Spread the love

Moviebase Hollow Creek

Hollow Creek
Hollow Creek

Bewertung: 25%

Userbewertung: 15%
bei 10 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Hollow Creek
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 08.09.2016
DVD/Blu-Ray Verleih: 08.09.2016
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 111 Minuten
Studio: Newfoundland Films, First Edge Films
Produktionsjahr: 2015
Regie: Guisela Moro
Drehbuch: Guisela Moro, Steve Daron
Darsteller: Guisela Moro, Steve Daron, Burt Reynolds, David Ausem

Deutsche Titelzusätze sind ein leidiges Thema, das immer wieder für Erheiterung und Kopfschütteln sorgt. Manchmal scheinen die Verleiher den hiesigen Zuschauer schlichtweg für dumm zu halten und schieben daher weiterführende Erklärungen nach, die keine Fragen offen lassen. In anderen Fällen kommen ergänzende Beschreibungen zum Einsatz, um dem potenziellen Kinogänger oder Käufer ein Produkt so schmackhaft wie möglich zu machen, wobei Versprechen und Inhalt oftmals deutlich auseinanderdriften. Ein Phänomen, das man am Beispiel von „Hollow Creek – Dorf der Verdammten“ wunderbar beobachten kann. Während der deutsche Untertitel, genau wie das Blu-ray- und DVD-Cover, einen Film mit starkem dämonischen Einschlag anpreist, entpuppt sich das abendfüllende Regiedebüt der argentinischen Schauspielerin Guisela Moro als schablonenhafter Crime-Thriller mit Mystery-Anleihen, die eher lieblos in den Handlungsverlauf eingeflochten sind. Wer handfeste Gruselunterhaltung sucht, sollte sein Geld – das gleich vorweg – besser anderweitig investieren.

Nach einem kurzen Prolog, der die Entführung eines Kindes zeigt, bietet das Drehbuch gleich eine Standardbewegung auf: Um an seinem neuen Werk zu feilen, fährt der Horrorbuchautor Blake Blackman (Steve Daron) in das abgelegene Ferienhaus eines Verlagsmitarbeiters, wo er seiner Fantasie freien Lauf lassen soll. Mit von der Partie ist seine Geliebte Angelica Santoro (die Regisseurin selbst) und ihr geliebter Hund. Obwohl Blake unter enormem Zeitdruck steht, interessiert er sich weniger für sein Projekt, sondern vor allem für seine aufreizende Begleitung. Auch Angelica ist wild entschlossen, die Zweisamkeit in vollen Zügen zu genießen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft glaubt sie, von einer geisterhaften Präsenz verfolgt zu werden. Bevor die beiden Turteltauben allerdings Zeit haben, über die unheimlichen Geschehnisse zu sprechen, bringt sich Angelica selbstverschuldet in Lebensgefahr. Nach einem Arztbesuch, der eine Schwangerschaft zu Tage fördert, folgt sie einem Wagen, in dem sich ein entführter Junge befindet. Nur wenig später steht sie einem Hinterwälder-Pärchen (Alyn Darnay und Earleen Carey) gegenüber, das mehrere Kinder aus der Region verschleppt hat.

Dass viele Figuren dämliche Entscheidungen treffen und sich damit unnötig in Gefahr bringen, ist man aus zahlreichen Thrillern und Horrorfilmen gewöhnt. Einfach abnicken muss man die fragwürdigen Verhaltensweisen deshalb aber nicht. Auch bei Angelicas Verfolgung stellt sich irgendwann die Frage, warum die Protagonistin lieber das einsam gelegene Gelände der Entführer betritt, anstatt umgehend das nächste Polizeirevier aufzusuchen und ihre Beobachtungen weiterzugeben. Das Mitleid hält sich schließlich in Grenzen, als sie sich plötzlich in einem Kellerverlies wiederfindet, dessen Ausstattung das recht knapp bemessene Budget des Spielfilmdebüts deutlich ins Auge stechen lässt.

Optisch wirkt „Hollow Creek – Dorf der Verdammten“ in vielen Momenten wie eine unscheinbare Fernsehproduktion, was die merkwürdige Mystery-Crime-Mischung allerdings noch nicht zu einem Ärgernis macht. Über die fehlende visuelle Ausdruckskraft und die vielen nahen Einstellungen könnte man leicht hinwegsehen, wenn die Geschichte etwas mehr zu bieten hätte als eine stupide Melange aus abgegriffenen Mustern. Moro, die das Drehbuch unter Mithilfe ihres Co-Stars Steve Daron verfasste, scheint bei der Entwicklung des Plots und seiner finalen Umsetzung eine Strichliste geführt zu haben, um nur ja kein Klischee auszulassen: Die örtlichen Polizisten schießen sich nach Angelicas Verschwinden sofort auf den Horrorschriftsteller ein, machen aber nie den Eindruck, als würden sie ernsthaft ermitteln. Das Figurenensemble besteht aus eindimensionalen Provinztypen, wobei die beiden Entführer mit ihrem grotesk-überzeichneten Aussehen und ihren Motiven aus der Ramschkiste für Psychopathen zweifellos den Vogel abschießen. Nebelschwaden wabern ständig bedeutungsschwanger durch die Wälder. Und die sporadisch eingestreuten Jumpscares werden fast immer von lautem Getöse begleitet.

Vielversprechende Ansätze wie die bedrückend-morbide Stimmung eines verfallenen Städtchens, das Blake und Angelica bei ihrer Anreise passieren, bleiben weitestgehend ungenutzt, während die übernatürlichen Elemente eine erstaunlich willkürliche Behandlung erfahren. Anfangs recht häufig bespielt, verschwindet die Geister-Ebene lange Zeit in der Versenkung, um dann wieder an Bedeutung zu gewinnen, wenn es die ungelenk zusammengebaute Kriminalgeschichte erfordert.

Bei aller Kritik muss man der Debütregisseurin zugute halten, dass sie gelegentlich – etwa im Showdown – einige halbwegs gelungene Spannungsmomente zustande bringt. Fast schon erfrischend ist darüber hinaus die Entscheidung, das auftauchende Haustier einmal nicht sterben zu lassen. Eine Randnotiz, deren Erwähnung genug über die Qualität von „Hollow Creek – Dorf der Verdammten“ verrät. Wer sich wundert, warum Altstar Burt Reynolds in einem derart enttäuschenden Thriller-Konstrukt einen läppischen Cameo absolviert, sollte wissen, dass Guisela Moro, ebenso wie Spiel- und Schreibpartner Steve Daron, dem „Burt Reynolds Institute for Film & Theatre" verbunden ist, an dem der Hollywood-Veteran seine Kenntnisse und Erfahrungen weitergibt.

>> von Christopher Diekhaus

Bewertung abgeben:




Ghostbusters: Frozen Empire
Kinostart: 21.03.2024In GHOSTBUSTERS: FROZEN EMPIRE kehrt die Spengler-Familie dahin zurück, wo alles begann: in die ikonische New Yorker Feuerwache. Dort tun sie sich mit den original Ghost... mehr erfahren
Godzilla x Kong: The New Empire
Kinostart: 04.04.2024Der allmächtige Kong und der furchteinflößende Godzilla treten gegen eine gewaltige, unbekannte Bedrohung an, die in unserer Welt verborgen liegt – und die ihre gesa... mehr erfahren
Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren