Moviebase Behind The Mask
Rock This Hell Fuck! Was ist das denn für eine Wahnsinnsidee? Tja, liebes Halloween: Resurrection, SO bringt man den nötigen Hauch Reality TV in einen Horrorfilm - man dreht ihn einfach um...irgendwie. Ein Fernsehteam ist es nämlich, das unseren Titelgeber Leslie durch seine Welt begleitet. Leslie ist aber nicht irgendjemand, denn Leslie hat große Pläne. Er möchte genau so werden wie unsere Freunde Freddy, Jason und Michael. Folgt ihm und lernt, wie ein Teenie-Slasher funktioniert - und welch knochenharten Job so ein Serienkiller doch macht.
Vergesst jedes bisschen an seichtem Humor, der je in einem dieser Slasher Streifen zu finden war - "Behind The Mask: The Rise Of Leslie Vernon" ist der absolute "Real Deal". Ein Augenzwinkern steckt hinter so gut wie jedem gesprochenen Dialog. Nicht nur die Idee für diesen Film war also Gold wert, auch seine Ausführung macht vieles (nicht alles, aber vieles) richtig.
"Anatomie eines Teenie-Slashers", dies wäre ein wohl passender deutsche Untertitel für den Film. Doch der war gar nicht nötig: auf dem Fantasy Film Fest, wo der Film Europapremiere feierte, war auch sonst genügend los. Anscheinend hat der Plot wirklich sein Ziel erreicht und viele Anhänger gefunden. Im gut gefüllten Kinosaal ging es also los. Das ganze beginnt wie eine Reportage: eine Gruppe junger Filmer steigt in die Welt des Serienkillers ein und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Dabei erfahren sie natürlich die grundlegenden Regeln, die nötigen Fachbegriffe und das dreckige Handwerk es aufstrebenden Nachwuchskillers inklusive eigener "Entstehungslegende".
Aber wie heißt es so schön: it's always fun and games until someone loses an eye - denn irgendwann wird es auch dem Filmteam zu bunt. Und nun weiß keiner mehr genau wer auf welcher Seite steht... Leider fällt der Film zu diesem Zeitpunkt genau in das Schema zurück, dass die vorherigen 70 Minuten im Gag-Visier des Streifens stand. Ob Absicht oder nicht, man merkt schon einen kleinen Einbruch, vor allem was den Spassfaktor angeht. Daraus resultiert auch das etwas stereotype Ende, von dem man sich nach einem fulminanten Start eigentlich doch etwas mehr erwartet hat.
Ein Film wie dieser ist definitiv das, was das müde Genre des Teenie-Slashers gebraucht hat. Vor allem in unseren heutigen Zeiten, in denen man ja ohne perverseste Parodie-Ausquetschungen gar nicht mehr auskommt: Gurken wie unzählige Scary Movie Fortsetzungen lassen grüßen. Und im Vergleich zu Filmen über homosexuelle Hundezüchter (Insider für die München-Besucher) dürfte sich Behind The Mask: The Rise Of Leslie Vernon locker behaupten können. Eine richtige Entscheidung also, diese Perle ins Programm zu nehmen. Wieder einer dieser Filme, die man sich allein aufgrund der supergenialen Idee und unzähligen, wirklich witzigen, Jokes ansehen muss. Wir hoffen, wie so oft, auf einen baldigen Release auch hierzulande.
Übrigens gilt: unbedingt die Credits ansehen. Die hiergezeigte Videosequenz ist dabei kein besonderes Highlight, aber die Musik haut richtig rein. Was passt denn wohl besser zu diesem Streifen als die großartigen (David Byrne, der Größte!) Talking Heads singen zu lassen: "Psycho Killer, qu'est-ce que c'est? Fafafafafafafafafafa..."?
>> geschrieben von Dominic Stetschnig