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Bewertung: 70%

Userbewertung: 99%
bei 560 Stimmen

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Originaltitel: Stephen King's It
Kinostart: 28.09.2017
DVD/Blu-Ray Verkauf: 22.02.2018
DVD/Blu-Ray Verleih: 22.02.2018
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: - Minuten
Studio: KatzSmith Productions, Lin Pictures, Vertigo Entertainment
Produktionsjahr: 2017
Regie: Andrés Muschietti
Drehbuch: Gary Dauberman, Chase Palmer
Darsteller: Bill Skarsgård, Javier Botet, Owen Teague, Jaeden Lieberher, Nicholas Hamilton, Steven Williams, Megan Charpentier, Sophia Lillis, Finn Wolfhard, Wyatt Oleff, Jeremy Ray Taylor, Stephen Bogaert, Ari Cohen, Jack Grazer, Chosen Jacobs, Jackson Robert Scott

Dass die Werke von Horror-Papst Stephen King auch viele Jahre nach ihrem Erscheinen noch eine unglaubliche Strahlkraft haben, zeigt die Neuverfilmung des Romans „Es“, der 1986 das Licht der Welt erblickte und 1990 fürs Fernsehen adaptiert wurde. Gespannte Erwartung machte sich umgehend breit, als Hollywood eine Leinwandadaption unter der Regie von „Mama“-Schöpfer Andrés Muschietti ankündigte. Wie groß die Neugier im Vorfeld war, belegte auch die Veröffentlichung des ersten offiziellen Trailers, der online binnen 24 Stunden mehr als 197 Millionen Aufrufe verzeichnete und damit einen neuen Rekord aufstellte. Triumphieren konnte der Gruselbeitrag zudem Anfang September an seinem Auftaktwochenende in Nordamerika, wo über 123 Millionen Dollar zusammenkamen, was den besten Horrorfilmstart aller Zeiten bedeutete. Angesichts so vieler Superlative drängt sich die bange Frage auf, ob Muschiettis Romanbearbeitung den Hype qualitativ rechtfertigt. Die Antwortet lautet: Ja, wenn auch mit leichten Abstrichen.

In der Kleinstadt Derry könnte alles so schön sein, wenn sich dort Ende der Achtziger Jahre nicht einige grauenvolle Dinge ereignen würden. Nachdem sein jüngerer Bruder Georgie (Jackson Robert Scott, „Fear the Walking Dead“), wie einige andere Kinder auch, spurlos verschwunden ist, lässt Bill (Jaeden Lieberher, „Midnight Special“) nichts unversucht, um ihn zu finden. Gemeinsam mit seinen Freunden Richie (Finn Wolfhard, „Stranger Things“), Eddie (Jack Dylan Grazer, „Tales of Haloween“) und Stanley (Wyatt Oleff, „Guardians of the Galaxy“) bricht er am Anfang der Sommerferien zu einem nahegelegenen Abwasserschacht auf, wo er Hinweise zu entdecken hofft. Weiter kommt das Quartett aber erst, als es dem neu hinzugezogenen Ben (Jeremy Ray Taylor, „Geostorm“) begegnet, der dank seiner Bibliotheksstudien Interessantes zu berichten weiß: Offenbar wird Derry alle 27 Jahre von mysteriösen Tragödien heimgesucht. Auslöser dieser Ereignisse ist ein böses, wandlungsfähiges Wesen, das häufig in Gestalt des Clowns Pennywise (Bill Skarsgård, „Die Bestimmung – Allegiant“) erscheint und schließlich Jagd auf Bill und seine Clique macht, zu der das Mobbingopfer Beverly (Sophia Lillis, „Sharp Objects“) und der Afroamerikaner Mike (Chosen Jacobs, „Hawaii Five-0“) hinzustoßen.

Anders als die Buchvorlage, die zwischen der Kindheit der Protagonisten und ihrem Erwachsenendasein hin- und herspringt, konzentriert sich die Leinwandadaption ausschließlich auf die Perspektive der Heranwachsenden, was sich in der bereits angekündigten Fortsetzung freilich ändern könnte. Dass Muschietti seine Figuren ernst nimmt, unterstreicht schon der stimmungsvolle Auftakt, der ein starkes brüderliches Band zwischen Bill und Georgie etabliert und den Betrachter so automatisch um den kleinen Jungen bangen lässt, der beim Spielen mit einem Papierschiff im strömenden Regen von Pennywise angesprochen und auf brutale Weise in die Kanalisation gezogen wird.

Im Anschluss kümmern sich die Macher eingehender um Bill, seine Freunde und ihre jeweiligen Handicaps, wobei schon hier Erinnerungen an Rob Reiners Jugendfilmklassiker „Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers“ aufkommen, der bekanntlich ebenfalls auf einem Werk von Stephen King basiert. Ähnlich wie dort lernen wir mit dem brutalen Henry Bowers (Nicholas Hamilton, „Der Dunkle Turm“) und seinen Kumpeln eine fiese Schlägertruppe kennen, die auch am letzten Schultag mit sichtlichem Spaß Angst und Schrecken verbreitet. In der Luft liegt außerdem der Geruch von Abenteuer, wenn Bill und Co auf ihren Rädern zu ihrer Erkundungtour aufbrechen. Gleichzeitig hängt über dem Geschehen aber auch der Schatten von Georgies Verschwinden, das seinem älteren Bruder schwer zu schaffen macht.

Dem Regisseur und seinem Drehbuchtriumvirat Chase Palmer, Cary Fukunaga und Gary Dauberman gelingt es, die Protagonisten sympathisch zu zeichnen und ihren Zusammenhalt glaubhaft zu beschreiben. Ohne den vortrefflich harmonierenden Cast würde das Ganze allerdings nur halb so gut funktionieren. Mit erstaunlicher Natürlichkeit entwickeln die Jungdarsteller eine mitreißende Gruppendynamik, die den Betrachter selbst über etwas schematisch anmutende Handlungsmomente – wie ein kurzes Auseinanderdriften der Freunde – hinwegträgt. Hervorheben muss man besonders die überragend charismatische Performance von Sophia Lillis, die es absolut verständlich macht, dass sich Bill und Ben in das aufgeweckte Mädchen verlieben.

Recht geschickt verbindet der Film das Coming-of-Age-Gefühl mit den düsteren Seiten der Geschichte. Es, wie die Jugendlichen die tödliche Kreatur nennen, schleicht sich mehr und mehr in ihr Leben ein und konfrontiert jedes Mitglied der Clique, die von den Heranwachsenden selbst als „Club der Verlierer“ bezeichnet wird, mit der persönlich größten Furcht. Muschietti präsentiert sich dabei als souveräner Horrorarrangeur, ohne jedoch richtig innovativ zu sein. Die meisten Schocks sind ordentlich inszeniert. Ab und an gibt es aber auch Buh-Effekte wie das Auftauchen eines Lepra-Kranken, die platt und billig wirken. Obwohl vom diabolischen Pennywise eine spürbare Bedrohung ausgeht, ist der Gruselstreifen immer dann am eindringlichsten, wenn er das Grauen des Alltags einfängt. Während zum Beispiel der übergewichtige Ben in einer Szene von der Bowers-Gang übel drangsaliert wird, leidet Beverly unter väterlichem Missbrauch, der in einigen Situationen auf höchst beklemmende Weise angedeutet wird.

Freunden und Kennern des Horrorkinos bietet „Es“ die Möglichkeit, Anspielungen auf berühmte Genrearbeiten zu entdecken. Zu nennen sind hier besonders Nicolas Roegs Mystery-Meisterwerk „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ und Brian De Palmas Stephen-King-Verfilmung „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“, der Muschietti in einer schaurig-schönen Szene seine Reverenz erweist. Liebevoll eingebaute Verweise, die dem Betrachter allerdings vor Augen führen, dass der junge Argentinier den großen Meistern in puncto Ideenreichtum noch etwas hinterherhechelt. Gleichwohl darf man nach der größtenteils gelungenen Neuadaption dem zweiten „Es“-Teil mit Vorfreude entgegenblicken.

>> von Christopher Diekhaus

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