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Moviebase REC 3: Genesis

REC 3: Genesis
REC 3: Genesis

Bewertung: 85%

Userbewertung: 70%
bei 111 Stimmen

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Originaltitel: REC 3: Genesis
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 12.10.2012
DVD/Blu-Ray Verleih: 19.09.2012
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 77 Minuten
Studio: Filmax Entertainment
Produktionsjahr: 2011
Regie: Paco Plaza
Drehbuch: Paco Plaza, Luis Berdejo
Darsteller: Leticia Dolera, Diego Martín, Mireia Ros, Ismael Martínez, Emilio Mencheta

Das spanische "REC"-Franchise dürfte eine der wenigen, wenn nicht gar die einzige Filmreihe des Horrorkinos sein, die sich von Film zu Film stetig steigert. Damit ist noch nicht einmal unbedingt eine rein subjektive Steigerung der Qualität gemeint, die Filme werden einfach auf allen filmischen Ebenen immer komplexer, selbstbewusster und cleverer. Der erste Teil war, wie viele erste Teile der Filmgeschichte, ein minimalistischer, überraschender Schlag in die Magengrube, der zudem davon profitierte, dass das "Found Footage"-Genre noch in den Kinderschuhen steckte. Mit "REC 2" reagierten die beiden Regisseure dann auf die Veränderungen im Genre, bauten zusätzliche visuelle und narrative Ebenen ein und verknüpften, in ihrem bis dato effektivsten Coup, zwei Kernelemente des modernen Horrorfilms: Zombies und Exorzismus. Im dritten Film, für den diesmal nur Paco Plaza allein verantwortlich war, wird alles noch abgedrehter: "REC 3" changiert wie ein Chamäleon zwischen Genres, Stilen und Stimmungen und verschnürt doch alles zu einem runden Ganzen.

Es beginnt wie ein mittlerweile ja durchaus handelsüblicher, multiperspektivischer "Found Footage"-Film: Durch verschiedene Kameras, also wortwörtlich verschiedene "Blickwinkel", beobachten wir ein großes Hochzeitsfest, von der Kirche bis zur anschließenden Party. Schon in dieser Anfangsphase des Films werden aber zwei große Qualitäten des Films deutlich, die ihn von anderen Vertretern abheben: Erstens gelingt es Plaza durchgehend, eine leichte, humorige Stimmung aufrecht zu erhalten, die nach Einbruch des Zombie-Wahnsinns auch gerne in drastischen Slapstick ausartet, aber die Spannung nie beeinträchtigt; zweitens hat er ein hervorragendes Ensemble gecastet, das die verschiedenen, teils herrlich karikaturesken Typen der beiden Familien mit sichtbar großer Freude verkörpert. Als dann das nette Onkelchen auf der Hochzeitsparty plötzlich Blut spuckt und einer korpulenten Brautjungfer die Kehle aufbeißt, schaltet "REC 3" genüsslich in den  filmischen Schleudergang.

Mit fühlbarem Spaß arbeitet der Film nun an der Verunsicherung der Zuschauer: Einerseits werden die Splatterszenen zusehends blutiger, der Humor aber gleichzeitig wüster und anarchischer. Mag man sich zunächst wundern, dass sich dieser dritte Teil nach den beiden durchaus harten und ernsten Vorgängern plötzlich kopfüber ins Comedy-Becken stürzt, ergibt dieser Schritt bei näherer Betrachtung durchaus Sinn – mag "REC 3" auch offiziell als Prequel angelegt sein, spielt er doch eigentlich in einem ganz eigenen, bunteren Universum, in dem die Vorgängerfilme nur als düstere Fernsehbilder im Hintergrund auftauchen. Auch formell entfernt sich Plaza drastisch von den anderen Filmen, und weist mit post-modernem Meta-Humor gar noch feixend darauf hin. Denn wenn in anderen "Found Footage"-Filmen die einzige Kamera kaputt geht, ist der Film meist zu Ende und die Protagonisten tot. In "REC 3" leitet das Zerbersten der Kameralinse nach einer guten halben Stunde (!) überhaupt erst die Titelsequenz und die eigentliche Handlung ein. Forthin läuft der Film ganz "normal", mit "externer" Kamera weiter.

Mit diesem abgedrehten Trick, der Kenner des Genres unwillkürlich laut auflachen lässt, beweist Plaza großes inszenatorisches Talent – gerade, weil es ihm dabei nicht (nur) um selbstreflexiven Coolness-Faktor geht, sondern weil er mit "REC 3" einen Film gedreht hat, in dem Form und Inhalt perfekt harmonieren. Die formelle Attitüde, die sich über starre Konventionen und Formeln derart lustig macht, passt perfekt zu den inhaltlichen Ideen eines Films, in dem Menschen in Ritter- und Schwamm-Kostümen Zombies jagen und frisch vermählte Bräute Köpfe durchsägen. Wie kann man einen Film nicht lieben, der die Erzähltradition "deus ex machina" einfach mal bildlich umsetzt: Die betende Stimme eines Pfarrers schallt im genau richtigen Moment aus einem Lautsprecher und setzt so die dämonischen Zombies außer Gefecht – bis auf den Zombie-Opa, denn der trägt leider ein Hörgerät. "REC 3" ist Splatterfilm, Liebesschnulze und anarchische Komödie in einem und wirkt doch nie mosaikhaft zusammen gestückelt. Plaza ist erneut ein ganz großer Wurf gelungen, nachdem man kaum erwarten kann zu erfahren, welch irrsinnige Schlenker, Brüche und Twists im vierten und letzten Teil der Reihe warten.    

>> verfasst von Tim Lindemann

40%
The Cruel
geschrieben am 26.09.2012 um 23:29 Uhr
Habe mir ihn nun angeschaut. Dieser Teil der REC-Reihe ist im vergleich zu den ersten Beiden deutlich Oberflächiger: Humor hier, extra Splatter da. Und vom Ende will ich erst garnicht reden, da bei einer durch Zombies versauten Hochzeit ein fürs Genre typisches Ende vorprogrammiert ist. Ansich ist REC 3 wie jener oberflächige Scheiß den ich nun zurzeit geguckt habe. Das ist es nicht wert.
100%
Torben
geschrieben am 23.09.2012 um 18:21 Uhr
Ich finde der Film ist richtig gelungen. Er hat seinen Humor z. B. der Schwammkopf, er hat Splatter aber er hat auch Drama und Liebesgeschichte. Ich hätte damals nach dem Teaser eher die Geschichte des Medeiros Mädchens gewünscht, aber warum nicht so :)
10%
xtrem
geschrieben am 20.09.2012 um 01:13 Uhr
Im Vergleich zum ersten und zweiten Teil sehr enttäuschend. Gerade die schmutzige, farblose und ernste Atmosphäre von Teil 1 hat den Film zu etwas Besonderem im Horror-Genre gemacht. Teil 2 baute auf diesem Schema auf. Der dritte Teil ist ein dummer Fun-Splatter, den man nicht ernst nehmen kann. Leider wieder ein Beispiel, bei dem ein Film von Teil zu Teil immer mehr an Qualität abnimmt.
90%
Fiko
geschrieben am 14.04.2012 um 17:32 Uhr
Haltet mich für verrückt, aber ich konnte im ganzen Film keine Comedy sehen.. im gegenteil, das Ende fand ich sogar richtig traurig...Für mich war REC3 ein ernster, blutiger und wirklich durch und durch gelungener Film, wenn auch kaum darauf eingegangen wird wo das Virus nun herkam, was man ja von einem "genesis" erwartet hätte..Wenn man es witzig findet dass die einen im Ritterkostüm rumlaufen und die Braut in mit einer Kettensäge spielt, nur zu. ich persönlich fand es einfach cool und unterhaltsam, nicht witzig.
10%
StoneSour24
geschrieben am 01.04.2012 um 20:51 Uhr
Jetzt ernsthaft? Was sollte dieser Schwachsinn??? Habe ihn auch auf den FFFN in Frankfurt gesehen und bin so was von enttäuscht. ich bin ohnehin mit niedrigen Erwartungen rangegangen, da der zweite Teil schon mäßig war...aber dieser schießt ja den Vogel ab... erinnert mich an Lovestory a la Romeo und Julia... Geschleime an Stellen, die unnötig sind... absichtlich auf Komödie getrimmt.... Achtung Spoiler: Ja klar, genau, mitten im Tunnel findet sie eine Kettensäge, was soll das.... er läuft mit einer Ritterüstung durch die Gegend... schrecklich.... Naja, immerhin gab es jede Menge Gesprächsstoff und Belustigungen, echt schlecht !
Tim
geschrieben am 01.04.2012 um 20:01 Uhr
Okay, entschuldige mich hiermit für den Spoiler. Aber keine Sorge: Wenn du diesen einen Moment nun kennst, wird dir das denn Film keineswegs ruinieren.
Tetris
geschrieben am 31.03.2012 um 11:23 Uhr
Schliesse mich der Spoiler-Kritik an. Sah den Film noch nicht, kenne die Szene nur aus dem Trailer. Jetzt weiss nun schon die Auflösung.
80%
bcourt
geschrieben am 29.03.2012 um 08:33 Uhr
Hab den Film auch bei den Fantasy Filmfest Nights in Berlin gesehen. Gute Kritik und die 85% sind wirklich gerechtfertigt!ABER: Der Spoiler mit dem betenden Pfarrer und dem Zombie-Opa mit dem Hörgerät musste nun wirklich nicht sein! Eine überraschende Szene die den WTF-Moment jetzt schön kaputt gemacht hat. Sorry, aber das geht wirklich gar nicht in einer Kritik Herr Lindemann!!!
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