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Moviebase Haus der 1000 Leichen

Haus der 1000 Leichen
Haus der 1000 Leichen

Bewertung: 85%

Userbewertung: 75%
bei 145 Stimmen

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Originaltitel: House of 1000 Corpses
Kinostart: 29.01.2004
DVD/Blu-Ray Verkauf: 19.11.2004
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 82 Minuten
Studio: Universal Pictures/Sunfilm
Produktionsjahr: 2003
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Darsteller: Karen Black, Erin Daniels, Judith Drake, Walton Goggins, Sid Haig, Chris Hardwick, Jennifer Jostyn, Irwin Keyes, Matthew McGrory, Sheri Moon Zombie, Bill Moseley, Michael J. Pollard, Tom Towles, Rainn Wilson, Harrison Young, Chad Bannon, William Bassett

In diesem Film ist der Name wirklich Programm! Rob Zombie liefert mit diesem Streifen eine geradezu geniale Mischung aus Horror und Splatter. Schon in den ersten Minuten spritzt das Blut und alles, was danach passiert, kann man einfach nur noch als schräg bezeichnen. Schräg, aber extrem unterhaltsam!

Es geht um zwei junge Pärchen, die in der amerikanischen Provinz von Ruggsville unterwegs sind, um ein Buch über Kuriositäten längs der Straße zu schreiben. Sie landen bei Captain Spaulding, einem Clown, der sie auf die Legende von Doktor Satan aufmerksam macht. Sie gehen der Geschichte nach, lesen dabei unterwegs eine Tramperin namens Baby auf und haben im strömenden Regen dann prompt eine Autopanne. Glücklicherweise wohnt Baby gleich in der Nähe und so nimmt sie die vier mit zu sich nach Hause, um sie dort warten zu lassen, bis der Wagen repariert ist. Zunächst erscheint ihnen die Familie Firefly nur ziemlich seltsam, aber als dann die Lage eskaliert und sie sie nicht mehr gehen lassen, bekommen es die vier mit der blanken Angst zu tun. Zurecht, denn die Familie besteht ausschließlich aus Psychopathen, angeführt vom Albino-Sohn Otis. Nun beginnt für sie ein Horrortrip, der so noch nie auf der Leinwand zu sehen war…

Über die Handlung selbst lässt sich nicht allzu viel erzählen, über ihre Ausarbeitung aber umso mehr. Dafür, dass es Rob Zombies erster Film ist, kann man nur sagen: Hut ab!

Das Geschehen beschränkt sich zwar im Großen und Ganzen auf das Foltern und Abschlachten von Menschen, aber das drum herum und vor allem das Wie ist ziemlich bemerkenswert. Derartiges haben wir zwar schon in „Wrong Turn“ oder „ The Hills have Eyes“ gesehen, doch die Geschichte hat ihren ganz eigenen unwiderstehlichen Charme. Außerdem gab es bei den anderen Filmen nicht mal ansatzweise so viele Leichen. Es ist makaber, aber trotzdem manchmal zum Schreien komisch. Noch nie wurden Sadismus, Mordlust, Okkultismus, Kannibalismus und Nekrophilie in einem Film so gut mit tiefschwarzem Humor gepaart. Es ist alles so bizarr, dass man sogar behaupten könnte, dass der Marquis de Sade selbst an diesem Streifen seine helle Freude hätte.

Was das Ganze auch sehr unterstützt, ist das Extrem der ganzen Charaktere. Sie sind alle ziemlich eigen und haben durch ihre geradezu perfekte Besetzung einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Angefangen bei Captain Spaulding, gespielt von B-Movie-Ikone Sid Haig, der mit seinen Outfits und Sprüchen bei jedem seiner Auftritte für mindestens ein Schmunzeln sorgt. Und im Gegensatz zu Otis, dem man sofort ansieht, dass er vollkommen gestört ist, ist Baby der lebende Beweis dafür, das auch Psychopathen verdammt scharf sein können! Sie profilieren sich im Gegensatz zu den Schauspielern, die die Opfer mimen sehr gut, und bleiben einem mit ihrem Verhalten auch dauerhaft im Gedächtnis.

Mindestens so eindrucksvoll sind auch die Kulissen. Egal ob in Spauldings Laden, dem Haus der Fireflys oder der Folterkeller des Doktor Satans; überall gibt es etliche Details, die die Wirkung des ganzen Films noch deutlich unterstreichen und die man in ihrer Fülle teilweise erst beim mehrmaligen Ansehen realisiert. Außerdem sind Dinge wie an die Wand genagelte Puppenköpfe und Käfige, in denen gerne mal Cheerleader gehalten werden, in jedem Fall ein Hingucker.

Noch auffallender ist der Schnitt, denn den hat man so bisher noch nicht gesehen. Ständig sind kurze Sequenzen eingearbeitet, die mit der Handlung an sich nichts zu tun, aber trotzdem einen gewissen Bezug zur Geschichte haben. Doch nicht nur dabei spielt Zombie ordentlich mit Farben und Effekten. Mal sind Szenen schwarz-weiß, dann nur in Kontrasten, in sehr schrillen oder tristen Farben. Auch einige der Kamera-Einstellungen sind etwas ungewohnt, passen aber sehr gut in das Gesamtkonzept.

Abgesehen vom Drehbuch hat Rob Zombie den kompletten Soundtrack selbst geschrieben und auch dabei volle Arbeit geleistet. Derbe Metal-Musik begleitet das Geschehen und war zuletzt in „Die Königin der Verdammten“ so gut. Etwas anderes war ja auch kaum zu erwarten, schließlich feierte Rob mit seiner Band „White Zombie“ schon einige Erfolge und düstere Musik passt einfach perfekt zu düsteren Filmen wie diesem.

Abschließend ist zu sagen, dass „Das Haus der 1000 Leichen“ ein sehr gelungener Film ist, auch wenn man klar sagen muss, dass schwache Gemüter lieber die Finger davon lassen sollten. Rohe Gewalt und Unmengen von Blut dürfen einem nichts ausmachen, sonst ist man mit diesem Streifen wirklich fehl beraten. Leider muss man hier aber auch sagen, dass das Ganze die unterschwellige Wirkung einer inszenierten Freak-Show hat. Doch das tut dem Spaß beim Zusehen keinen Abbruch. Eher das Gegenteil. Man fragt sich, wie das eben Gesehene überhaupt noch zu toppen ist und wird dann ständig eines Besseren belehrt. Zum Glück ließ Mr. Zombie den Schluss offen, denn wer diesen Film mag, wird seine Fortsetzung „The Devils Rejects“ lieben!

>> verfasst von Angela Berroth

100%
Zombie fan
geschrieben am 08.02.2008 um 14:00 Uhr
eigentlich schwer einen Film zu bewerten der angeblich 15 min Material bereits in den USA verloren hat.Kunst zensur ist gleich Freiheitsberaubung. Ein Meisterwerk das sein wahres Potenzial nur erahnen lässt. Sehr schade ein deutschsprachiger Dir.cut währ mir richtig was wert gewesen.
10%
HalloweeN-Fan
geschrieben am 28.01.2008 um 13:00 Uhr
Der Film ist Müll. Glücklicherweise, hat Rob Zombie mit The Devil Rejects und HalloweeN (2007) gezeigt, das er es auch wesentlich besser kann. Nur die Anfangssequenz in der Tanke von dem Clown weiß zu überzeugen. Der Rest ist nicht so wirklich der Bringer...
80%
MarkMcGrath1
geschrieben am 28.10.2007 um 13:00 Uhr
Abgefahrener Film mit einigen sehr abstrusen und kranken Szenen! Allerdings wenige bis überhaupt keine Schockmomente! Dennoch sehr sehenswert!
30%
darkest feeling
geschrieben am 25.10.2007 um 12:00 Uhr
Also ich fand den Film jetzt nicht so toll. Die Spannung bleibt auf der Strecke, das Gruseln setzt nicht ein und eigentlich ist der Film ein riesen und leider schlechter Abklatsch von Texas Chainsaw Massacre. 30 prozent von mir für den schwarzen Humor, der immer mal wieder hervortritt und den Film daher doch erträglich macht. Kann man sich mal für einen Abend ausleihen, aber kaufen sollte man ihn sich nicht. Vor allen Dingen, da er schneller wieder aus dem Kopf verschwindet als jedes Lied im Radio!
100%
Damon Fry
geschrieben am 16.09.2007 um 19:00 Uhr
The Hardrock Horror Picture Show! Mit seinem "Haus der 1000 Leichen" hat Rob Zombie dem Horror-Genre Tribut gezollt. Ein Schocker! Ein Meisterwerk!. Der Horror-Filmauf den ich mein Leben lang gewartet habe.
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