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Moviebase Planet der Affen: Revolution

Planet der Affen: Revolution
Planet der Affen: Revolution

Bewertung: 80%

Userbewertung: 80%
bei 121 Stimmen

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Originaltitel: Dawn of the Planet of the Apes
Kinostart: 07.08.2014
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: - Minuten
Studio: 20th Century Fox
Produktionsjahr: 2014
Regie: Rupert Wyatt
Drehbuch: Pierre Boulle , Scott Z. Burns, Rick Jaffa, Amanda Silver
Darsteller: Andy Serkis, Kodi Smit-McPhee, Jason Clarke, Gary Oldman, Keri Russell

Sie können es ja doch noch; so denkt man hin und wieder, wenn sich die kalifornische Filmfabrik Hollywood wieder einmal als das präsentiert, was sie eigentlich immer sein sollte: ein einzigartiges Zusammentreffen von Kunst und Kommerz, das getragen wird von internationalem Spitzenpersonal in jeder filmischen Disziplin. Das Prequel "Planet Der Affen: Prevolution" markierte erstaunlicherweise ein solches Konglomerat. Trotz der unter Filmfreunden ja eher verpönten Kategorie "Prequel" und dem eindeutigen Mainstream-Appeal des Films, erwies sich die Vorgeschichte zum Sci-Fi-Klassiker von 1968 als schlaue, packende, handwerklich tadellose Zukunftsvision, die dem Original alle Ehre machte. Natürlich muss nach Hollywood-Gesetz an diesen Erfolg angeknüpft werden – und Regisseur Matt Reeves ("Let Me In") versucht mit seinem Sequel-Prequel "Planet der Affen: Revolution" mit aller Macht, die Fans dabei nicht zu enttäuschen.

Es beginnt vielversprechend: Der Vorgänger verfrachtete den Untergang der Menschen durch die tödliche "Affengrippe" klugerweise in den Abspann und auch Reeves macht in seiner Fortsetzung nicht den Fehler, Zeit auf ein Untergangsszenario im Stil von Soderberghs "Contagion" zu verschwenden. Wieder klärt nur eine kurze Montage über den fatalen Fortgang der Seuche auf. Stattdessen bleibt "Revolution" nah bei seinen Hauptfiguren und das sind diesmal noch eindeutiger als im ersten Teil, die kunstvoll animierten Affen – Motion-Capture-Ikone Andy Serkis, der wieder den Affen Ceasar spielt, wird gar als erster Name im Abspann genannt. Die eröffnenden 15 Minuten des Films laufen sogar gänzlich ohne ein gesprochenes Wort ab, erhalten wir doch einen Überblick in die Gesellschaftsstruktur der hyper-intelligenten Affen: durchaus mutig für einen Blockbuster mit neunstelligem Etat.

Danach jedoch wird Sprache beinahe zum zentralen Thema des Films: Durch Caesars enge Verbindung zu den Menschen hat er sprechen gelernt und diese Fähigkeit auch den anderen Affen vermittelt, die sich jedoch eher selten und widerwillig zu Wort melden. In welchem Verhältnis sich die Affen zu diesem "Erbe" der Menschen positionieren, darauf basiert der Konflikt, den "Revolution" behandelt. Aus der Sklaverei in den Versuchslabors und Zoos endgültig befreit, müssen sie entscheiden, ob sie der stark dezimierten Menschheit mit Gleichgültigkeit oder Hass gegenüber stehen. Caesars verständnisvollem Ansatz wird daher mit dem Affen Koba ein traumatisierter "Bösewicht" gegenüber gestellt, nicht unähnlich dem Verhältnis Magneto – Professor X in den "X-Men"-Filmen.

Interessant ist dabei, wie der Film seine Identifikationsmechanismen aufbaut: Die menschlichen Protagonisten um Jason Clarke und Gary Oldman werden im Grunde zu Komparsen degradiert, ihr Schicksal scheint von Anfang an besiegelt. Die Zukunft gehört den Affen – das wissen wir nicht zuletzt, weil Charlton Heston 1968 ja auf einen Planeten Erde fest in Affenhand stieß. Die Menschheit wird hier, durchaus unüblich im aktuellen Sci-Fi-Genre, tatsächlich als irgendwie anachronistisch dargestellt. Krampfhaft versucht etwa ein Trupp, die Stromversorgung in San Francisco wiederherzustellen. Kaum ist das geglückt, geht der erste Blick von Anführer Dreyfus (Oldman) auf sein endlich wieder funktionables iPad, auf dem die Fotos seiner verstorbenen Familie gespeichert sind. Diese tragische Nostalgie und die Unfähigkeit, die Vergangenheit zu begraben ist es, die den Menschen schließlich den Garaus macht, nicht die mutierten Affen.

Reeves' Film erreicht so erneut erstaunliche Effektivität, weil er im Genre-Gewand an zahlreiche aktuelle sozial-politische Themen anknüpft: Kriegstreiberei, paranoide Angst vor Eindringlingen und nicht zuletzt das problematische Verhältnis zwischen Tier und Mensch – die Frage also, ob sich der Mensch durch seine Verbrechen an Flora und Fauna eine unwiederbringliche Schuld aufgeladen hat, die zu seinem Untergang führen muss. Dabei wird "Revolution" dennoch nie zur simplen politischen Parabel – ein Vorwurf übrigens, der dem Original bis heute entgegen gebracht wird.

Leider zeigen sich in "Planet der Affen: Revolution" aber auch einige typische Symptome des aktuellen Hollywood-Kinos, die der Vorgänger gekonnt vermied. Statt knackigen 90 Minuten wird dieser Film auf über zwei Stunden ausgedehnt, wobei etwa die letzten 20 aus einer Materialschlacht aus Explosionen, Massenszenen und Maschinengewehrfeuer bestehen. Wo "Prevolution" mit dem vor allem filmtechnisch rasanten Showdown auf der Golden Gate Bridge pointiert endete, dehnt sich das effektstarrende Finale von Reeves' Film schließlich bis ins Belanglose. Eine strengere Hand beim Kürzen des Drehbuchs um schmalzige Familienmomente und ermüdende Kampfszenen hätte der Produktion gut getan. Auch so aber hält dieses bei seiner ersten Ankündigung belächelte Prequel-Franchise weiter ein hohes Maß an Cleverness, wenn dieser zweite Teil auch deutlich hinter dem initialen Neustart zurückbleibt.

>> geschrieben von Tim Lindemann

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