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Moviebase Scanners - Ihre Gedanken können töten

Scanners - Ihre Gedanken können töten
Scanners - Ihre Gedanken können töten

Bewertung: 78%

Userbewertung: 85%
bei 36 Stimmen

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Originaltitel: Scanners
Kinostart: 05.03.1981
DVD/Blu-Ray Verkauf: 10.11.2006
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 98 Minuten
Studio: MGM/ Warner Home Video
Produktionsjahr: 1980
Regie: David Cronenberg
Drehbuch: David Cronenberg
Darsteller: Jennifer O'Neill, Patrick McGoohan, Michael Ironside, Stephen Lack, Lawrence Dane, Robert A. Silverman, Lee Broker, Mavor Moore, Adam Ludwig, Murray Cruchley, Fred Doederlein, Géza Kovács, Sony Forbes, Jérôme Tiberghien, Denis Lacroix, Elizabeth Mudry
Der Kanadier David Cronenberg weiß immer mit innovativen Themen und Geschichten zu überraschen und begründete das (in)offizielle Genre des Organic-Horrors. Anlehnungen an die Wunschfantasien aus Chemie, Biologie und Physik spielen eine mehr oder weniger große Rolle in seinen Filmen. Leider werden er und seine Machwerke oftmals als stumpfes Splatter- und Effektkino verschrien, dies zu behaupten ist aber eine massive Beleidigung für seine Werke und Cronenberg selbst, da diese Effekte meistens nur nebensächlich oder ergänzend wirken sollen.

Heute dreht sich alles um sein 1981er Werk „Scanners“(- Their thoughts can kill). Durch eine angeborene genetische Veränderung, erlangen jene Menschen enorme psychische Kräfte mit welchen sie die Gedanken, somit auch das Verhalten und Handeln, Anderer kontrollieren bzw. manipulieren können. Diese Menschen werden als Scanner bezeichnet, diesen gehört auch Cameron Vale an, der mit besonders stark ausgeprägten Kräften ausgestattet ist. Welche Möglichkeiten sich mit diesen Eigenschaften erreichen lassen, erkennt Darryl Revok ein Scanner der vom Größen- und Machtwahn besessen ist. Mit der Hilfe eines Doktors versucht Vale den wahnsinnigen Revok zu stellen, doch auf dem Weg dorthin tun sich dunkle Abgründe auf und Geheimnisse von großer Bedeutung für die Protagonisten gelangen ans Tageslicht.

Ja, ich mag sie, die stimmigen Filme von Cronenberg: „Videodrome“, „Dead Zone“ oder „Die Fliege“ sind nur wenige der wirklich guten Beispiele für die beachtliche Filmographie des Kanadiers. Deswegen muss ich gestehen ich bin mit großen Erwartungen an diesen Film heran gegangen, aber ich muss zugeben, dass ich nicht komplett überzeugt wurde. Niemand sollte jetzt denken, dass "Scanners" ein schlechter Film ist, denn dies trifft keinesfalls zu. Das gewisse Etwas fehlt?! Keine Frage, die Story überzeugt, nicht zuletzt wegen der großartigen Innovativität des Themas um welches sich der Film spinnt. Langsam und behutsam lässt Cronenberg die Entwicklung der Geschichte geschehen und lässt nur wenige Längen aufkommen. Leben, Verhalten, Probleme und Kräfte der Scanner werden ausführlich dargestellt und mit Hilfe des sehr gelungenen Scores perfekt unterstützt und in ihrer Intensität wunderbar verstärkt. Michael Ironside als bösartiger Gegenspieler Vales, kann überzeugen und liefert eine akzeptable Leistung ab.

Doch was fehlt? Die extrem gelungene „Kopf-Szene“ weißt den wohl größten Erinnerungscharakter auf, aber diese ist neben der Schlusssequenz die einzig gorelastige Szene. Ein paar kleinere Schusswechsel komplettieren das Spektrum an Action und Brutalität. Warum diesen Film dann auf diese reduzieren? Die Szenen sind effekttechnisch stark umgesetzt und reihen sich perfekt in den sonstigen Verlauf ein. Das eigentliche Detail, welches mich am meisten fesseln konnte, sind die auf reiner Willenskraft basierenden Scanner-Kräfte. Mit einer tollen Soundkulisse ausgestattet und mit viel Liebe für das Unwesentliche verfeinert, wahren sie große cineastische Attraktivität.

Trotz der vielen Stärken, müssen ein paar Abstriche gemacht werden. Die teilweise hohe Spannungskurve wird zum Beispiel durch primitive Shootouts unterbrochen, die „Scanners“ bei weitem nicht nötig gehabt hätte. Von Zeit zu Zeit hat man das mulmige Gefühl, dass Cronenberg hier und da ein wenig die Luft ausging, was teilweise auch an dem ein oder anderen Darsteller liegen mag. Zweifelsohne spielen die Hauptcharaktere gut. Bei den Nebenrollen merkt man dann jedoch stark, dass man es hier teilweise mit weniger talentierten Darstellern zutun hat. Leider entstehen hier die besagten Längen, welche dem Film das Tempo und irgendwie auch die Spannung nehmen. Weniger Gewalt, bessere Akteure oder einfach eine feinere Ausarbeitung der Geschichte? Kleine Dinge, die vielleicht unwichtig erscheinen mögen, im Endeffekt aber das Gesamtbild eines Films zerstören können. "Die Fliege" oder "Dead Zone" waren da noch um einiges stimmiger, spannender und überzeugender.

Der Film stützt sich, wenn auch nicht beabsichtigt, auf die wenigen Goreszenen, gute Darsteller in den Hauptrollen und einen großartigen Score von Howard Shore. Natürlich ein immer noch überdurchschnittlich Film, aber nicht das erhoffte Meisterwerk. Er reiht sich ins obere Mittelfeld der Cronenberg Filme ein und weist eine neue Seite des Organic-Horrors auf.

>> geschrieben von Benjamin Johann

50%
Tom SAWyer
geschrieben am 15.06.2009 um 23:00 Uhr
Für damals ganz gut.Michael Ironside schon damals ein klasse Schauspieler!
50%
immi666
geschrieben am 07.09.2008 um 00:00 Uhr
SCANNERS war cronenbergs erster wirklicher hit bei der breiten masse& die legendäre kopfplatz - szene DAS beispiel für den "bösen, fiesen film"...seinerzeit nahm man sich SCANNERS wegen der effekte an & erwartete(im jahre 1981) nie vorher da gewesenes. diese erwartung wurde damalsauch problemlos erfüllt!erst im laufe der jahre und in betrachtung & wissen von cronenbergs bisherigemgesamtwerk weiss der ernsthafte cineast, dass SCANNERS "mehr" ist:ein agenten - thriller. ein actionfilm. SF. horror. eine abrechnung des "contergan" -falls... vor allem: der erste cronenberg, der die breite masse erreichte und ihm alsregietalent neue wege frei räumte. SCANNERS "fühlt" sich komisch an... ein toller film, ja!, aber trotzdem ein kalkulierter hit, der cronenberg den weg für die zukunft öffnete. zum glück!
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