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Moviebase Bunker - Es gibt kein Entkommen

Bunker - Es gibt kein Entkommen
Bunker - Es gibt kein Entkommen

Bewertung: 20%

Userbewertung: 20%
bei 69 Stimmen

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Originaltitel: The Hoarder
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 06.10.2015
DVD/Blu-Ray Verleih: 05.10.2015
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Atlantic Picture Company, Sunny Day Media
Produktionsjahr: 2015
Regie: Matt Winn
Drehbuch: James Handel, Matt Winn
Darsteller: Robert Knepper, Mischa Barton, Charlotte Salt, Valene Kane, Emily Atack, Ed Cooper Clarke

Wirft man einen Blick in das Making-of zu „Bunker – Es gibt kein Entkommen“, könnten einem glatt die Haare zu Berge stehen. Vollmundig gibt Regisseur und Koautor Matt Winn darin zu Protokoll, dass sein zweiter Spielfilm atmosphärisch sei, viele Schocks beinhalte und noch dazu Dramaelemente präsentiere. Wer den Horrorthriller allerdings gesehen hat, dürfte sich angesichts dieser Beschreibung köstlich amüsieren, da nicht eine Teilaussage stimmt. In Wahrheit liefert Winn eine Bankrotterklärung ab, bei der sich die Frage aufdrängt, ob er die Genreregeln auch nur ansatzweise verstanden hat.

Bezeichnend für das filmische Desaster ist schon die Tatsache, dass die gelungenste Passage ganz am Anfang steht. Noch vor dem Einsetzen der eigentlichen Handlung gleitet die Kamera zu bedrohlich-schiefen Klängen an maroden Industrieanlagen und abgewirtschafteten Wohnblocks entlang, bis sie den Blick auf die New Yorker Skyline freigibt. Danach begegnen wir der jungen Ella (Mischa Barton), die Grund zu der Annahme hat, dass ihr Verlobter sie betrügt. Um Gewissheit zu erlangen, macht sie sich gemeinsam mit ihrer Freundin Molly (Emily Atack) auf den Weg zu einem Lagerhaus, in dem ihr Zukünftiger persönliche Dinge verstaut. Seltsamerweise befindet sich der von ihm angemietete Raum im maroden vierten Untergeschoss, das für Kunden eigentlich nicht zugänglich ist. Die beiden Frauen machen sich dennoch auf die Suche nach der besagten Abstelleinheit und staunen nicht schlecht, als sie die massive Stahltür öffnen. Kurz darauf ist Molly tot, und Ella läuft bei ihrer Flucht anderen Lagerrauminhabern in die Arme.

Dass der Film nur so vor hirnrissigen Dialogen und Unglaubwürdigkeiten strotzt, soll hier gar keine Rolle spielen, da gefühlt 80 Prozent aller Thriller-Werke mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Schlimmer ist vielmehr, dass es dem Regisseur nach der einfach gestalteten, aber effektiven Vorspannsequenz nicht mehr gelingt, Nervenkitzel zu erzeugen. Schon mit Mollys erstem Auftritt wird klar, dass sie bloß als billiges Kanonenfutter dient. Immerhin liefert das Drehbuch eine – bei Licht betrachtet – schwache Motivation für ihre Anwesenheit im Lagerhaus. Letztlich begleitet sie ihre Freundin Ella nur, damit nach zehn Minuten nicht schon die Hauptfigur in den kalten Betonboden beißen muss. So weit, so absehbar.

Erstaunlicherweise zerrt Matt Winn bereits recht früh den entstellten Antagonisten ins Bild und wendet sich damit gegen eine einfache, aber stets wirkungsvolle Genredevise: Eigentlich ist das Grauen umso größer, wenn man die Gefahr nicht sofort erfassen kann. Reichlich hilflos wirken die späteren Versuche, den Angriffen der sonderbaren Kreatur etwas Unheimliches abzugewinnen. Obwohl der Film zwischendurch die subjektive Perspektive des Killers einnimmt, sind die Attacken meistens derart unbeholfen inszeniert, dass man kein einziges Mal richtig zusammenzucken muss.

Während der deutsche Verleihtitel auf die klaustrophobische Wirkung des labyrinthischen Settings anspielt, kommt im Film zu keinem Zeitpunkt echte Beklemmung auf. Schuld daran sind nicht nur die lustlosen Darsteller, die einschließlich „O.C., California“-Star Mischa Barton konsequent auf Autopilot schalten. Auch die künstlich aufgebauschten Konflikte zwischen den Flüchtenden verleihen dem Überlebenskampf keine zusätzliche Spannung. Gleiches gilt für die persönlichen Hintergründe, die der Regisseur – glaubt man seinem Statement – als dramatische Bereicherungen sieht. Tatsächlich sind die Schicksale der Figuren aber bloß klischeebeladen und völlig austauschbar.

Retten kann den verunglückten Reißer auch ein Twist im letzten Drittel nicht, der die Bedrohung noch einmal verlagert und einen eher lächerlichen Antagonisten ins Spiel bringt. Zum Schreien komisch sind vor allem die Verfolgungsjagden, bei denen der Widersacher ein läuferisch bedenkliches Bild abgibt. Momente, die eigentlich zum Nägelkauen verleiten sollen, lösen sich auf in Heiterkeit und geben „Bunker“ endgültig den Todesstoß.

>> von Christopher Diekhaus

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