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Moviebase Nude Nuns with Big Guns

Nude Nuns with Big Guns
Nude Nuns with Big Guns

Bewertung: 30%

Userbewertung: 25%
bei 78 Stimmen

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Originaltitel: Nude Nuns with Big Guns
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 06.12.2011
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 92 Minuten
Studio: Freak Show Entertainment
Produktionsjahr: 2010
Regie: Joseph Guzman
Drehbuch: Joseph Guzman, Robert James Hayes II
Darsteller: Monica Ramon, Maz Siam, Bill Oberst Jr., Jessica Elder, Devanny Pinn, Asun Ortega, Maxie J. Santillan Jr., Tawny Amber Young, Xango Henry, Kimberly Ables Jindra, Tomas Boykin, David Castro, Tiffany Cache, Julie O'Leary, Heather Whisenhunt, Aycil Yeltan, Perry D'Marco, Emma Messenger, Sally Powers, Kenichi Iwabuchi, Sarah Emmons, Rene Arreola, Angel Santana, Prince Moore, John Dabbs, Elliot Passantino, Robert Rexx, Patty Jo Engels, Louis Israel, Ryan Henslee, Amy Noname, Alfonso Castro, Guadalipe Hernandez, Jose Martinez, Andrea Fischer
Wenn Filmemacher Geistlichen Knarren in die Hände drücken, ruft das schnell die Kirche auf den Plan. Killer im Priester- oder Nonnenkostüm sind noch immer ein Tabuthema, zumindest wenn es nach der Kirche selbst geht. Kevin Smith löste schon mit "Dogma" Proteste von Kirchenverbänden aus und lieferte in diesem Jahr mit "Red State" ein thematisch ähnlichesWerk. Robert Rodriguez lässt in seinem schmuddeligen Grindehouse-Trash "Planet Terror" kein gutes Haar am Kirchenoberhaupt, im dreckigen "Machete" spielt Lindsay Lohan eine kompromisslose Schwester. Auf den gleichen Zug springt nun auch Drehbuchautor und Regisseur Joseph Guzman, dessen "Nude Nuns with big Guns" seine erst zweite Filmarbeit markiert. Herausgekommen ist ein gewollt provokanter, sich viel zu ernst nehmender Racheakt im unteren B-Movie-Bereich.

Unmittelbar nachdem die Novizin Sarah ihr Gelübde abgelegt hat, wird sie von den Menschen, denen sie bisher grenzenlos vertraute, missbraucht und einer Gehirnwäsche unterzogen. Mit Drogen dem korrupten Klerus gefügig gemacht, soll sie fortan nicht etwa als Dienerin Gottes, sondern als Heroin-Schmugglerin arbeiten. Schwester Sarah schwebt zwischen Leben und Tod, als sie eine Botschaft von Gott erhält, die alles verändern wird: er trägt ihr auf, an all denen Rache zu üben, die sie belogen, betrogen und misshandelt haben.

Bewaffnet mit ihrem Glauben und einem Arsenal an Kanonen wird sie zur Inkarnation des jüngsten Gerichtes ihrer Peiniger. Doch so einfach lassen sich die abtrünnigen Geistlichen nicht einschüchtern und heuern die gnadenlose Motorradgang "Los Muertos" an. Aber selbst diese Ganoven müssen bald erkennen, dass sie es hier nicht mit einer einfachen Nonne, sondern mit einem abgebrühten Todesengel zu tun haben!

Die scharfen Gitarrenklänge machen gleich zu Beginn klar, woher Regisseur Guzman seine Inspirationen bekam. Die Töne kommen verdächtig nahe an die musikalische Untermalung von "Planet Terror" oder gar "Lost Highway" heran. Und das ist in diesem Fall absolut positiv gemeint, denn die Musik von Dan Gross ist im Vergleich zu den bewegten Bildern stimmig, dreckig und atmosphärisch. Fast schon zu wertvoll für eine vermeintliche Trashperle, die sich als Mogelpackung entpuppt.

Klar dürfte sein, warum die nackten Nonnen ein rotes Siegel auf der DVD-Hülle und somit eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten haben. Es vergeht nahezu keine Sekunde, in der dem Zuschauer nicht mehr oder minder schöne, blanke Frauenbrüste ins Gesicht gehalten werden. "Nude Nuns", also "nackte Nonnen", sind dagegen Mangelware. Stattdessen dürfen lesbische Striptease-Tänzerinnen ungehemmt zeigen, was der Schönheitschirurg bei der letzten OP falsch gemacht hat. Ein weiteres Indiz gegen die Jugendfreigabe ist die Tatsache, dass die Kirche hier selbstredend nicht als Ort des Friedens, sondern als Peinigungsstätte und korrupter Drogenring präsentiert wird. Wenn bei Sichtung eines solchen Films unglücklicherweise ein Vertreter der Kirche in der Jury der FSK sitzt, hat man verloren.

Der Bildstil der Nonnen mit den dicken Knarren setzt verkrampft darauf, cool und stylisch zu sein. Die Charaktere werden anhand von Standbildern und animierten Schriften vorgestellt, manche Szenen werden rot eingefärbt, andere in schwarz-weiß gezeigt. Ein Muster ist jedoch nie zu erkennen, zu willkürlich geschieht der Einsatz der Stilmittel. Auch untermalen die andersgefärbten Bilder mitnichten eine Aussage, sondern dienen allein zum Aufpeppen des Szenarios. Die computergenerierten Effekte von Einschusslöchern und Waffenfeuer sind nicht trashig, vielmehr einfach nur schlecht. Bei einem klaffenden Einschussloch auf der Stirn erwarten wir ein Blutbad – das Gegenteil ist der Fall.

In Sachen Dialoge sind die Erwartungen beim Lesen des Filmtitels schon gar nicht mehr vorhanden. Enttäuscht werden wir dennoch, kriegen wir hier keine trashigen One-Liner um die Ohren gehauen, sondern langatmige, vermeintlich ernste Konversationen. Das ist äußerst schade. Sätze wie "Du wirst viel härter durchgenagelt als Dein Jesus am Kreuz" schockieren im Gesamtkontext nicht, wirken daher eher peinlich. Und das in einem Film, der mit ein bisschen mehr Selbstironie gut funktionieren könnte.

Statt eines selbstironischen Rachefeldzugs einer Geistlichen setzt uns Joseph Guzman ein fades, unausgegorenes B-Movie vor, das außer viel nackter Haut und schlecht inszenierten Tötungen nur einen stimmigen Soundtrack bietet. Den Vergleich zu seinen offensichtlichen Vorbildern wie "Machete" und den "Grindhouse"-Filmen braucht "Nude Nuns with big Guns" gar nicht erst anzutreten.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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