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Moviebase Savage Island - Insel der Toten

Savage Island - Insel der Toten
Savage Island - Insel der Toten

Bewertung: 25%

Userbewertung: 30%
bei 2 Stimmen

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Originaltitel: Savage Island
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.08.2006
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 85 Minuten
Studio: Miridien Entertainment/ Epix
Produktionsjahr: 2004
Regie: Jeffery Scott Lando
Drehbuch: Kevin Mosley
Darsteller: Winston Rekert, Don S. Davis, Kristina Copeland, Brendan Beiser, Steven Man, Beverley Breuer, Gregg Scott, Zoran Vukelic, Nahanni Arntzen, Lindsay Jameson, Kyle Sawyer, Sheila Tyson

Zunächst möchte ich dieser Review voranstellen, dass ich zu jenen Menschen gehöre, die einen guten Amateurstreifen sehr zu schätzen wissen – da muss man auch mal die eine oder andere Unzugänglichkeit, die so mancher Amateurfilm mit sich bringt, in Kauf nehmen. Doch leider kann ich diesem Film in keiner nur erdenklichen Weise etwas abgewinnen. Selbst der großzügige Amateurbonus, den ein Film dieses Ranges haben darf, kann den Film leider nicht vor seiner Niederlage bewahren.

Ein Pärchen, samt neugeborenem Nachwuchs fährt auf einer Küstenstraße zu einem Pier um die Verwandtschaft auf einer Insel zu besuchen – die Dame hat natürlich nur das eine im Kopf (ja – hier ist es wider erwarten die Frau), und fängt an ihrem Mann, der die Familienkutsche steuert, böse zu befummeln. Nicht weiter dramatisch. Die Familie ist mittlerweile am Steg angekommen und trifft dort auf einen Bewohner, oder nennen wir ihn „Einheimischen“, der Insel. Diese Szene beinhaltet mal wieder eine sehr schöne Reminiszenz an die „Hitchhiker’s Scene“ aus The Texas Chainsaw Massacre. Ich lag vor Lachen auf dem Boden. Leider wusste ich zu jenem Zeitpunkt aber noch nicht, dass das eines der wenigen Highlights des Films sein würde, denn der restliche Film verschwindet buchstäblich in der Dunkelheit.

Ja richtig gelesen – bei Savage Island ist ausgerechnet die Technik der größte Minuspunkt. Der Film, der bevorzugt im Dunkeln spielt (böse Zungen behaupten, weil da vielleicht ein Hauch von „Spannung“ aufkommen könnte) ist technisch und gerade von der Ausleuchtung so „grottig“, dass man des öfteren das Bedürfnis hat eine Taschenlampe hervorzukramen: Des öfteren darf man grobpixelige und körnige Aufnahmen in der Dunkelheit bewundern, die von einer DV-Handkamera hervorgerufen werden. Ich bezweifle, dass es sich hierbei um ein ästhetisches Stilmittel im Arthausgewand handelt. Über die technischen Unzugänglichkeiten hinweg wieder zurück zum filmischen Geschehen:

Die Familie ist mittlerweile samt Bruder der Frau auf der Insel angekommen – ein trauter Wochenendurlaub bei den Eltern auf der Insel wird erwartet, doch es kommt natürlich anders. Der einfältige Bruder (was vielleicht auch auf seinen ständigen Marihuanamissbrauch zurückzuführen ist), fährt auf dem Weg zur Familienhütte versehentlich ein Wildtier an. Aber da so was in solch einer Einöde schon mal vorkommt, braucht man nicht nach dem Rechten sehen, schließlich wartet die Familie bereits im Blockhaus auf seine Gäste. Also fahren unsere Akteure achtlos weiter. Der Zuschauer weiß natürlich mehr: Bei dem ominösen Wildtier handelte es sich nicht um irgendein stupides Rehkitz, dass das Auto mit seiner Mutter verwechselte, sondern um einen Spross der einzig benachbarten Familie auf dieser Insel.

Natürlich bleibt dieses Vergehen nicht lange ungesühnt, als am nächsten Tag das Familienoberhaupt der „Nachbarn“ das schwer verletzte Kind am Straßenrand findet. Da jede Hoffnung auf schnelle Genesung des Kindes dahinzuschwinden scheint – reicht ein gekonnt angebrachter Karnickelfangschlag des Vaters aus, dem Nachwuchs das Lebenslicht auszupusten. Wem das nicht verrückt genug erscheint: Es wird noch debiler! Die Nachbarssippe ist nicht minder degeneriert als andere Rednecks, die wir aus dem einschlägigen amerikanischen Independentkino kennen. Sie sinnen auf ausgleichende Gerechtigkeit im Sinne einer „Entschädigung“ für den zu Tode gekommenen Sprössling – da bietet sich der Nachwuchs des gerade angekommenen Paares doch geradezu an…

Eigentlich halte ich mich für relativ sicher, was mein Gespür für die Auswahl von Filmen angeht – aber im Falle von Savage Island fiel ich auf marktstrategische Bauernfängerei rein: Die DVD weist ein sehr schönes Cover, zahlreiche Auszeichnungen namhafter Festivals und noch einen Vergleich zu Wes Cravens „Hügel der blutigen Augen“ auf. Na – das klingt doch spannend und verleitet den einen oder anderen Unwissenden zum Kauf, oder wie in meinem Fall: zum leihen in der Videothek. Da darf man, ohne jegliche Vorkenntnis, doch gespannt sein, was einen hier erwartet.

Der Vergleich zu Cravens Terrorfilm ist klingt natürlich gerechtfertigt, werden hier doch bekannte Muster übernommen – hier trifft eine junge Familie auf eine degenerierte Familie der Klasse „White Trash“. Anders allerdings als im Genreklassiker, muss hier als Setting ein Wald bzw. eine Insel herhalten. Leider hapert es hier an der einschlägigen Dramaturgie des Vorbilds.

Was zunächst nach einer interessanten Story klingt, entpuppt sich aufgrund des miserablen Scripts, der laienhaften Darsteller und nicht zuletzt wegen der oben erwähnten technischen Unzugänglichkeiten zu einem Desaster. Jetzt mag sich der Leser denken, dass er dafür mit ordentlichen Splatterszenen entschädigt wird. Leider muss ich den geneigten Splatterfan auch hier enttäuschen – Der Gorefaktor ist in Savage Island nicht der Rede wert.

Dramaturgie? Fehlanzeige. Die Charaktere sind einfach zu flach gezeichnet um Mitleid im Betrachter hervorzurufen. Da hilft auch nicht das beliebte Motiv der Metamorphose einer verängstigten Frau zur Kampfamazone weiter. Der Spannungsbogen verläuft geradlinig und tendiert immer wieder gegen Null und man fühlt sich ungewollt dazu verleitet den Fernseher auszuschalten. Die nur wenigen Highlights und tollen Einfälle werden immer wieder durch mangelnde Technik (für Scheinwerfer hätte das Budget doch reichen können?) und das selten doofe Script zerstört – Plottwists sind in der Regel ja eine feine Sache, betrachtet man beispielsweise Alexandre Ajas High Tension. Doch die Twists die uns Jeffery Scott Lando hier präsentiert sind einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen um auch nur ansatzweise zu überzeugen.

Savage Island gehört zu jenen Filmen, die es auf dem Markt sehr schwer haben werden ihre Fans zu finden. Ich kann diesen Film leider keine Empfehlung ausschreiben. Nur für Komplettisten und Hardcore-Amateurfans vielleicht einen Blick wert.

>> verfasst von Daniel Wangler

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