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Moviebase Alphabet Killer

Alphabet Killer
Alphabet Killer

Bewertung: 45%

Userbewertung: 55%
bei 22 Stimmen

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Originaltitel: The Alphabet Killer
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 08.05.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 94 Minuten
Studio: WideyeCreative Films / Sunfilm
Produktionsjahr: 2007
Regie: Rob Schmidt
Drehbuch: Tom Malloy
Darsteller: Eliza Dushku, Cary Elwes, Timothy Hutton, Michael Ironside, Bill Moseley, Tom Noonan, Brian Scannell, Carl Lumbly, Melissa Leo, Jack McGee, Martin Donovan, Nate Dushku, Andrew Fiscella, Michael Ciesla, Tom Malloy

Wirklich gute Filme mit einer innovativen Story haben einen entscheidenden Nachteil: Kaum hat sich ihr Thema und ihre Machart bewährt, folgt ihnen ein Rattenschwanz von Epigonen und Nachahmern, die mit einer ähnlichen Form versuchen, sich im Licht des Ruhmes der Vorbilder zu sonnen. Dass diese Nachzügler dabei nur äußerst selten die Qualität der Originale erreichen, ist hinlänglich bekannt. Zwei einflussreiche Filme im Thriller/Horror-Bereich der letzten zehn Jahre, die besonders viele Nachahmer motiviert haben, sind David Finchers "Seven" und Gore Verbinskis Remake "The Ring". In "The Alphabet Killer" werden nun Einflüsse und Ideen gleich beider Werke adaptiert; ob das Ganze dann am Ende so gut zusammenpasst, scheint die Verantwortlichen dabei nicht wirklich interessiert zu haben.

Die Handlung beruht äußerst lose auf dem authentischen Fall der sogenannten "Alphabet-Morde", die in den 1970er Jahren den US-Bundesstaat New York in Atem hielten. Mehr als den Modus Operandi des Täters findet man im Drehbuch jedoch nicht wieder: Junge Mädchen werden vergewaltigt und erdrosselt aufgefunden, verbunden sind die Opfer untereinander scheinbar nur durch die Doppelinitialen ihrer Vor- und Nachnamen. Der Zuschauer folgt Megan Paige, einer exzellenten Polizistin, die sich dem Fall annimmt. Schon bald wird uns klar, mit welchem "Filmtyp" wir es mit Megan zu tun haben, Schublade: Getriebene Polizistin. Ohne sich genauer um die Glaubwürdigkeit und Tiefe seiner Figuren zu kümmern, reibt uns Regisseur Rob Schmidt ("Wrong Turn") das Offensichtliche unter die Nase: Diese Frau hat kein Privatleben und ist geradezu besessen von ihrer Arbeit. Besonders subtil geht er dabei nicht vor. Daher kommt es geradezu überraschend für den Zuschauer, wenn Megan schon zu Beginn des Films plötzlich versucht sich umzubringen, weil sie an ihrer eigenen Hilflosigkeit als Polizistin verzweifelt. Eine Figurenentwicklung, die einfach nur übereilt und lieblos wirkt.

Kaum aus der Therapie entlassen stürzt sich die Heldin natürlich wieder in die Arbeit, trotz dem strikten Stress-Verbot durch ihren Therapeuten. Die hübsche Jungschauspielerin Eliza Dushku spielt diese Figur als Mischung aus Naomi Watts in "The Ring" und Angelina Jolie in "Der Knochenjäger", allerdings mit vielen übertriebenen Gesten und Gesichtsausdrücken. Ihr Overacting erreicht seinen Höhepunkt, wenn Megan unvermittelt von (eingebildeten?) Geistererscheinungen heimgesucht wird, die ihr bei der Aufklärung des Falls helfen. Was hier vielleicht etwas albern klingt, ist im Film dann auch ziemlich albern. Warum man die an sich recht spannende, aber konventionelle Thriller-Handlung mit diesem absurden, aus "The Ring" entliehenen Storyelement versetzen musste, bleibt ein Rätsel. Doch selbst das hätte vielleicht noch funktionieren können, wenn die Darstellung der übernatürlichen Erscheinungen nur nicht so altbacken gestaltet wäre: Dunkle Ringe unter den Augen und in weiße Gewänder gehüllt.

"Alphabet Killer" ist einer dieser typischen Filme, die man nur wenige Tage nachdem man sie gesehen hat bereits wieder vergisst. Nicht gut genug, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen, nicht schlecht genug, um sich längerfristig darüber zu ärgern. Neben den blassen Schauspielern und der zu routinierten Inszenierung ist vor allem auch der vorhersehbare Plot ein Grund für die Belanglosigkeit des Films. Bereits nach dem ersten Drittel des Abenteuers schwant dem erfahrenen Zuschauer, wer sich hinter den Morden verbergen könnte. Und tatsächlich: Am Ende bestätigt sich dieser Verdacht, überraschende Wendungen sucht man hier vergebens.

Insgesamt ist Schmidts Film einfach nur langweiliger Durchschnitt. Vermochte der Regisseur mit "Wrong Turn" immerhin noch einen saftigen Backwood-Slasher abzuliefern, scheitert er bei dem Versuch ins "seriöse" Thriller-Genre einzusteigen schlichtweg an mangelnden Einfällen. Irgendein besonderes, spritziges Element hätte der Plot dringend nötig gehabt. Und die deplatzierten Geistererscheinungen gehen keineswegs als ein solches durch. "Alphabet Killer" ist kein Totalausfall oder Desaster, Fans der oben genannten Referenzen könnten durchaus Gefallen an ihm finden. Für alle anderen ist der Film jedoch nur durchschnittlich: Tut keinem weh, regt keinen auf, bleibt nicht im Gedächtnis. Vielleicht also lieber zum fünften Mal "Seven" ansehen.     

>> verfasst von Tim Lindemann

100%
Frank Hermann
geschrieben am 04.05.2009 um 15:00 Uhr
Mir hat der Film super gefallen. Super geniale Hauptdarstellerin, sehr spannend, für mich wirklich bislang der Suspense-Thriller-Geheimtip des Jahres.
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