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Moviebase Night Hunt - Die Zeit des Jägers

Night Hunt - Die Zeit des Jägers
Night Hunt - Die Zeit des Jägers

Bewertung: 65%

Userbewertung: 65%
bei 13 Stimmen

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Originaltitel: Försvunnen
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 11.05.2012
DVD/Blu-Ray Verleih: 09.05.2012
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Anagram Produktion, Trossfilm
Produktionsjahr: 2011
Regie: Mattias Olsson, Henrik JP Åkesson
Drehbuch: Mattias Olsson
Darsteller: Sofia Ledarp, Kjell Bergqvist, Björn Kjellman, Dietrich Hollinderbäumer, Johan Klintberg, Nina Norén, Michael Petersson

Der kühle Norden avanciert immer öfter zur Thriller-Schmiede. Aus Skandinavien stammten aus den letzten Jahren Genrebeiträge wie „Headhunters“, das atmosphärisch dichte Horror-Drama „Let the Right One in“ oder die großartige „Millennium“-Trilogie. Letztere bekamen kurze Zeit später ein quasi unumgängliches englischsprachiges Remake spendiert. Mit „Night Hunt“ steht nun ein weiterer Psychothriller aus schwedischen Gefilden in den DVD-Regalen. Als ganz so einnehmend wie seine direkten Vorgänger erweist sich dieser allerdings nicht.

Nach dem Selbstmord ihres Bruders sehnt sich Malin (Sofia Ledarp) nach einem Neuanfang. Bepackt mit einem Anhänger begibt sie sich mit ihrem Auto auf die Reise in den Norden Schwedens. Gleich am ersten Tag begegnet sie einem mysteriösen Mann (Kjell Bergqvist), der sie in seinem Jeep zu verfolgen scheint. Kurze Zeit später wacht sie eingesperrt im Kellerverlies eines abgeschiedenen Waldhauses auf und weiß, dass sie von nun an um ihr Leben kämpfen muss. Doch der mutigen Malin gelingt die Flucht. In Sicherheit ist sie aber noch lange nicht. Ihr Peiniger lässt nicht nach und verfolgt die junge Frau durch die Wälder Schwedens. Eine mörderische Hetzjagd beginnt, bei der der Jäger alles aus dem Weg räumt, was sich zwischen ihn und seine Beute stellt…

Zugegeben, eine innovative und neue Geschichte sieht wahrlich anders aus. Wie oft es eine Verfolgungsjagd durch dunkle Waldstücke schon zu sehen gab, muss auch gar nicht erörtert werden. Ohne Zweifel, auch „Night Hunt“ reiht sich in das Ensemble eben dieser Filme ein, hat aber durchaus einige Momente zu bieten, die eine Sichtung rechtfertigen. Zunächst ist das Unterfangen toll fotografiert. Die Landschaft Schwedens begeistert in den gedrehten Bildern sowohl mit ihrer Schönheit und birgt zugleich großes Potenzial für blanken Horror. Hier den Weg nicht zu kennen und einsam im Auto verloren zu sein, dürfte jedem die Nackenhaare aufstellen. Denn was nützt einem die wundervollste Natur, wenn es ums nackte Überleben geht?

Etwas nicht Alltägliches erlebt der Zuschauer auch mit der Charakterzeichnung der Hauptfigur Malin. Die trauernde Frau handelt entgegen der Erwartung nicht wie eines der im Horrorgenre gern gesehenen Dummchen, die im Angesicht der Angst nahezu alles falsch machen, was das Klischeeskript bietet. Stattdessen bewahrt Malin stets einen kühlen Kopf und reagiert in brenzligen Situationen endlich mal so, wie man es den anderen durch die Mattscheibe entgegen schreien möchte. Somit verpufft die aufgebaute Spannung nicht mit einem Mal in lächerlicher Peinlichkeit, sondern kann sich immer weiter ausbreiten und die Atmosphäre aufrecht erhalten.

Natürlich gerät die taffe Malin trotz aller getroffenen Vorkehrungen in die Hände eines Mannes, der sichtlichen Spaß daran hat, aus der eh schon psychisch geknickten Frau ein nervliches Wrack zu machen. Der treibende Score aus pulsierenden Trommeln und dunklen Klängen unterstreicht die Tortur in den Wäldern. An passenden Stellen setzt die musikalische Untermalung aus, welches einer Überbordung vorbeugt und nebenher die Anspannung größer werden lässt. Eine Atempause gibt es selten, zu temporeich und aufwirbelnd ist die (recht kurz gehaltene) Gefangenschaft und daraus resultierende Flucht Malins. Dabei werden von Täter wie Opfer wichtige Details enthüllt, die im weiteren Werdegang der Geschichte zwar von Bedeutung sind, aber nicht konsequent ausgearbeitet wurden.

Trotz der guten Ausgangslage schaffen es die beiden Regisseure Mattias Olssen und Henrik JP Âkesson nicht, die aufgebaute Spannung über die Ziellinie zu tragen. Unglücklicherweise verkommt die Jagd zunehmend zu einem schon zu oft gesehenen Katz- und Mausspiel. Eingeflochtene Finten sind berechenbar, manche Aktion nicht ganz schlüssig. Unserer Protagonistin scheinen gen Ende schließlich auch die Ideen für eine Überwältigung des „Hunters“ auszugehen.

„Traue niemandem, außer Dir selbst“ ist der Leitsatz des schwedischen Psychothrillers. Wer auf der Suche nach einem soliden Genrebeitrag Ausschau hält, darf sich bei „Night Hunt“ ruhig trauen. Bahnbrechend ist das Gezeigte zwar nicht, dafür gibt es phasenweise geladene Spannung mit gelungenen Bildern und einer oftmals cleveren Hauptfigur. So erfüllt der Film absolut seinen Zweck, ohne besonders herauszustechen.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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