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Moviebase Brothers Grimm

Brothers Grimm
Brothers Grimm

Bewertung: 85%

Userbewertung: 85%
bei 113 Stimmen

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Originaltitel: Brothers Grimm, The
Kinostart: 06.10.2005
DVD/Blu-Ray Verkauf: 09.02.2006
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 12
Lauflänge: 119 Minuten
Studio: Summit Entertainment/ Concorde Film
Produktionsjahr: 2005
Regie: Terry Gilliam
Drehbuch: Ehren Kruger
Darsteller: Matt Damon, Heath Ledger, Peter Stormare, Lena Headey, Jonathan Pryce, Monica Bellucci, Mackenzie Crook, Roger Ashton-Griffiths, Laura Greenwood, Richard Ridings, Petr Ratimec, Barbora Lukesová, Anna Rust, Jeremy Robson, Radim Kalvoda, Martin Hofmann
Deutschland, morgens um halb 10. Die Gebrüder Grimm sind auf der Suche nach neuen Opfern, denen sie Märchen unterschieben können und dabei sogar noch Geld kassieren. Wer würde sich nur ans Werk machen, alle Grimm Märchen in einem Film zu verwursten? Natürlich steckt Terry Gilliam dahinter. Der Meister der grotesken und makabren Filmkunst. Auch in „The Brothers Grimm“ geht er nicht spärlich mit schwarzem Humor um. Aber lest selbst:

Ein Film über nur ein Meisterwerk der Gebrüder Grimm wäre doch ziemlich langweilig. Immerhin steht einem Filmemacher wie Gilliam ein ganzes Sammelsurium an tollen Kindergeschichten zur Verfügung, die nur darauf warten in außergewöhnlicher Weise verfilmt zu werden. Man nehme eine Prise „Hänsel und Gretel“ und mische etwas „Rapunzel“ hinzu. Das Ganze dann noch mit ein wenig „Aschenputtel“, weiteren Märchen und einigen Genres gewürzt, und heraus kommt dieser Film. Nun ja, ganz so leicht ging es sicher nicht von statten, aber Mr. Macabre bedient sich nach Herzenslust bei den rüstigen Geschichtenerzählern.

So leicht wie die Story „zusammengeklaut“ war, will sich „Brothers Grimm“ nicht in ein Genre stecken lassen. Hier ein bisschen Mystery, da ein bisschen Dramaturgie, Horror darf natürlich auch nicht fehlen, und ja, irgendwie kann man dieses Machwerk auch als Märchen bezeichnen. Wer schon die Muse besitzt, sich an die Werke der größten Märchenschreiber zu wagen, hat natürlich auch gleich zwei kompetente Hauptdarsteller zur Hand. Ob die wahren Grimm wirklich ein trotteliges Gaunerpaar waren, könnten wohl nur sie selbst beantworten, wenn man denn die Zeit um ein paar hundert Jahre zurückschrauben würde. Fest steht, dass Matt Damon und Heath Ledger wie geschaffen für diese Rollen waren. Trottelig und charmant zugleich.

Wie das immer so ist mit Nachbarländern, sind diese sich nicht wirklich grün. So auch im französisch besetzten Deutschland von 1795, dort, wo die Story beginnt. Jake und Will - natürlich modernisierte Namen der Originalfiguren – sind immer auf der Reise. Besser gesagt auf der Suche nach dem großen Geld, denn sie verdienen ihre Groschen mit Schwindlereien, bei denen sie armen Bürgen die hartverdiente Währung aus der Tasche ziehen. Nur logisch, dass die Gaunerei nicht lange ungesehen bleibt und die Beiden alsbald bei der französischen Regierung sitzen und bei einer mysteriösen Verschwörung Beihilfe leisten sollen. Elf Mädchen sind in der letzten Zeit im kleinen Städtchen Marbaden verschwunden, und nur unsere Helden können das Geheimnis lüften.

Wälder so schwarz, düster und voller gefährlicher Kreaturen, dass man nicht gern im Deutschland der damaligen Zeit gelebt haben möchte. In keinem Film habe ich bisher stimmungsvollere Wälder bestaunen können als hier. Überhaupt kann die ganze Optik des Films als überragend bezeichnet werden. Kleine verwinkelte Städte mit ihren alten Gebäuden sind nur das Tüpfelchen auf dem I. Allein die Locations und die tollen Farb- und Lichtspiele machen „The Brothers Grimm“ für mich sehenswerter als so manch anderer Genrebeitrag.

Der Humor kommt Gilliam typisch auch hier nicht zu kurz, ist jedoch auch nur für jene lustig, die mit schwarzem Humor und morbiden Scherzen umgehen können. So kommt es teilweise sehr verstörend an, wenn sich z.B. ein kleines Mädchen in den Lebkuchenmann verwandelt und sich kurze Zeit später im nahe gelegenen Brunnen ertränkt. Aber diese Art kennt man von Terry ja bereits. Von jenem Terry, der bereits Mitglied der legendären Monty Python Truppe war und es mit seinen Filmen auch teilweise noch ist. Man nehme nur „Brazil“ oder „Das Leben des Bryan“. Jeder Film für sich ein Unikat.

Eigentlich wäre alles perfekt, wenn es da nicht einige Längen in der Story gäbe. So hätte man den Film ruhig um 20 Minuten kürzen können und er wäre dennoch überzeugend gewesen, ohne dabei durch langatmige Passagen ausgebremst zu werden. Nette Einfälle und Einwürfe gibt es im Überfluss. Schade drum, dass diese nur halbherzig eingebaut worden sind und praktisch nur das Mittel zum Zweck darstellen. Gut, dass sich Gilliam in jedem Film immer wieder neu erfindet und kein Werk mit dem vorigen zu vergleichen ist. Nach seinem Ausflug in die Märchengefilde geht es in diesem Jahr mit „Tideland“ wieder sehr makaber zu. Ein kleines Mädchen das mit ihrem toten Vater in einer abgelegenen Hütte wohnt und von ihrer Fantasie am Leben gehalten wird. Na wenn das kein Genresprung ist.

Neben einer tollen Cast und den bereits erwähnten Vorzügen, gibt es also sehr wenig zu meckern. Schuld an den wenigen Patzern ist die unausgeklügelte Story, die von Ehren Kruger verfasst wurde und sich im Laufe der Zeit leider selbst verliert. Etwas merkwürdig erscheint auch das gegenteilige Spiel der beiden Brüder. Ledger, der nervöse Unterdrückte, muss gegen einen starken Damon anspielen. Am Ende bleibt ein wirklich zauberhafter Ausflug in das Land der Geschichten. Voller Magie und erstklassigen Einfällen, hat es der Meisterregisseur mal wieder geschafft, aus einem recht dünnen Drehbuch einen tollen Film zu basteln. Ich freue mich bereits jetzt wie wahnsinnig auf „Tideland“. Hoffen wir, dass ihm die Ideen nie ausgehen und er sich auch von manch verschrobener Politik der Publisher nicht beirren lässt. Gruselige Märchenstunde(n)!

70%
Tom SAWyer
geschrieben am 15.06.2009 um 15:00 Uhr
Durchaus sehenswerter Film mit tollen Hauptdarstellern!
40%
Damon Fry
geschrieben am 25.09.2006 um 22:00 Uhr
Genau wie "VAN HELSING" hätte auch "BROTHERS GRIMM" ein bisschen weniger Witz gut getan. Solchem Klamauk haben wir jetzt wahrscheinlich die PRO 7 Märchenstunde zu verdanken.
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