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Moviebase Backcountry

Backcountry
Backcountry

Bewertung: 70%

Userbewertung: 65%
bei 99 Stimmen

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Originaltitel: Backcountry
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 10.07.2015
DVD/Blu-Ray Verleih: 10.07.2015
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 92 Minuten
Studio: Fella Films, Northern Ontario Heritage Fund, Téléfilm Canada
Produktionsjahr: 2014
Regie: Adam MacDonald
Drehbuch: Adam MacDonald
Darsteller: Missy Peregrym, Eric Balfour, Nicholas Campbell, Melanie Mullen, Jeff Roop, Ashley Nay

Einmal das hektische Stadtleben hinter sich lassen. Abseits der Zivilisation raue Erfahrungen sammeln und Alltagsprobleme für kurze Zeit vergessen. Ein Wunsch, den etliche Filmfiguren im Horrorkino mit dem Leben bezahlen, weil sie nicht ausreichend vorbereitet sind auf die Tücken der Wildnis. Mit seinem programmatisch betitelten Spielfilmdebüt „Backcountry“, das angeblich auf wahren Begebenheiten beruht, reiht sich der kanadische Schauspieler Adam MacDonald in eine lange Genretradition ein, begeht allerdings nicht den Fehler, ausschließlich über ausgetretene Pfade zu wandeln. Stattdessen biegt er gelegentlich vom bekannten Weg ab und zieht den Zuschauer so in das eskalierende Geschehen hinein.

Die kleinen Unterschiede zu vielen ähnlich gelagerten Filmen machen sich schon in der Eröffnungssequenz bemerkbar. Erfreulicherweise haben wir es hier nicht mit partysüchtigen Teenager-Protagonisten zu tun, sondern begegnen einem Pärchen, das die Schulzeit längst hinter sich gelassen hat. Jenn (Missy Peregrym) und Alex (Jeff Roop) gehen vertraut miteinander um. Und doch liegt von Anfang an eine gewisse Anspannung in der Luft. Während die junge Anwältin ihr Smartphone nur ungern aus der Hand legt, ist der Landschaftsgärtner verzweifelt darum bemüht, seine Fähigkeiten als Outdoor-Experte hervorzuheben. Nachdrücklich betont er, dass er ein Feuer ohne Streichhölzer anzünden kann, und lehnt unvorsichtigerweise die Landkarte ab, die ihm ein hilfsbereiter Ranger anbietet. Immerhin kennt Alex den weitläufigen Nationalpark von früheren Wanderungen und hat sich für den Ausflug etwas Besonderes ausgedacht. Gemeinsam mit Jenn will er den berüchtigten Blackfoot Trail entlanglaufen, dessen Betreten eigentlich verboten ist.

Wo andere Filmemacher das Grauen voreilig über ihre Figuren hereinbrechen lassen, drosselt MacDonald bewusst das Tempo, um die Beziehung der beiden Städter genauer unter die Lupe zu nehmen. Alex ist von Unsicherheiten zerfressen, die spätestens dann hervorbrechen, als das Pärchen auf den Touristenführer Brad (Eric Balfour) trifft, der während eines Abendessens am Lagerfeuer unverhohlen sein Interesse an Jenn bekundet. Ihr Freund ist sichtlich genervt, zugleich aber auch eingeschüchtert, da der Fremde all die männlichen Eigenschaften verkörpert, die Alex auszustrahlen versucht. Offensichtlich kennt Brad die Gegend wie seine Westentasche. Er weidet im Handumdrehen Fische aus und wirkt mit Bart und Pferdeschwanz ohnehin wie ein kerniger Naturbursche.

Nach dieser eindringlich inszenierten Begegnung, die genrekonform erste Irritationen verbreitet, nimmt die nervliche Belastung langsam zu. Kleine Missgeschicke treten ein, und seltsame Geräusche lassen vor allem Jenn des Nachts zusammenzucken. Gerade in diesen Momenten fühlt man sich unweigerlich an „Blair Witch Project“, den Klassiker des modernen Backwood-Horrors, erinnert. Knackende Zweige und merkwürdige Wurfgeschosse, die auf das Zeltdach fliegen, reichen aus, um die zunehmende Verunsicherung spürbar zu machen. Anders als seine Freundin weiß Alex jedoch schon zu diesem Zeitpunkt, dass sie in das Revier eines Bären eingedrungen sind, da er auf dem Weg über eine verräterische Spur gestolpert ist. Dass er die Wanderung dennoch fortsetzt, fällt sicherlich in die Kategorie „genretypische Verhaltensweisen“, wird vom Drehbuch allerdings mit einer halbwegs plausiblen Motivation unterfüttert.

Ein gutes Gespür für Nuancen beweist MacDonald, als die Protagonisten erkennen, dass sie sich hoffnungslos verirrt haben. Trotz handfester Panikanflüge kommt es hier nicht zu einer Trennung des Paares. Jenn und Alex streiten sich, finden angesichts der ausweglosen Situation aber recht bald wieder zusammen, was den Angriff des riesigen Schwarzbären umso grauenvoller macht. Lange zögert der Debütregisseur den Blick auf das wilde Tier hinaus, das bereits groß auf dem DVD-Cover prangt. Gab es die meiste Zeit nur indirekte Hinweise auf den gefräßigen Waldbewohner, bricht er plötzlich mit aller Wucht (und nicht computeranimiert) aus dem Unterholz hervor. Das Ergebnis ist eine schockierend unmittelbar gefilmte Sequenz, die nicht nur die Nerven, sondern auch den Magen des Zuschauers strapaziert, da die handgemachten Splattereffekte recht überzeugend ausfallen. Was folgt, ist eine kräftezehrende Flucht, bei der die Kamera immer wieder ins Taumeln gerät und der kleine, aber wirkungsvolle Survival-Thriller dank Zeitlupenbildern und aufregender Musikuntermalung fast schon halluzinatorische Formen annimmt.

>> von Christopher Diekhaus

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