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Moviebase Playback

Playback
Playback

Bewertung: 25%

Userbewertung: 35%
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Originaltitel: Playback
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 10.08.2012
DVD/Blu-Ray Verleih: 11.07.2012
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 94 Minuten
Studio: Furla Films
Produktionsjahr: 2011
Regie: Michael A. Nickles
Drehbuch: Michael A. Nickles
Darsteller: Christian Slater, Ambyr Childers, Toby Hemingway, Jonathan Keltz, Jennifer Missoni, Daryl "Chill" Mitchell, Johnny Pacar, Alessandra Torresani

Es gab eine Zeit, in der Christian Slater ein recht gefragter Schauspieler war. In Tony Scotts „True Romance“ verkörperte er die Hauptfigur. Auch in „Very Bad Things“ und „Crime is King“ bekleidete der Amerikaner eine der Hauptrollen. Vor rund sieben Jahren engagierte der mit der Goldenen Himbeere für die schlechteste Filmkarriere ausgezeichnete Regisseur Uwe Boll, pardon, Doktor Uwe Boll, Slater für seine Videospielverfilmung „Alone in the Dark“. Böse Zungen behaupten, dass ein Mitwirken in Bolls Filmen das Ende der Karriere bedeutet. Oder aber den verzweifelten Versuch, als abgehalfterter Schauspieler noch einmal Geld zu verdienen. Nein, so weit war es bei Christian Slater im Jahr 2005 dann doch noch nicht. Der wahrhaftige Absturz dürfte in diesem Jahr mit dem Teeniehorror „Playback“ besiegelt sein. Großspurig wirbt man auf dem DVD-Cover mit Slaters Gesicht und seinem Namen. Doch bei Betrachtung des Films tut sich plötzlich eine ganz andere Tatsache auf: Christian Slater ist in dem abstrusen Spektakel so gut wie gar nicht zu sehen.

1994 in einer Kleinstadt in Michigan: Ein Teenager tötet seine ganze Familie auf grausame Weise wie ihm Wahn und filmt die Tat auf Video. Fast zwei Jahrzehnte später arbeitet der Highschool-Schüler und angehende Filmregisseur Julian (Johnny Pacar) an einem eigenen Filmprojekt, das von diesem Verbrechen inspiriert ist. Gemeinsam mit seiner Film-Crew taucht er immer tiefer in die Geschehnisse von vor 20 Jahren ein. Der etwas unheimliche Videoclub-Nerd Quinn (Toby Hemingway) hilft beim Dreh und versorgt nebenher noch den Polizisten Frank Lyons (Christian Slater) mit Videos aus dem Mädchen-Umkleideraum der Highschool.

Während Julian und seine Freunde noch keine Ahnung haben, wie dunkel das Kapitel ihrer Heimatstadt ist, in das sie gerade vordringen, ist Quinn schon längst besessen von einer Macht, die sie ohne ihr Wissen entfesselt haben und die sich nun ihren unheilvollen Weg aus der Vergangenheit in die Gegenwart bahnt.

Mit einem geschätzten Budget von 7,5 Millionen Dollar ist das Werk von Regisseur Michael A. Nickles, der zugleich das Drehbuch verfasste, ein ziemlich teures Unterfangen geworden. Wenn man bedenkt, dass es Projekte wie der spottbillige „Paranormal Activity“ oder „Blair Witch Project“ trotz ihrer im Vergleich schwindend geringen finanziellen Mittel dennoch auf die große Leinwand schaffen, hätte man bei einer solchen Produktionssumme von einem Kinorelease ausgehen können. Doch was andere kostengünstigere Filme mit einer innovativen Geschichte und Umsetzung schaffen, gelingt diesem Millionen-Vernichter nicht im Ansatz.

Nach dem doch recht blutigen und harschen Einstieg folgt die komplette Ernüchterung. Und diese hält bis zum Ende an. Immerhin bieten die Bilder von Kameramann Mark Petersen nicht den erwarteten Billiglook, sondern wirken stimmig und dem Genre entsprechend düster. Selbstverständlich kommt auch die nahezu unumgängliche Wackelkamera zum Einsatz, mit der nicht nur die Exposition größtenteils festgehalten wird. Da die Übertragung des Bösen auf andere Menschen hier eben durch elektronische Geräte wie etwa Fernseher oder Camcorder geschieht, sind diese ein wichtiger Faktor in der absurden Geschichte. Aber auch die Filmfiguren haben eine logische Erklärung für die Verwendung der unruhigen Bilder. Die Studenten einer Journalistenuniversität drehen nämlich ihr Abschlussprojekt und da darf eine „Shakycam“ natürlich nicht fehlen. Doch wo ist eigentlich Christian Slater?

Der gönnt sich noch eine Auszeit und lässt erst einmal die hippen Teenies ran. Eine Clique, wie sie jeder kennt – und wie sie so in der Realität wohl eher selten vorzufinden ist: die Streberin, die vor jeder halbwegs riskanten Aktion zurückschreckt und den Verstand walten lässt. Zwei Pärchen, von denen das eine recht normal und spießig, das andere ein wenig abgedrehter ist. Und der typische Alleingänger. Ein Freak, ein unsympathischer Charakter, der aber irgendwo doch eine freundliche Seite hat. Oder nicht? Bei der Figurenzeichnung bedient sich Nickles den üblichen Klischees, ohne etwas Neues zu kreieren. Heraus sticht dabei ausgerechnet Fiesling Quinn, der von Toby Hemingway seinen Eigenschaften nach solide angelegt wurde. Alle anderen fristen ihr Dasein in Form völlig austauschbarer Personen, die das Interesse beim Zuschauer überhaupt nicht wecken. Doch nochmal: Wo ist eigentlich Christian Slater?

Ja, er kommt. Irgendwann. Mittendrin. Einfach so. Ein Cop, mit Hang zur Perversion. Einer, der heimlich gefilmte Aufnahmen aus Mädchenumkleiden bei unserem Freak kauft, um sich dann zu Hause einen schönen Nachmittag zu machen. Ganze 14 Minuten (alle Szenen zusammengefasst) dauert sein Auftritt. Eine Rolle, die ebenso belanglos wie überflüssig ist, und bei der wir uns allen Ernstes fragen sollten, was Slater dazu bewegt hat, diese anzunehmen. Er wird einen guten Grund gehabt haben. Hoffentlich.

„Playback“ ist kein guter, weil gähnend langweiliger und unspannender Film. Mitunter können sich Freunde von exorbitanten Mordszenen allerdings auf übertriebene Tötungsakte freuen. Da explodiert auch schon mal ein Kopf, der von einer einzigen Pistolenpatrone getroffen wurde. Ein simples Lenkrad verkommt gar zum Fleischwolf. Bei der nächsten Autofahrt ist somit Obacht angesagt. Wie dagegen der Gedanke der mysteriösen Teufelsübertragung umgesetzt wurde, ist mehr als bedauerlich. Mit dem Verweis auf den Genreklassiker „Augen der Angst“ („Peeping Tom“) tut sich Nickles Film ebenfalls keinen Gefallen. Diesen übertrumpft „Playback“ lediglich in der Hinsicht, circa das 55-fache gekostet zu haben – und trotzdem abzustinken.

Wie das Grauen durch Elektronik Besitz von Menschen ergreift, wird zum Beispiel in den „Ring“-Filmen hervorragend veranschaulicht. In „Playback“ nicht. Zu Herzen nehmen sollte man sich den Filmtitel demnach auf keinen Fall. Wer es tatsächlich schafft, das Gezeigte durchzusehen, darf die Scheibe danach gerne sofort zurück in die Videothek bringen. Die Zeit fürs Zurückspulen spart man sich dank der digitalen Technik neuerdings ja glücklicherweise auch. Übrigens: „Playback“ wurde Mitte März tatsächlich im amerikanischen Kino aufgeführt. In einem Saal kam der Film auf Einnahmen von stolzen 252 US-Dollar.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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