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Moviebase Die Tribute von Panem - Catching Fire

Die Tribute von Panem - Catching Fire
Die Tribute von Panem - Catching Fire

Bewertung: 80%

Userbewertung: 74%
bei 51 Stimmen

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Originaltitel: The Hunger Games
Kinostart: 21.11.2013
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.03.2014
DVD/Blu-Ray Verleih: 27.03.2014
Freigabe: FSK 12
Lauflänge: 146 Minuten
Studio: Lionsgate Films
Produktionsjahr: 2013
Regie: Francis Lawrence
Drehbuch: Simon Beaufoy
Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Donald Sutherland, Stanley Tucci

Vor anderthalb Jahren stiegen Jennifer Lawrence und Josh Hutcherson zum ersten Mal in die Arena, um bei den Hungerspielen anzutreten. Zu dieser Zeit war nicht abzusehen, ob die Romanverfilmung ein Erfolg werden oder an den Kinokassen floppen würde. Lawrence war bis dahin hierzulande lediglich durch ihre Nebenrolle als Mystique in „X-Men: Erste Entscheidung“ und dem Drama „Winter’s Bone“ bekannt. Auch Hutchersons Karriere war eher auf Kinderabenteuer wie „Zathura“ oder „Brücke nach Terabithia“ ausgelegt.

Die Rechnung sollte aufgehen. Der von Gary Ross inszenierte erste Teil „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ fand sein Publikum, kam bei Kritikern sehr gut an und Jennifer Lawrence gewann im Frühjahr dieses Jahres den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Performance in „Silver Linings“. Dennoch kommt bei Fortsetzungen immer eine legitime, ängstliche Frage auf: Ist das Sequel genauso gut sein wie der starke Vorgänger? Im Falle der „Tribute“-Trilogie lautet die Antwort eindeutig: Ja.

Trotzdem gab es hinter der Kamera personelle Veränderungen. Gary Ross stand für das Projekt nicht mehr zur Verfügung. Der Österreicher Francis Lawrence („I Am Legend“ und nicht verwandt mit Jennifer) ersetzte ihn. Außerdem wurden mit Simon Beaufoy („127 Hours“) und Michael Arndt („Oblivion“) zwei neue Drehbuchautoren engagiert. Veränderungen, die sich inhaltlich und optisch bemerkbar machen und dadurch den Erstling phasenweise sogar in den Schatten stellen.

Der zweite Teil knüpft nahtlos da an, wo der erste aufhörte. Katniss und Peeta haben die 74. Spiele gewonnen und begeben sich nun – widerwillig – auf einen Siegeszug durch die einzelnen Distrikte. Doch dort regt sich Widerstand, denn die Bewohner merken, dass die Liebe zwischen den beiden Gewinnern nur gestellt ist. Präsident Snow (Donald Sutherland) duldet das nicht und zwingt das Siegerpaar, alles zu tun, um die Menschen von ihrer Liebe zu überzeugen. Andernfalls drohen verheerende Strafen. Katniss und Peeta stimmen zu, bis die Gefühle die junge Frau übermannen und Snow zu einer schockierenden Maßnahme greift.

Für die 75. Hungerspiele, die zugleich ein Jubel-Jubiläum darstellen, hat sich der skrupellose Präsident deshalb etwas besonders Schmerzhaftes einfallen lassen. Statt neuen Tributen treten die Sieger der vergangenen Spiele gegeneinander an – und somit auch wieder Katniss. Die nächste Runde ist eröffnet und es gilt einmal mehr, zu überleben. Kaum zu schaffen, aber Katniss bekommt ungeahnte Hilfe.

Wer „The Hunger Games“ nicht kennt, sollte das vor dem Kinobesuch von „Catching Fire“ besser nachholen. Zwar wird man sich auch ohne Vorkenntnisse recht zügig in der Tribute-Welt zurechtfinden, die Absichten und Entwicklungen der einzelnen Figuren werden aber durch das Vorwissen bewusster und klarer. Mit einer großen Einführung hält sich Lawrence nämlich nicht auf. Katniss und Peeta posieren nach dem Sieg als Pärchen vor den Kameras, um den Zuschauern vor den Empfangsgeräten das zu geben, was sie verlangen – koste es, was es wolle. Eine Gesellschaftskritik, die sich ohne Umschweife auf die heutige Fernsehlandschaft, die von Scripted Reality-Formaten geprägt ist, übertragen lässt.

Das Szenario ist durchweg düster gestaltet, Hoffnung scheint es keine zu geben – und dennoch gibt es immer wieder Momente, in denen sich Widerstand regt und man unweigerlich mit der gescholtenen Bevölkerung mitfiebert. Wenn ein alter Mann den Arm ausstreckt, die vom Capitol gehassten Töne pfeift, somit in den anderen Menschen Feuer entfacht und Katniss die Tränen in die Augen treibt, macht sich eine Gänsehaut auf dem Körper breit. Vor allem in der ersten Hälfte sind es diese zwischenmenschlichen Augenblicke, die „Catching Fire“ intensiv gestalten.

Für Auflockerung sorgt Haymitch in Person von Woody Harrelson, der immer auf der Suche nach Alkohol ist, dessen Herz aber für Katniss und Peeta schlägt. Stanley Tucci mimt erneut den durchgeknallten Showmoderator, der sich von jeglicher Moral verabschiedet zu haben scheint. Musiker Lenny Kravitz ist abermals als Designer von Katniss zu sehen, der das Capitol in Form eines trickreichen Kleides für seinen Schützling zum Kochen bringt. Und schließlich darf auch Elizabeth Banks als schrille Effie wieder verrückte Outfits wie Schmetterlingskleider und Goldhaare auftragen. Ein Ensemble, das sich sehen lassen kann und das wunderbar harmoniert.

Selbst im Überlebenskampf, der in der letzten Stunde eingeläutet wird. Der neue Spielleiter (Philip Seymour Hofmann) hat sich böse Spielchen für die Tribute überlegt. So bekommen es die Kämpfer diesmal mit äußerst aggressiven Affen, tobenden Gewittern und giftigem Nebel zu tun. Dazu drängt sich nicht nur Peeta und Katniss die Frage auf, welchen der Tribute sie vertrauen können, um sich mit ihnen zu verbünden. In dieser Phase gelingt Francis Lawrence ein packendes, spannungsgeladenes und sehr düsteres Dschungelszenario, bei dem er sich voll und ganz auf seine Hauptprotagonistin verlassen kann. Jennifer Lawrence spielt mit einer Wucht einerseits das „Girl on Fire“, eine taffe Bogenschützin, die andererseits aber zerbrechlich ist wie Glas.

Ein komplettes Fazit, ob die „Tribute“-Trilogie als herausragende Science-Fiction-Saga in die Filmgeschichte eingehen wird, kann freilich erst nach dem zweigeteilten Finale gezogen werden. Mit der Fortsetzung beweisen die Macher allerdings bereits jetzt, dass das Franchise zu den besseren Romanadaptionen gehört. Für Fans der Bücher ist ein Kinobesuch deshalb unumgänglich.

Fazit: „Die Tribute von Panem – Catching Fire“ ist düsteres Zukunftskino mit einer starken Heldin, die vor Menschlichkeit strotzt. Francis Lawrence gelingen große Gefühle, rasante Action und klasse Bilder.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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