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Moviebase Out Of the Dark

Out Of the Dark
Out Of the Dark

Bewertung: 45%

Userbewertung: 65%
bei 69 Stimmen

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Originaltitel: Out Of the Dark
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 26.06.2015
DVD/Blu-Ray Verleih: 29.05.2015
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 92 Minuten
Studio: Vertical Entertainment
Produktionsjahr: 2014
Regie: Lluís Quílez
Drehbuch: Javier Gullón, David Pastor, Àlex Pastor
Darsteller: Julia Stiles, Scott Speedman

Wie in unzähligen anderen Horrorfilmen auch steht am Anfang von „Out of the Dark“, dem Spielfilmdebüt des Spaniers Lluís Quílez, der Umzug einer Familie. In diesem Fall vom mondänen London ins kolumbianische Santa Clara, wo Sarah Harriman (Julia Stiles) die Leitung der Papierfabrik ihres Vaters Jordan (Stephen Rea) übernehmen soll. Gemeinsam mit Ehemann Paul (Scott Speedman) und ihrer kleinen Tochter Hannah (erstaunlich glaubwürdig: Pixie Davies) lässt sie sich in einer altehrwürdigen Kolonialvilla nieder, von deren blutiger Vergangenheit der Prolog zu berichten weiß.

Die Harrimans ahnen freilich nicht, was sich vor zwanzig Jahren in dem schmucken Haus zugetragen hat, und genießen daher erst einmal die Ankunft in Kolumbien. Als Hannah jedoch in der Umgebung geisterhafte Kinder mit bandagierten Gesichtern entdeckt und die Eheleute einem unheimlichen Fest beiwohnen, das an ein schreckliches Verbrechen der spanischen Eroberer erinnert, schleicht sich das Grauen langsam in den Familienalltag ein. Mit dem Verschwinden des kleinen Mädchens spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Was dem geneigten Zuschauer sofort ins Auge springen dürfte, ist der erschreckend einfallslose Titel, der gefühlt für 95 Prozent aller Horrorwerke herhalten könnte. Passend dazu überschreitet der Film, der beim Fantasy Filmfest seine Premiere feierte, nur in seltenen Momenten abgesteckte Grenzen. Schatten, die durchs Bild huschen, nasse Fußabrücke eines unsichtbaren Wesens, Gegenstände, die ein Eigenleben entwickeln, und zuschlagende Fenster – fast alles, was Debütant Quílez aus dem Hut zaubert, ist derart genrekonform, dass es höchstens moderaten Schrecken verbreiten kann. Wer durchgeschüttelt werden will, kommt hier nicht auf seine Kosten, da „Out of the Dark“ seine Handbremse bis zum Ende nicht löst.

Spannung bezieht der Film in erster Linie aus der Ungewissheit, die nach dem plötzlichen Verschwinden der kleinen Hannah entsteht. Was genau ist dem Mädchen zugestoßen? Und wird es den Eltern gelingen, ihr Kind zu retten? Fragen, die den Zuschauer fesseln und mitreißen sollten, ein ums andere Mal allerdings in den Hintergrund treten, weil das Drehbuch, an dem „Enemy“-Autor Javier Gullón beteiligt war, mit einigen Logikproblemen zu kämpfen hat. Warum Paul, der recht früh übernatürliche Beobachtungen macht, Sarah nie in seine Nachforschungen und Erkenntnisse einweiht, bleibt beispielsweise vollkommen nebulös. Gleichzeitig hat dieses Verhalten zur Folge, dass die Eltern bei der verzweifelten Suche nach ihrer Tochter lange Zeit an unterschiedlichen Fronten kämpfen – was das familiäre Gemeinschaftsgefühl ein wenig behauptet erscheinen lässt.

Das exotische Setting nutzt der spanische Regisseur, um einige eindrückliche Bilder – etwa eine überwucherte Fabrik mitten im Dschungel – einzufangen oder eine in Ansätzen irritierend-unheimliche Atmosphäre zu kreieren. Für eine umfassende Verunsicherung des Zuschauers reicht es jedoch nicht. Interessant sind zweifelsohne die globalisierungskritischen Untertöne, die der Film auch mit Blick auf die koloniale Vergangenheit an manchen Stellen anschlägt. Eben hier liegt auch der Schlüssel zum Geheimnis rund um die vermummten Geisterkinder. Wenn man ehrlich ist, kündigt sich die Auflösung aber schon sehr früh an und besitzt daher kein wirkliches Überraschungspotenzial. Grausam und erschreckend sind die Hintergründe trotzdem. Schließlich zeigen sie, dass sich brutale Kolonialpraktiken bis in die Gegenwart fortsetzen.

>> von Christopher Diekhaus

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