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Moviebase Oblivion

Oblivion
Oblivion

Bewertung: 80%

Userbewertung: 75%
bei 79 Stimmen

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Originaltitel: Oblivion
Kinostart: 11.04.2013
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Radical Pictures
Produktionsjahr: 2012
Regie: Joseph Kosinski
Drehbuch: Joseph Kosinski, Karl Gajdusek
Darsteller: Unbekannt

Man kann von Tom Cruise halten, was man möchte. Fest steht: Seine Blockbuster locken Millionen Besucher in die Kinosäle und lassen somit die Kassen klingeln. Im Actiongenre fühlt sich Cruise nach wie vor pudelwohl und ans Aufhören denkt er schon gar nicht. Auch wenn es in letzter Zeit viel privaten Rummel um seine Scheidung von Schauspielkollegin Katie Holmes und das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Suri gab, blieb Cruise beruflich professionell.

Wenn der bekennende Scientologe für einen Film unterschreibt, wird er in der Regel das Aushängeschild des Projekts. Ob der 50-jährige dabei die Hauptrolle bekleidet (zuletzt in „Jack Reacher“ oder „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“) oder nur als Gast auftritt („Tropic Thunder“ oder „Rock of Ages“): Tom Cruise lebt sich in seinen Figuren aus. So verwundert es kaum, dass auch „Oblivion“ ein weiteres Vehikel des Superstars ist.

Jack Harper (Tom Cruise) ist einer der wenigen Flugdrohnen-Monteure, die noch auf der Erde stationiert sind. Nach jahrelangen Kämpfen um lebenswichtige Ressourcen mit den furchterregenden Scavs ist Jacks Arbeit nun fast abgeschlossen. Ein Patrouillen-Flug in atemberaubenden Höhen verändert sein bisheriges Leben jedoch auf einen Schlag: In einem auf die Erde gestürzten Raumschiff entdeckt er eine wunderschöne Fremde (Olga Kurylenko). Dieser Vorfall löst eine ganze Kettenreaktion von Ereignissen aus. Plötzlich muss Jack alles in Frage stellen, was er je zu wissen glaubte. Und er muss erkennen, dass das Schicksal der ganzen Menschheit auf dem Spiel steht.

Auf dem Regiestuhl nahm der Amerikaner Joseph Kosinski Platz, der sich mit seinem Spielfilmdebüt „TRON: Legacy“ vor drei Jahren Gehör verschaffte. Die futuristischen Bilder und der treibende Soundtrack des französischen Elektronik-Duos Daft Punk blieben im Gedächtnis. Zwei Komponenten, die sich Kosinski auch bei „Oblivion“ zu Nutze macht. Ohne Umschweife geht es direkt in die Handlung. Statt Computer-Beats donnern diesmal orchestrale Pauken und Bläser aus den Lautsprechern, zu denen die Titelfigur Jack aus dem Off erklärt, was Sache ist. Dazu fliegt die Kamera in weiten Einstellungen über wunderschöne Landschaften. Der Einstieg sitzt, das Interesse wurde erfolgreich geweckt.

Im ersten Akt dreht sich alles um Jack und seine Mission. Ein wenig erinnert das an Pixars „Wall-E“, der ebenfalls alleine auf der ausgerotteten Erde unterwegs war, um seine Aufgaben zu erledigen. Jack fliegt in hochmodernen Helikoptern, die Basis ist gläsern und minimalistisch gehalten. Der digitale Schreibtisch gleicht einem riesigen iPad mit der neuesten Technologie. Das Set-Design ist optisch brillant, man kann sich an dem technischen Schnickschnack kaum sattsehen. Einige Elemente nahm Kosinski augenscheinlich von „TRON“ mit (leuchtende Ringe). Und auch er verneigt sich wie viele andere Science-Fiction-Regisseure vor Stanley Kubricks Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“: Die Drohnen scannen ihre Umgebung mit einem roten „Auge“ ab und eine entscheidende Einrichtung erinnert ebenfalls stark an den Bordcomputer HAL 9000.

Im kompletten Gegensatz dazu steht die Welt der übrig geblieben Menschen, auf die Jack bald stößt. Dreckige Kleidung und rüpelhaftes Benehmen liegen hier an der Tagesordnung. Geschickt verbindet Kosinski Jacks sterilisierte (Arbeits-)Welt über den Wolken mit der ungeordneten auf der Erde. Hier prallen zwei verschiedene Lebensarten aufeinander, was zusätzlich Feuer in die Geschichte bringt. Auch wenn Morgan Freeman als Anführer der Verbliebenen leider zu selten in Erscheinung tritt, kann er Tom Cruise die Stirn bieten.

Zugegeben, der Trailer zu „Oblivion“ wirkte wenig spektakulär. Umso überraschender ist das Endprodukt ausgefallen. In diese Welt möchten wir eintauchen, mit Jack und seinem Motorrad durch die Einöden heizen. Das ist audiovisuell beeindruckendes Kino und sehenswerte Science-Fiction. Trotz ein paar Mängeln und etwas zu patriotischen und kitschigen Einwürfen bleibt die Erzählung stimmig und fesselnd. Bis hin zum großartigen Schlussakt bietet das Szenario immer wieder kleine, ungeahnte Wendungen.

Im Finale spielt Kosinski dann seinen Trumpf aus. Er verknüpft die endgültige Tat mit dem Ursprung der Geschichte. So wird erst im spannenden Ende erklärt, weshalb gerade Jack als einer der Letzten seiner Spezies mit der Mission beauftragt wurde. Das alles entscheidende Manöver gerät im Wechsel mit dem eigentlichen Beginn zum packenden und emotionalsten Abschnitt des Films.  An dieser Stelle sei aber auch nicht mehr verraten.

„Oblivion“ zeigt eine atemberaubende und bildgewaltige Zukunftsvision mit einem agilen und taffen Tom Cruise. Kosinskis Regiearbeit ist voll und ganz auf den Mimen zugeschnitten, verkommt aber eben nicht zu einer reinen One-Man-Show. Hier und da hakt es mitunter ein bisschen, doch die rasante Inszenierung und das fantastische Finale merzen die kleinen Dellen locker aus. „Oblivion“ sollte sich aufgrund der grandiosen Optik und des kraftvollen Sounds unbedingt im Kino angesehen werden.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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