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Moviebase Starfish Hotel

Starfish Hotel
Starfish Hotel

Bewertung: 67%

Userbewertung: 63%
bei 3 Stimmen

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Originaltitel: Starfish Hotel
Kinostart: 10.08.2006
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 98 Minuten
Studio: Monte Cristo Int.
Produktionsjahr: 2005
Regie: John Williams
Drehbuch: John Williams
Darsteller: Kôichi Satô, Tae Kimura, Kiki, Akira Emoto, Kazuyoshi Kushida, Toshiki Ayata, Genta Dairaku, Saori Kitagawa, Kôichi Ueda

Man mag es kaum glauben, aber Regisseur John Williams behauptet, vor den Dreharbeiten seines Streifens noch nie etwas von Donnie Darko gehört zu haben. Handelt es sich wohl doch um einen Zufall, dass in Starfish Hotel ein Typ im Hasenkostüm einen wesentlich Bestandteil des Filmes ausmacht. Allzuviele Analogien zu Donnie Darko zu erstellen wäre jetzt auch irrsinnig, denn bei genauem hinsehen erkennt man, dass der Hase eher aus den Welten eines Lewis Caroll stammt als aus denen eines Richard Kelly.

Die Geschichte um einen 08/15 Büroarbeiter aus Tokyo, der sich seine langweilige Freizeit mit der Lektüre von Mysterybüchern seines Lieblingsautors gestaltet, ist durch und durch japanisch. Obwohl eigentlich glücklich verheiratet, beginnt der Gute eine Affäre mit einer unbekannten, schönen Frau, nämlich im abseits gelegenen Starfish Hotel. Als seine Ehefrau urplötzlich verschwindet, drückt ihm oben genannter Typ im Hasenkostüm einen Flyer vom Sexclub "Wonderland" in die Hand - das letzte Projekt seiner als Architektin arbeitenden, verschwundenen Frau. Also wird abgetaucht ins Wunderland - mit seinen labyrinthartigen Gängen und der surrealen Atmosphäre. Doch von seiner Frau keine Spur. Doch da kommt wieder der Hase ins Spiel - und die Verfolgungsjagd durch den Kaninchenbau beginnt...

Verfolgungsjagd darf jetzt keinesfalls überinterpretiert werden: das wohl auffälligste Merkmal von Starfish Hotel ist das konstant penibel ruhig gehaltene Erzähltempo. Keine Schockeffekte, keine temporeichen Momente: die Spannung entfaltet sich leise und schneise. Dabei erreicht der Film mit seiner Atmosphäre, der verstörenden Tonspur und seinen Bildern fast die Ausmaße eines Lynch'sen Werkes, Nippon Art. Die Geschichte fesselt nämlich auf eine bestimmte Art und Weise und regt vor allem zum Mitdenken an. Eine Sekunde nicht aufgepasst und man hätte sich die komplette Laufzeit sparen können. Das Publikum wird nämlich bis zum bitteren Ende im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln gelassen - bis zum durchaus dunkel bleibenden Ende.

Ein Film, mit dem sich sicherlich nicht viele anfreunden werden, da das wirklich ausgesprochen langsame Tempo die Laufzeit fast nach Apocalypse Now Redux aussehen lässt. Wer sich aber auf ein düsteres, fast Twin Peaks-artiges Erlebnis einlassen will, der liegt mit Starfish Hotel goldrichtig. Der Film ist mit dem Beobachten einer Lavalampe zu vergleichen: zu Beginn passiert so gut wie gar nichts, bis sich dann ganz langsam was zu regen beginnt. Irgendwann bewegen sich die einzelnen Fragmente im Schneckentempo umeinander und ineinander und man kann die Augen nicht mehr von diesem faszinierenden Schauspiel abwenden. Das Ende, die einzig etwas temporeichere Szene, gestaltet sich dann das Finale bei größtmöglicher Hitze, bis es letztenendes zu einem Stromausfall kommt und, wer hätte es geahnt, man wieder in absoluter Dunkelheit liegt. Dort verweilt man noch ein bisschen, versucht Schemenhaft noch Silhouetten und Farben der Lampe zu erkennen, bis man letztenendes müde wird und sich schlafen legt...

Schön codiert erzählt, ist aber so. Natürlich wirkt sich das langsame Tempo desöfteren wie eine Geduldprobe auf die Nerven des Publikums aus, gerade deshalb wird dieser Film die Lager spalten. Ich für meinen Teil war aber ganz gut gefesselt von der Story, die zwar nicht immer Sinn ergab, dafür aber eifrig zum Miträtseln einlud. Mehr als ein Release auf DVD ist hier in Deutschland aber ohnehin nicht zu erwarten. Deshalb darf man sich diesen Film für einen ruhigen (!) Abend ruhig mal gönnen. Besonders fest wird er euch ohnehin nicht Erinnerung bleiben, dazu fehlt ihm noch das gewisse Etwas.

>> geschrieben von Dominic Stetschnig

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