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Moviebase The Shallows

The Shallows
The Shallows

Bewertung: 70%

Userbewertung: 60%
bei 133 Stimmen

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Originaltitel: The Shallows
Kinostart: 25.08.2016
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.12.2016
DVD/Blu-Ray Verleih: 27.12.2016
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Ombra Films, Sony Pictures Entertainment
Produktionsjahr: 2016
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: Anthony Jaswinski
Darsteller: Óscar Jaenada, Blake Lively, Sedona Legge

Seitdem die Syfy-Produktion „Sharknado“ einen Wirbelsturm mit Haien über Los Angeles hereinbrechen ließ, stehen die Räuber der Meere im Fernsehen und auf der Leinwand wieder hoch im Kurs. Der Haken an der Sache: Drehbuchautoren und Regisseure scheinen sich einen regelrechten Wettstreit um die absurdesten Ideen zu liefern und werfen mittlerweile im Akkordtempo ermüdend kalkulierte Trash-Filme auf den Markt. Fast schon ein Segen ist es daher, dass sich der spanische Genre-Enthusiast Jaume Collet-Serra („Orphan – Das Waisenkind“, „House of Wax“) von all den irrwitzigen Hai-Eskapaden der letzten Zeit abgrenzt und einen echten Schocker an den Start bringt. „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“ kann Steven Spielbergs Überklassiker „Der weiße Hai“ sicherlich nicht die Stirn bieten, erfüllt aber die meisten Erwartungen, die man an ein spannungsgeladenes B-Movie stellt.

Die Medizinstudentin Nancy (Blake Lively) traut ihren Augen nicht, als sie in Mexiko endlich den abgelegenen Strand erreicht, an dem ihre kürzlich verstorbene Mutter während ihrer Schwangerschaft einst Surfen gegangen ist. Nachdem die junge Texanerin die Atmosphäre der traumhaften Bucht in sich aufgesaugt hat, stürzt sie sich mit ihrem Brett in die Fluten und begegnet zwei einheimischen Surfern, die sich wenig später auf den Heimweg machen. Nancy bleibt allein im Wasser zurück und sieht sich plötzlich einem riesigen Weißen Hai gegenüber, vor dem sie sich mit einer klaffenden Wunde am Bein auf einen umhertreibenden Walkadaver retten kann. Da der Raubfisch den leblosen Körper immer wieder rammt, flüchtet die verletzte Frau schließlich unter größten Kraftanstrengungen auf einen kleinen, aus dem Wasser ragenden Felsen, der nur wenige hundert Meter vom Ufer entfernt ist.

Blake Lively – das gleich vorweg – wird hier nicht nur auf ihren durchtrainierten und wohlgeformten Körper reduziert, auch wenn ihn Kameramann Flavio Martínez Labiano immer wieder prominent ins Bild setzt. Vielmehr beweist „The Shallows“, dass der Star aus der Fernsehserie „Gossip Girl“ einen Survival-Thriller ohne Weiteres schultern kann. Mit ihrer eindringlichen, facettenreichen One-Woman-Show sorgt Lively dafür, dass der Zuschauer den verzweifelten Überlebenskampf ihrer Figur gebannt verfolgt und der zupackenden Nancy kräftig die Daumen drückt. Überzeugend geraten auch potenziell lächerliche Szenen wie die „Gespräche“ mit der verletzten Möwe, die ebenfalls auf dem Riff Zuflucht sucht und ein wenig an den Volleyball aus der Robinsonade „Cast Away – Verschollen“ erinnert.

Im Gegensatz zu vielen Pappkameraden aus ähnlich gelagerten Filmen, verkommt die Medizinstudentin nicht zu einem billigen Köder. Hat sie den ersten Schock – auch über die deftige Verletzung – einmal überwunden, geht sie langsam zu einem planvolleren Vorgehen über. Zumindest soweit es ihr auf ihrem beengten Refugium möglich ist, das irgendwann von der anrollenden Flut bedroht wird. Einfache, aber effektive Spannungsantreiber wie dieser garantieren konstanten Nervenkitzel, den Collet-Serra gelegentlich mit gewollt hip erscheinenden technischen Spielereien aufmotzt. Ähnlich überstrapaziert wirken einige Zeitlupenaufnahmen, besonders zu Beginn, wenn der Film Nancys Ausgelassenheit beim Surfen wie in einem Werbeclip zelebriert. Gleichzeitig liefert „The Shallows“ aber auch Slow-Motion-Bilder von geradezu poetischer Qualität. Bleibenden Eindruck dürfte vor allem die Szene hinterlassen, in der unzählige Quallen an der Protagonistin vorbeiziehen.

Tierhorrorfilme stehen und fallen mit der Bedrohlichkeit ihres Antagonisten und dessen geschickter Inszenierung. In diesen Punkten gibt sich der kleine, effektive Thriller keine  Blöße. Statt gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, setzt der spanische Regisseur erst einmal auf Andeutungen wie einen Schattenumriss, der in einer Welle zu sehen ist, und treibt damit die Anspannung in die Höhe. Taucht der Meeresräuber zwischendurch in voller Größe auf, dürfen wir uns über ein ansprechend animiertes Exemplar freuen, das rein gar nichts mit den billig getricksten Tieren aus den „Sharknado“-Filmen gemein hat. Lobend hervorheben sollte man auch, dass die Macher den Hai zwar als unerbittlichen Jäger zeigen, ihn aber nicht übermäßig dämonisieren. An einer Stelle erkennt Nancy, warum er den Felsen stetig umkreist und nicht mehr von ihrer Seite weicht. Immerhin ist die junge Frau unwissentlich in sein Jagdrevier eingedrungen. Und wahrscheinlich hat der Raubfisch einfach nur Angst, dass sie ihm den Walkadaver streitig machen könnte.

Schön wäre es gewesen, wenn die Macher ihre halbwegs realistische Erzählweise auch im letzten Akt beibehalten hätten. Hier geht, ohne große Not, ein Stück Glaubwürdigkeit verloren, was den lange Zeit packenden und bestechend inszenierten Reißer um einige Prozentpunkte nach unten drückt. Festhalten muss man aber dennoch: Abgesehen von Spielbergs bis heute unerreichtem Klassiker gibt es nicht viele Hai-Filme, die eine ähnliche Intensität entwickeln wie „The Shallows“ und noch dazu mit einer derart mitreißenden Schauspielleistung gesegnet sind.

>> von Christopher Diekhaus

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