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Moviebase The ABCs of Death 2

The ABCs of Death 2
The ABCs of Death 2

Bewertung: 80%

Userbewertung: 65%
bei 151 Stimmen

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Originaltitel: The ABCs of Death 2
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.04.2015
DVD/Blu-Ray Verleih: 24.04.2015
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Drafthouse Films, Magnet Releasing, Nishimura Eizo
Produktionsjahr: 2014
Regie: Vincenzo Natali (Splice, Cube), Larry Fessenden (The Last Winter, Habit), Marcus Dunstan (The Collection), Julien Maury und Alexandre Bustillo (Inside, Livid), E.L. Katz (Cheap Thrills), Jen und Sylvia Soska (American Mary) und Julian Gilbey
Drehbuch: Robert Boocheck, Alejandro Brugués
Darsteller: Martina García, Andy Nyman, Ian Virgo, C. Ernst Harth, Miguel Ángel Muñoz, Ryan Winsley, Alan McKenna, Francisco Barreiro

Erneut hat das Produzententeam aus Ant Timpson und Tim League eine Vielzahl von Genre-Regisseuren aus der ganzen Welt versammelt, um ein Kompendium des Todes im Film zusammenzustellen. Die Vorgabe an die Filmemacher, wie bereits im Vorgänger "The ABCs of Death", ist dabei nur, dass sie sich an dem ihnen zufällig zugeteilten Buchstaben orientieren müssen – im Sinne eines makabren Lexikons. Der Film bereitet diese klammernde Idee visuell sehr ansprechend auf: Ein niedliches Skelett als Lehrer deutet jeweils am Ende der kurzen Episoden mit einem Zeigestock auf den Titel und entsprechenden Anfangsbuchstaben der gerade gesehen "Lektion". Einige der Regisseure haben diese Idee, je nach Sichtweise, entweder ein wenig unterwandert oder gerade perfekt ausgereizt, indem sie sich abseitige Wörter wie Ochlokratie oder Schummeleien wie "P-P-P-P-Scary" erlaubt haben. Herausgekommen ist jedoch erneut ein faszinierendes Kaleidoskop des Horrorgenres mit namhaften Mitwirkenden und spannenden Neuentdeckungen.

Tatsächlich kann man als grundlegende Erkenntnis nach den ziemlich überwältigen zwei Stunden festhalten, dass das Niveau der Filme insgesamt noch höher liegt als beim Erstling. Es gibt eigentlich keine Ausfälle, die handwerklich oder konzeptionell deutlich negativ hervorstechen. Davon ab ist die Beurteilung dieser düsteren Wundertüte natürlich eine extrem subjektive Angelegenheit: Für jeden Genre-Geschmack ist etwas dabei, daher treffen manche Kurzfilme natürlich auch gerade nicht die persönlichen Vorlieben. Wer sich darauf einstellen kann, dass gerade dieser Überraschungsfaktor den Reiz des Projekts ausmacht, wird jedoch mit einem berauschend heterogenen Filmerlebnis belohnt.

Es ist natürlich nicht leicht, "The ABCs of Death 2" im Detail zu besprechen, einfach weil einzelne Stücke herauszugreifen dem Konzept des Films grundlegend entgegenläuft. Dazu kommt, dass schon die Nennung der Titel der Episoden im Grunde zu weit geht: Einen großen Teil der Sehfreude macht es aus, am Lektionsende den "Lexikoneintrag" präsentiert zu bekommen.

Interessant für Horror-Spezialisten ist natürlich zu erfahren, wie die bekannten Namen des Genres abschneiden und welche hoffnungsvollen Newcomer uns diese Panorama-Schau entdecken lässt. Ein großer Veteran des modernen Sci-Fi-Genres, Vincenzo Natali ("Cube", "Splice"), liefert mit seinem Beitrag zum Buchstaben "U" eine der im Stil perfektesten Episoden des Films, die gleichzeitig von abgründiger Bosheit geprägt ist. Die Krawall-Franzosen Alexandre Bustillo und Julien Maury ("Inside", "Among The Living") arbeiten wie in all ihren Langfilmen wieder mit der Grand Dame Béatrice Dalle zusammen und geizen mal wieder nicht mit Blut und Gekröse. Der Name Robert Morgan mag bei vielen nicht auf Wiedererkennen stoßen, tatsächlich aber ist er seit über zehn Jahren im abseitigen Animationsfilm tätig und liefert hier mit seinem "D" einen extrem verstörenden Beitrag.

Auf die "To-Watch-Liste" sollte man sich ganz oben den Namen Robert Boocheck notieren, der im Eintrag "M" eine geniale Mischung aus Humor, Musik und Grauen inszeniert. Ein vollkommener Neuling ist auch "Z"-Regisseur Chris Nash, der von den Produzenten eingeladen wurde, nachdem er ihnen betrunken eine leidenschaftliche Wutrede über den Zustand des Horrorgenres geschrieben hatte. Seine surreale Episode ist vielleicht am wenigsten für schwache Mägen geeignet. Klassische Genre-Kost liefert Jerome Sable, der im letzten Jahr das Horror-Musical "Stage Fright" inszenierte, hier aber auf Humor verzichtet und eine knüppelharte Found-Footage-Story erzählt. Richtig heftig geht es auch im Home-Invasion-Eintrag "S" vom spanischen Filmer Juan Martínez Moreno zu Gange.

So entsteht eine bunte und blutige Reise durch die Subgenres des Horrors, der man eigentlich nur vorwerfen kann, dass sie in einer Sitzung schwer durchzuhalten ist. 26  in sich geschlossene Erzählbögen sind dann doch mehr als reichlich und so treten leicht Ermüdungserscheinungen bei all dem Wahnsinn, Tod und Gemetzel auf. Aus eigener Seherfahrung kann geraten werden, dass die exakte Mitte nach "M" ein guter Zeitpunkt zum kurzen oder langen Pausieren ist, um kurz aus dem Fenster zu schauen und festzustellen, dass es auch noch Leben auf der Welt gibt.

>> von Tim Lindemann

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