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Moviebase Ritter der Dämonen

Ritter der Dämonen
Ritter der Dämonen

Bewertung: 90%

Userbewertung: 70%
bei 28 Stimmen

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Originaltitel: Tales from the Crypt: Demon Knight
Kinostart: 16.03.1995
DVD/Blu-Ray Verkauf: 13.04.2017
DVD/Blu-Ray Verleih: 13.04.2017
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 92 Minuten
Studio: Universal Pictures
Produktionsjahr: 1995
Regie: Ernest R. Dickerson
Drehbuch: Ethan Reiff, Cyrus Voris
Darsteller: Billy Zane, William Sadler, Jada Pinkett Smith, Brenda Bakke, CCH Pounder

Die 1990er Jahre waren kein gutes Jahrzehnt für das Horror-Genre. Nur wenige Highlights stechen wirklich hervor, zumeist gab es Massenware ohne jedweden Esprit. Umso beeindruckender gestaltet sich RITTER DER DÄMONEN, der im Fahrwasser der Fernsehserie GESCHICHTEN AUS DER GRUFT in die Kinos kam. Der Übergang vom Fernsehen auf die große Leinwand ist dabei geglückt. Einerseits, weil man der Serie treu blieb, andererseits aber auch, weil man sich nicht auf einen der alten EC-Comics bezieht, sondern eine eigenständige Geschichte entwickelt, die bis in die Nebenrollen exzellent besetzt ist.

Alles fängt mit dem Crypt Keeper an, der mittlerweile als Regisseur aktiv ist und sich an einer Hommage an PSYCHO versucht – kombiniert mit dem INCREDIBLE MELTING MAN. Es ist der übliche Auftakt: Selbstironisch, schrill, amüsant. Aber dann geht es wirklich los mit RITTER DER DÄMONEN. Brayker (William Sadler) ist auf der Flucht vor dem Collector (Billy Zane). Er hat den Schlüssel, den dieser unbedingt will. Darin enthalten ist das Blut von Jesus, das er nutzen kann, um dem Collector den Zugang zu einem abgelegenen Laden zu verweigern, der schon bald von Dämonen belagert wird. Doch die Gefahr lauert nicht nur außen, sondern auch innen, da der Collector ein Verführer ist.

Es ist eine typische Belagerungssituation: die Menschen drinnen, die Gefahr draußen. Das ist nicht originell, aber Ernest Dickersons Umsetzung ist es, da er es versteht, eine Kombination aus Horror und Humor abzuliefern, die in Sachen Dramatik auch zu punkten versteht – und Bilder aufweist, die man so schnell nicht vergisst, während er zeitgleich den Geist der Comics atmet. Weil die Geschichte den Mumm hat, sogar die Kreuzigung einzubeziehen, was den Kampf des Collectors gegen die Hüter des Schlüssels zu einer Jahrtausende währenden Angelegenheit macht.

Die Figuren sind mehrheitlich dünn. Es gibt ein, zwei definierende Charakterzüge – zum Beispiel ist der von Thomas Haden Church gespielte Roach das Arschloch und die von Brenda Bakke dargestellte Cordelia die freundliche Nutte –, aber die reichen aus, da das Ensemble gut genug ist, um die Figuren nicht nur zum Leben zu erwecken, sondern auch noch Sympathie beim Zuschauer wachzurufen.

Der Star des Films ist aber unumwunden Billy Zane, der als Collector nicht nur die besten Sprüche auf Lager hat, sondern den Dämon auch mit einer gehörigen Prise Charme spielt. Er tanzt, er singt, er redet ohne Punkt und Komma, womit er alle anderen locker an die Wand spielt.

RITTER DER DÄMONEN hat darüber hinaus den Vorteil, zu einer Zeit entstanden zu sein, als computergenerierte Effekte noch die Ausnahme und nicht die Regel waren. Entsprechend setzt man hier auf handgemachte Effekte, was sowohl bei den Dämonen als auch bei den Splatter-Momenten mächtig Laune aufkommen lässt. Weil alles sehr viel direkter und authentischer wirkt, als es CGI-Sequenzen jener Zeit jemals hätte sein können.

Nach der Aufhebung der Indizierung wurde der Film neu geprüft und ist nun ab 16 Jahren ungekürzt freigegeben. Das Steelbook von Koch Media präsentiert den Film auf Blu-ray. Das Bild ist sehr scharf und farbintensiv, der Ton gut. Besonders punktet die Veröffentlichung jedoch mit dem umfangreichen Bonusmaterial. Zwei Audiokommentare mit dem Regisseur und den FX-Künstlern bieten reichlich Hintergrundinformationen. Weiterhin gibt es eine zehnminütige Fragerunde, die aus Material besteht, das anlässlich einer Dick-Miller-Retrospektive im Jahr 2014 entstanden ist. Vintage-Material mit alten Interviews und einem kurzen Behind-the-Scenes-Feature ist auch enthalten. Das Highlight ist jedoch das knapp 40-minütige, neue Making-of, in dem Dickerson, Sadler, Zane und andere sich auch darüber auslassen, dass sie immer noch auf den Film angesprochen werden. Interessant sind aber auch die Hintergründe, so erfährt man etwa, dass das Drehbuch geschrieben wurde, bevor es ein TALES FROM THE CRYPT-Film werden sollte.

RITTER DER DÄMONEN sah nie so gut aus und war nie so gut ausgestattet, aber eines ist seit 22 Jahren gleich geblieben: Er macht verdammt viel Spaß!

>> von Peter Osteried

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