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Moviebase Stitches

Stitches
Stitches

Bewertung: 70%

Userbewertung: 75%
bei 37 Stimmen

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Originaltitel: Stitches
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 21.02.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 85 Minuten
Studio: Fantastic Films, Irish Film Board, MPI Media Group
Produktionsjahr: 2012
Regie: Conor McMahon
Drehbuch: Conor McMahon, David O'Brien
Darsteller: Ross Noble, Tommy Knight, Gemma-Leah Devereux, John McDonnell, Eoghan McQuinn, Lorna Dempsey

Jeder Mensch hat vor etwas Angst. Die einen scheuen den Gang in den Keller, anderen wird in engen Räumen unwohl. Wiederum andere glauben an böse Geister oder übernatürliche Wesen. Nur wenige Menschen würden wohl Clowns als furchteinflößend bezeichnen. Mit roter Nase, geschminktem Gesicht und übergroßen Schuhen wollen Clowns in erster Linie lustig sein. Doch spätestens seit der Stephen King-Verfilmung „ES“ haben es die Spaßmacher schwer – vor allem in der Filmwelt.
 
Wenn ein Angstzustand sogar einen eigenen Namen hat, muss irgendetwas dran sein. Die krankhafte Angst vor Clowns heißt Coulrophobie und spielt in der aktuellen Regiearbeit von Conor McMahon („Dead Meat“) die zentrale Rolle. Mehrere Monate nach seiner Aufführung auf dem Fantasy Filmfest hat Clown Stitches seinen Weg in die Händlerregale gefunden.
 
Richard Grindle (Ross Noble) fristet ein unbefriedigendes Dasein als Geburtstagsclown „Stitches“, der bei seinem jungen Publikum keinen Lacher landen kann. Als ihm die kleinen Geburtstagsgäste einen fiesen Streich spielen, kommt der abgehalfterte Clown ums Leben. Doch der letzte Vorhang ist noch nicht gefallen: Jahre später kehrt der rachsüchtige Clown zu der bereits herangewachsenen Geburtstagsgesellschaft zurück und lechzt nach Vergeltung  - aber auf die ganz eigene Art.
 
Mit dem grandiosen Einstieg wird die Marschrichtung von „Stitches“ vorgegeben: Alle Gedanken über Bord schmeißen und sich unterhalten lassen. Der Film nimmt sich selbst zu keiner Zeit ernst und erwartet das auch vom Zuschauer. Wer hier nach einem tieferen Sinn sucht, sollte diese blutige Party schleunigst verlassen.
 
Clown Stitches ist ein Scharlatan, der seinen mickrigen Lebensunterhalt mit billigen Tricks auf Kindergeburtstagen verdient. Er ist ein Clown, wie ihn sich kein Kind wünscht: schroff, vulgär und total meschugge. Seine Luftballondinosaurier sehen aus wie Hundehaufen, seine Witze sind so lustig wie ein Magen-Darm-Virus. Ross Noble gibt den Bastard in Kostüm derart unsympathisch, dass wir die entgeisterten Kinder völlig verstehen können. Und doch macht sich ein wenig Unbehagen breit, wenn Stitches durch einen üblen Scherz der Halbstarken plötzlich in die offene Spülmaschine fällt, aus der ein langes, scharfes Messer ragt.
 
Das Drehbuch von McMahon und David O’Brien liefert bitterbösen Humor, bedient sich aber auch bei großen Genreklassikern. Die Verweise gefallen, weil sie den ironischen Unterton des Szenarios unterstützen. Dazu sind die Schnitte teils großartig gesetzt: Aus einem ausgedrückten Pickel wird ein Spiegelei, zu den Klängen von Cutting Crews „I Just Died In Your Arms Tonight“ wiegt Stitches sein nächstes Opfer in den Armen. Das ist fast schon poetisch, vor allem aber saukomisch.
 
So absurd die Geschichte um einen uralten Clowns-Okkult ist (es gibt sogar eine eigene Clowns-Gruft!), so derbe und übertrieben präsentieren sich die Mordszenen. Splatter-Fans kommen voll auf ihre Kosten, wenn Gehirn in Form von Eiskugeln serviert und Köpfe mit Luftpumpen aufgeblasen werden. Da ist spritzendes Blut vorprogrammiert. Trotz der ekeligen Tötungen bleibt der Spaß nicht auf der Strecke. Dank Stitches trockenem Galgenhumor gibt es selbst in der schmerzhaftesten Einstellung immer noch was zu lachen.
 
„Stitches“ ist abgedrehter Horrorspaß mit einem Clown, der vielleicht nicht so fies ist wie Stephen Kings Pennywise, dafür wesentlich unbarmherziger zuschlägt. Stets mit einem Augenzwinkern schlachtet sich der Kasper durch eine Geburtstagsparty. Sieht man über die hauchdünne Handlung hinweg, bleibt ein unterhaltsamer Funsplatter, der im Abspann zeigt, dass alle Beteiligten großen Spaß hatten. Und den wird auch der Zuschauer haben.
 
>> verfasst von Janosch Leuffen

Ash
geschrieben am 27.02.2013 um 11:51 Uhr
Die Idee des Films ist grundsätzlich gut. Doch warum kann man nicht ein wenig mehr Inhalt einfließen lassen? Der Clown-Kult beispielsweise hätte sich ideal angeboten. Aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung...Ash
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