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Moviebase Ju-On: The Curse 1+2

Ju-On: The Curse 1+2
Ju-On: The Curse 1+2

Bewertung: 40%

Userbewertung: 85%
bei 47 Stimmen

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Originaltitel: Ju-On (TV)
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 23.11.2006
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 70 Minuten
Studio: Toei Video Co. Ltd/ e-m-s
Produktionsjahr: 2000
Regie: Takashi Shimizu
Drehbuch: Takashi Shimizu
Darsteller: Chiaki Kuriyama, Hitomi Miwa, Yoriko Douguchi, Tarô Suwa, Takako Fuji, Yûrei Yanagi, Asumi Miwa, Yuue, Takashi Matsuyama, Yumi Yoshiyuki, Denden, Reita Serizawa, Ryôta Koyama, Kazushi Andô, Yuuko Daike, Makoto Ashikawa, Jun'ichi Kiuchi, Shirô Namiki, Kahori Fujii, Hua Rong Wong, Mayuko Saitô

Kaum ein Film prägte neben „Ringu“ den Boom asiatischer Horrorfilme derart stark wie "Ju-on". Etwas schade, denn kaum jemand weiß, dass es vor dem Remake „The Grudge“ und der Kinoverfilmung „Ju:on – The Grudge“ bereits ein Vorläufer auf die Mattscheiben der japanischen TV-Geräte schaffte. Der Ursprung verlief sich sprichwörtlich im Sande. Dabei bietet ein jeweils 75 Minüter genau das, was die Reihe in ihrer späteren Form ausmachte. Endlich, man könnte fast meinen zu spät, veröffentlicht der deutsche Anbieter e-m-s den Zweiteiler zusammen auf einer deutschen DVD.

Der erste „Ju-on: The Curse“ Faustschlag in Richtung Erfolg erzählt in einer Endlosschleife die Geschichten unterschiedlicher Personen, die auf den zweiten Blick dann doch eines gemein haben. Im Nachfolger dringt Regisseur Takashi Shimizu weiter in die Hintergründe der mysteriösen Ereignisse des Erstlings vor und schließt damit den Kreis – vorsätzlich. Über einem äußerlich unauffälligen japanischen Vorstadtreihenhäuschen lastet ein Fluch und zieht über kurz oder lang jeden Bewohner in seinen Bann. Nachdem im Zuge eines Eifersuchtmordes gleich mehrere Personen schlagzeilenträchtig ihr Leben ließen, lässt der Besitzer der Immobilie, Herr Suzuki, das Haus von der paranormal empfindsamen Kyoko exorzieren. Mit dem Ergebnis, dass Kyoko vom Geist des Hauses okkupiert wird und Suzukis kleiner Sohn darüber den Verstand verliert.

Weißes Rauschen, wilde Perspektiven und eine auch sonst eher an Homevideos erinnernde TV-Episode mit dem Namen Ju-on entwickelte sich im Heimatland schnell zum Renner. Regisseur Takashi Shimizu wurde über Nacht zum gefragten Filmemacher, wodurch sich der gebürtige Japaner eine Zukunft im Filmgeschäft ebnete. Im Nachhinein ist es sicher ein Fehler, zwei existierenden „Ju-on: The Grudge“ Kinofilme vor das Original zu stellen und einen Vergleich zu erwirtschaften, wenngleich „Ju-on: The Curse“ in seiner rohen Form keinerlei qualitative Pluspunkte gegenüber dem großen Bruder ausspielen kann. Wem die veröffentlichten Ableger der Reihe ein Begriff sind, wird sicher Spaß daran haben, die vielen Details zu entdecken, die in den weiteren Episoden übernommen oder weiterentwickelt wurden.

Diese Unmenge an Ju-on Titeln, die grob gesehen immer auf dem gleichen Prinzip beruhen, und bisher dennoch keiner einzigen Evolutionsstufe begegnet sind, verwundert angesichts des sinkenden Erfolgs derartiger Titel doch sehr. Dem ersten Kontakt sei Dank, ist die Welt in der heutigen Zeit einer Überbevölkerung an jungen Mädchen ausgesetzt, die mit bösem Schattenspiel, langen Haaren und bleichen Gesichtern die Urängste im Menschen wachrufen wollen, dies jedoch nur noch bedingt zu Stande bringen. Ein Trauerspiel. Die Trauer, weil sich dieses Konzept im asiatischen Umfeld auch heute noch reger Beliebtheit erfreut. Mit unermesslicher Kraft rütteln, schütteln und murrt sich das Getier in die Nerven des Betrachters, ohne einen Reiz des Schreckens in ihm zu wecken. Eine Farce, die, dem Gott sei gedankt, ein hoffentlich jähes Ende findet.

In diesem Zusammenhang stellt das hier vorgestellte Werk natürlich keinen Neuanfang dar, ist es doch gar eine Stufe der frühen Geburtsstunde einer ganzen Ära des J-Pop Horrors. „The Curse“ erzählt die Vorgeschichte, aus die sich jeder Beitrag zu einem gewissen Teil zusammensetzt, auf die einfachste und wohl auch fälschlichste Weise. Die technische Umsetzung bewegt sich auf unterstem Niveau, was letztendlich natürlich der fehlenden finanziellen Kraft im Hintergrund zu verdanken ist, wenn man sich vor Augen hält, beide Filmen seien ausschließlich für die japanischen TV-Bildschirme bestimmt gewesen. Dennoch zeigt ein Kiyoshi Kurosawa mit seinem marginal besseren, wenn auch einfallslosen "Seance", dass eine Produktion für das Fernsehen auch in technischer Hinsicht ansatzweise glänzen kann.

Die in unchronologischer Reihenfolge erzählte Geschichte lässt ein Gefühl des Unbehagens vermissen, dass in den asiatischen Kinofilmen allgegenwärtig war. Die tiefere Auslotung einer Gefühlsebene wird dem Zuschauer ohnehin verbaut, denn die Machart mit ihren abgehakten Kurzgeschichten erlaubt dies nicht. Die Durchschaubarkeit, den Namen des Charakters bereits zu Beginn jeder Episode vor Augen zu haben, mit dem Wissen im Hinterkopf, ein weiteres Opfer würde dem Fluch verfallen, stellt eine Barriere zwischen das Geschehen. Wenn die Geisterwesen dann auch noch derart uninspiriert um die Ecke schleichen, stellt sich durch die Aneinanderreihung des immer gleichen Schemas schon bald Langeweile ein, die im weiteren Verlauf nicht mehr kompensiert werden kann.

Die Verwendung ausdrucksloser Laiendarsteller und die unermüdlichen Kraft, mit der uns Schimizu fast schon zwanghaft ängstigen will, sind allein Selbstzweck um die Gehaltlosigkeit der Saga zu vertuschen, die bereits in den Anfangstagen einen beispielhaften Einstand dafür gab, wie eine „gute“ Idee nicht ausgeschöpft werden sollte. Die deutsche DVD vom Anbieter e-m-s New Media macht das Bestmögliche aus dem angestaubten Grundmaterial. Der Ton liegt in deutscher und japanischer Sprache auf dem Silberling, mit der Möglichkeit, deutsche Untertitel hinzu zu schalten. Das Zusatzmaterial umfasst Infos zur gesamten Castriege, einem Trailer zu „Ju-on: The Curse“ und weiteren Programmtipps vom Verleih. Liebhaber der Nachfolger sollten sich diese DVD schon allein unter dem Gesichtspunkt zulegen, die gepflegte Sammlung endlich komplettieren zu können.

>> verfasst von Torsten Schrader

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