“ ist das Bemühen erkennbar, die ausgetretene Genrepfade wenigstens ab und an einmal zu verlassen und um eine psychologische Komponente zu erweitern. Allerdings bleibt es meist beim Offensichtlichen. Dass der Film viel cleverer als sein Publikum sein möchte, fällt am Ende wie ein Boomerang auf ihn zurück. So sind viele der Twists ein ziemlich alter Hut. Das Finale erinnert zudem sehr an Jennifer Lynchs diesjährigen Fantasy-Filmfest-Erfolg „Chained“, dem Tonderai aber kaum etwas von Substanz entgegenzusetzen hat.

>> verfasst von Marcus Wessel

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