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Moviebase Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden

Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden
Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden

Bewertung: 74%

Userbewertung: 70%
bei 10 Stimmen

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Originaltitel: Naboer
Kinostart: 08.04.2006
DVD/Blu-Ray Verkauf: 29.05.2006
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 72 Minuten
Studio: Produksjon 4/ Legend Films
Produktionsjahr: 2005
Regie: Pål Sletaune
Drehbuch: Pål Sletaune
Darsteller: Kristoffer Joner, Michael Nyqvist, Cecilie A. Mosli, Julia Schacht, Anna Bache-Wiig, Øystein Martinsen, Odd Arno Midtsjø, Magne Kipperrud

Huch, wo ist denn die Nachbarswohnung geblieben?

Immer wieder trifft man auf sie, die kleinen versteckten Werke ausländischer Regisseure, die still und heimlich in die DVD-Regale wandern. Auch „Next Door“ ist einer dieser Spezialfälle und verdient die Sichtung des suchenden Kunden. Premiere feierte die dänisch-norwegisch-schwedische Koproduktion bei den diesjährigen Fantasy Filmfest Nights. Pål Sletaune, von dem man zumindest in Deutschland bisher recht wenig sehen konnte, bedient sich bei seinem neusten Werk recht fröhlich bei Genrekollegen. Sein harter Thriller sorgte aber vor allem im Heimatland für Aufsehen, da bereits einige Zeit ins Land ging, als zum letzten Mal ein Film das „ab 18“ Siegel aufgedrückt bekam.

Kristoffer Joner spielt John, einen getrennt lebenden Mann. Erst kürzlich mit der Freundin entzweit, die schon bald Schutz bei einem neuen Lover sucht. John ist guter Dinge, sein Leben wieder in geregelte Bahnen lenken zu können. Doch da täuscht er sich gewaltig. Immer tiefer dringt er in die Nachbarswohnung ein, die von zwei hübschen Damen bewohnt wird. Anna und Kim geben vor Schwestern zu sein, und doch treiben sie ein gefährliches Spiel mit dem angeschlagenen Bürohengst. Lügen, unendliche Gänge, die wieder neue Geheimnisse bergen, machen John unsicher, ob er sich noch in der Realität befindet oder in einen Albtraum abgerutscht ist.

Perfekt gespielt von Kristoffer Joner, erscheint John zu Beginn sehr verletzt. Regisseur Pål Sletaune lässt den Zuschauer bewusst im Unklaren, was denn nun wirklich mit der Beziehung zweier Menschen geschah, die urplötzlich wildfremde Personen darstellen. Allein die Charakterzüge des John verraten mehr über die tatsächlichen Geschehnisse, die durch immer neue Rätsel durcheinander geworfen werden. Anne (Cecilie A. Mosli) und Kim (Julia Schacht) stellen den Schlüsselpol dar und sind wohl der wahr gewordene Albtraum jeder anständigen Familie. Gewaltecksesse, wildfremde Personen im Haus, und fortwährend neue Lügenmärchen geben Anlass zum Zweifeln. Als Glanzstück stellt sich Cecilie A. Mosli in den Vordergrund, die allein durch ihre Augen eine ungeheure Unsicherheit vermittelt. Durchdringend und doch so wunderschön.

Ein undurchdringbares Wirrwarr aus Zimmern, Korridoren und Personen, die von Raum zu Raum huschen, bietet sich uns in der Wohnung des Schwesternpaares. Jedes Zimmer bietet neue Geheimnisse, die weder Anne noch Kim wirklich preisgeben möchten. Der monoton gelbliche Lichteinfall lässt das Gemäuer in schummrigen Leuchten erstrahlen und drückt der Atmosphäre einen besonderen Stempel auf. Zu dem Geflecht aus neuen Nebensträngen und Rücklenden gesellen sich Charaktere, die wechselnde Persönlichkeiten darstellen und einen leichten Lynch Touch aufkommen lassen, wenngleich ich die Werke beider Regisseure keinem Vergleich unterziehen würde. Jeder Film für sich besitzt einen unvergleichen Charme, auch wenn klar sein dürfte, dass Sletaune nie an die charakterliche Auslotung und Tiefe eines Lynch heranreicht.

Was hier wirklich vorgeht, bleibt bis zum Schluss ungewiss, auch wenn kleine Hinweise bereits verstreut liegen. Abrupt kommt der Abspann dann bereits nach einer guten Stunde. Man hätte sich viel länger durch die tiefen Sphären des Hauses geschlungen, kleine Rätsel aufgedeckt und die Charaktere verinnerlicht, doch dann steht die Auflösung, mitten im Raum und für jeden einsehbar. Das Konzept so verstrickt und zum Schluss doch so einfach. Eigentlich schade, denn mehr Potenzial wäre durchaus vorhanden gewesen. Die zu Beginn angesprochene Gewalt ist eher psychischer Natur und weniger dem bildlichen Aspekt zuzuschreiben. Blut fließt, doch in geschickt gestutzter Form.

Darstellerisch und optisch gelungen in Szene gesetzt, bleibt der fade Beigeschmack, zu wenig erfahren zu haben. Was nutzt eine lange Ruhe- bzw. Einführungsphase, wenn das Finale bereits wenige Augenblicke später mit dem Zaunpfahl winkt. Für knapp zwei Millionen Dollar wirkt „Next Door“ in der Umsetzung jedoch phantastisch, was natürlich zum Großteil dem Schauplatz, der Wohnung, zu verdanken ist. Rätselwütige Filmfans kommen nur bedingt auf ihre Kosten, sollten diesem kleinen Machwerk aber dennoch eine Chance geben, denn raffiniert bleibt dieser Film trotz einiger Mankos und überzeugt mit Schauspielern, die ihr Handwerk verstehen.

>> geschrieben von Torsten Schrader

70%
Tom SAWyer
geschrieben am 15.06.2009 um 22:00 Uhr
Verwirrende französische Geschichte über allemöglichen geisteskranken Phantasien.
70%
Freier Filmkritiker
geschrieben am 23.01.2007 um 00:00 Uhr
Ein guter Film der einige doch sehr spannende Szenen enthält. Ganz kurze Durchhänger stören kaum. Den kan man auch ein zweites Mal anschauen. Wer auf nicht auf die großen Komerzfilme steht; bitte hier ist ein Film der ohne große Brutaliät und Werbung seine Daseinsberechtigung hat und gut unterhält.
60%
Silly85
geschrieben am 06.12.2006 um 17:00 Uhr
Also ganz ehrlich hatte ich mir von der Beschreibung mehr vorgestellt. insgesamt aber eigentlich gar nicht so übel. Aber aus der Videothek ausleihen reicht vollkommen, denn das Geld kann man sich eigentlich sparen.
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