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Moviebase Bedeviled - Das Böse geht online

Bedeviled - Das Böse geht online
Bedeviled - Das Böse geht online

Bewertung: 40%

Userbewertung: 35%
bei 17 Stimmen

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Originaltitel: Bedeviled
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.03.2017
DVD/Blu-Ray Verleih: 24.03.2017
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 95 Minuten
Studio: Circle 18, Conduit, STANDOFF Pictures
Produktionsjahr: 2017
Regie: Abel Vang, Burlee Vang
Drehbuch: Abel Vang, Burlee Vang
Darsteller: Saxon Sharbino, Bonnie Morgan, Brandon Soo Hoo, Alexis G. Zall, Matty Finochio, Victory Van Tuyl, Robyn Cohen, Aaron Hendry, Brett Wagner

Unsere zunehmend vernetzte Welt spielt in Horrorfilmen mittlerweile immer öfters eine große Rolle. Auf einen echten Genrekracher, der inhaltlich und handwerklich zu überzeugen weiß, musste das Publikum bislang aber noch warten. Ändern kann an diesem Umstand auch der Gruselthriller „Bedeviled“ nichts, mit dessen Titelzusatz – „Das Böse geht online“ – der hiesige Verleih deutlich machen will, dass sich der Streifen nah am Puls der Zeit befindet. Beschrieben als „Boogeyman“ der jungen Smartphone-Generation, scheitert der von den Brüdern Abel und Burlee Vang geschriebene und inszenierte Film daran, die interessante Grundidee einer mörderischen App raffiniert auszuarbeiten. Gedanken zum Thema „Technik“ werden meistens plakativ in den Raum gestellt. Und allzu häufig siegen grobe Jump-Scare-Taktiken über einen cleveren Spannungsaufbau.

Kurz nach dem plötzlichen Herztod ihrer Freundin Nikki (Alexis G. Zall, „Ouija: Ursprung des Bösen“) werden die Teenager Alice (Saxon Sharbino, „Poltergeist“), Gavin (Carson Boatman, „Devilish Charm“), Cody (Mitchell Edwards, „Gorenos“), Haley (Victory Van Tuyl, „Zombieland“) und Dan (Brandon Soo Hoo, „Ender’s Game – Das große Spiel“) durch eine Einladung vom Handy der Verstorbenen aufgefordert, die App „Mr. BeDevil“ auf ihrem Smartphone zu installieren. Nach anfänglichem Zögern laden die Jugendlichen das Programm herunter, das mit allerlei Funktionen ausgestattet ist und seine Nutzer sogar direkt anspricht. Was als lustiger Zeitvertreib beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem grauenvollen Spiel, bei dem Mr. BeDevil die User mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontiert. Unheimliche Visionen und aus dem Nichts auftauchende Gestalten setzen der Clique von nun an regelmäßig zu, weshalb Alice irgendwann auf die Idee kommt, dass die teuflische App Nikkis Ableben verschuldet haben könnte.

Die Vorstellung einer sich verselbstständigenden Technik, die uns ins Verderben stürzt, ist wahrlich furchteinflößend. Wie so oft dient sie aber auch in diesem Fall größtenteils als Vorwand, um eine Geisterbahnfahrt ins Rollen zu bringen, die nur auf den ersten Blick doppelbödig erscheint. Das Regie-Duo lässt die Protagonisten mehrfach über ihre Wahrnehmung und mögliche Halluzinationen diskutieren, holt den Schrecken allerdings von Anfang an derart aufdringlich ins Bild, dass es nur wenig Platz für Ambivalenzen gibt. Unbehagen erzeugt „Bedeviled“ immer dann, wenn die Stimme der allwissenden Smartphone-App von einem amüsanten in einen bedrohlich-höhnischen Tonfall umschlägt.

Vereinzelte Spannungsszenen wie die Flucht durch ein verlassenes Parkhaus und Einstellungen, die aus der Perspektive eines Angreifers gefilmt sind, schaffen es durchaus, den Zuschauer in das Geschehen zu involvieren. Umso ärgerlicher, dass die Vang-Brüder die meiste Zeit damit beschäftigt sind, einen Terror-Parcours mit unzähligen konventionellen Buh-Effekten abzustecken. Auf der Tonspur kracht es zuverlässig. Und alle paar Minuten darf man damit rechnen, dass von irgendwoher eine grotesk aussehende Clownsfigur hervorspringt. Gelegentlich zeigen diese Schockmomente Wirkung. Oftmals ist das Spiel mit der Angst aber leicht zu durchschauen oder schlichtweg lächerlich. Etwa dann, als ein Teddybär urplötzlich zum Leben erwacht und mit verzerrtem Gesicht auf seine Besitzerin zuläuft.

Den im Zentrum stehenden attraktiven Teenagern – auch der hervorstechenden Alice – fehlt es offenkundig an Profil, was freilich noch kein K.o.-Kriterium sein muss. Da die geschilderten Ereignisse allenfalls sporadisch fesseln, fällt jedoch umso deutlicher auf, wie oberflächlich die Protagonisten gestaltet sind. Ihre Trauer über den Tod der Freundin versuchen die Regisseure durchaus einzufangen, landen aber meistens nur bei stupiden „Geht’s dir gut“-Fragen. Erkennbar ist auch das Bemühen um einen reflektierten Umgang mit dem Thema „Mediennutzung“. Die Äußerungen der Hauptfiguren wirken allerdings in vielen Fällen schrecklich aufgesetzt. Als Beispiel lässt sich in diesem Zusammenhang ein Gespräch im Anschluss an Nikkis Trauerfeier im ersten Akt heranziehen, das auf denkbar plumpe Weise charakterliche Informationen vermittelt. Bedauerlich ist überdies, dass die tiefsten Ängste der Jugendlichen nicht seziert, sondern nur stichwortartig abgehandelt werden. Peinlicher Höhepunkt der eher fragwürdigen Drehbucharbeit ist eine – für US-Horrorfilme typischerweise prüde dargebotene – Sex-Szene, in der die Möchtegern-Schauspielerin Haley ihren Shakespeare-Bühnentext leidenschaftlich stöhnt.

Zugute halten muss man den Vang-Geschwistern, dass sie ihren Gruselthriller dramaturgisch nicht sofort nach dem Abzählschema strukturieren. Bis ein zweites Todesopfer zu beklagen ist, dauert es eine ganze Weile. Im Anschluss bricht sich jedoch das übliche Teenie-Horror-Muster Bahn, bis es zum haarsträubenden Showdown kommt, der einmal mehr Genre-Bewusstsein und Selbstreflexivität demonstrieren will, dabei aber wieder reichlich unbeholfen vorgeht.

>> von Christopher Diekhaus

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