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Moviebase Jungle

Jungle
Jungle

Bewertung: 60%

Userbewertung: 75%
bei 61 Stimmen

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Originaltitel: Jungle
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 27.10.2017
DVD/Blu-Ray Verleih: 27.10.2017
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 111 Minuten
Studio: Babber Films, Cutting Edge Group, Screen Australia
Produktionsjahr: 2017
Regie: Greg McLean
Drehbuch: Yossi Ghinsberg, Justin Monjo
Darsteller: Daniel Radcliffe, Thomas Kretschmann, Alex Russell, Joel Jackson

Überlebenskämpfe spielen in den Filmen Greg McLeans häufig eine zentrale Rolle. Zuletzt in „Das Belko Experiment“, einem deftigen Büroschocker, der die Angestellten einer Non-Profit-Firma in ein gnadenloses Katz- und Maus-Spiel verwickelt. Den eigenen Tod verhindern will auch der Protagonist in der jüngsten Regiearbeit des Australiers, die von einer tatsächlichen Dschungelodyssee erzählt. Anfang der 1980er Jahre schlug sich der israelische Backpacker Yossi Ghinsberg mehrere Wochen durch den bolivianischen Regenwald und verfasste einige Zeit später einen aufsehenerregenden Erlebnisbericht, dessen Adaption bereits beim Fantasy Filmfest 2017 zu sehen war.

Nachdem er einige Zeit in der israelischen Armee gedient hat, folgt der neugierige Yossi (Daniel Radcliffe, „Swiss Army Man“) im Jahr 1981, zum Missfallen seines Vaters, seinem Abenteuerdrang und landet auf Umwegen in Südamerika, wo er den aus der Schweiz stammenden Lehrer Marcus (Joel Jackson, „Deadline Gallipoli“) und den US-Fotografen Kevin (Alex Russell, „Carrie“) kennenlernt. Als Yossi auf der Straße von dem angeblichen Geologen Karl Ruprechter (Thomas Kretschmann, „Open Grave“) angesprochen wird, der Teilnehmer für eine Expedition in unerforschte Gebiete des bolivianischen Dschungels sucht, zeigt sich der junge Mann umgehend begeistert. Bei seinen neu gewonnenen Freunden Marcus und Kevin muss Yossi zunächst Überzeugungsarbeit leisten. Doch schließlich lassen auch sie sich vom Reisefieber packen. Angeführt von Kerl, tauchen die drei Rücksacktouristen nur wenig später in den schier endlosen Urwald ein, der sie schon bald vor große Herausforderungen stellt.

Begleitet von Yossis Voice-over-Kommentaren, beschwört Horrorexperte McLean in luftig-hellen Bildern zunächst ein ausgelassenes Backpacker-Gefühl. Der Duft der Freiheit liegt in der Luft. Und die Hoffnung, den eigenen Horizont zu erweitern. Vor dem Hintergrund der imposanten Naturaufnahmen, die mit Beginn der Expedition regelmäßig auf den Zuschauer einwirken, erscheint das Abenteuerfieber der drei jungen Reisenden fast schon ansteckend. Wie nicht anders zu erwarten, trüben allerdings recht schnell Spannungen und Unsicherheiten die anfangs positive Stimmung. Marcus hat schon kurz nach dem Aufbruch mit seinen entzündeten Füßen zu kämpfen. Und Karl scheint seine Fertigkeiten nicht ganz wahrheitsgetreu beschrieben zu haben. Thomas Kretschmann verleiht dem gerne über die menschliche Zerstörungswut philosophierenden Dschungel-Guide eine kernig-geheimnisvolle Aura und lässt den Betrachter so immer mal wieder rätseln, welche Absichten der vermeintliche Geologe eigentlich verfolgt.

Mit Blick auf die Gruppendynamik fällt auf, dass der als Identifikationsfigur in Stellung gebrachte Ghinsberg von Justin Monjos Drehbuch keineswegs nur positiv gezeichnet wird. Gerade er tut sich als gewiefter Manipulator hervor, wenn es darum geht, den geschundenen und erschöpften Marcus zum Umkehren zu bewegen. Die Lust am Nervenkitzel, am Austesten der eigenen Grenzen siegt hier über Vernunft und Anstand. Sein wenig kollegiales Verhalten bereut Yossi erst dann in vollem Umfang, als er nach einem verheerenden Zwischenfall auf sich allein gestellt durch den dichten Urwald taumelt. Seinen immer stärker angegriffenen psychischen Zustand verdeutlicht McLean durch surreale Traumsequenzen, Halluzinationen und etwas beliebig eingestreute Erinnerungen an Yossis Streitgespräche mit seinem Vater, während der körperliche Verfall aus Radcliffes zunehmend ausgemergeltem Erscheinungsbild spricht. Ähnlich wie Leonardo DiCaprio im Rache-Western „The Revenant – Der Rückkehrer“ reibt sich der britische Mime mit vollem Körpereinsatz in seiner Rolle auf und stellt sich damit einigen eher platten, melodramatischen Anwandlungen der Erzählung entgegen.

Über eine bedrohliche, manchmal übersteigert laute Tonkulisse und eine blutige Selbst-OP markiert der Survival-Streifen den weitläufigen Naturraum als einen Ort, an dem hinter jedem Baum der Schrecken lauern kann. Vor allem auf dem Wasser gelingen McLean einige wirklich packende Momente. Hautnah begleitet die Kamera die turbulenten Floßfahrten der Protagonisten und vermittelt dem Betrachter dabei den Eindruck, selbst mit an Bord zu stehen. Trotz stark inszenierter Passagen wie diesen fehlt „Jungle“ insgesamt jedoch die Wucht, die den erwähnten DiCaprio-Western zu einem hypnotischen, visuell berauschenden Überlebenstrip macht.

>> von Christopher Diekhaus

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