Spread the love

Moviebase Nightmare Detective

Nightmare Detective
Nightmare Detective

Bewertung: 74%

Userbewertung: 75%
bei 11 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Akumu Tantei
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 106 Minuten
Studio: Movie-Eye/Weinstein Company
Produktionsjahr: 2006
Regie: Shin'ya Tsukamoto
Drehbuch: Shin'ya Tsukamoto
Darsteller: Ryûhei Matsuda, Masanobu Andô, Ren Ôsugi, Yuki Inomata, Shin'ya Tsukamoto, Hitomi, Yoshio Harada

„Was für den Westen Lynch oder Cronenberg wäre, dafür steht in Japan der Name Tsukamoto.“ Dieses gewagte Zitat stammt aus dem Begleitheft zu den Fantasy Filmfest Nights. „Nightmare Detective“ nennt sich der neue Film vom japanischen Regisseur Shinya Tsukamoto. Ganz anders als asiatische Genre-Vertreter wie „Ring“ oder „Ju:on – The Grudge“ geht es hier deutlich blutiger und härter zur Sache. Neben der Regie übernahm Tsukamoto auch selbst eine Rolle im Film, produzierte diesen und schrieb ebenso das Drehbuch. Doch gelang es ihm auch, ein überzeugendes Endprodukt auf die Beine zu stellen?

Der Schlaf als Vorhut des Todes: Mehr ein Fluch als Segen hat Kyoichi Kagenuma (Ryuhei Matsuda, RAMPO NOIR) eine einzigartige Gabe. Als sogenannter Nightmare Detective kann er in die Alpträume anderer Menschen eindringen und sie, wenn alles gut geht, aus ihrem ohnmächtigen Zustand befreien. Läuft es schlecht, riskiert er den eigenen Tod. Aber Kagenuma, der auch tagsüber von fremden Gedanken und Erscheinungen verfolgt wird, ist dem Wahnsinn seines Lebens sowieso schon längst überdrüssig. Da tritt die junge Polizistin Keiko Kirishima (die japanische Popsängerin Hitomi in ihrem Schauspieldebüt) auf den Plan. Sie ist mit der Untersuchung einer Reihe mysteriöser Selbstmorde betraut, deren Opfer sich allesamt im Schlaf auf extreme Weise aufgeschlitzt und zerhackt haben. Einzige Verbindung zwischen den Fällen ist eine bestimmte Mobiltelefonnummer, die stets direkt vor den tödlichen Verstümmelungen gewählt wurde. Entschlossen die Morde aufzuklären und ihre Karriere damit voranzutreiben, schreckt Keiko auch nicht vor unorthodoxen Methoden zurück und bittet den suizidalen Kagenuma um Hilfe.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt geht es in „Nightmare Detective“ deutlich härter und blutiger zur Sache als in anderen japanischen Gruselhits wie „The Grudge“ oder „Ring“. Auch die Geschichte ist ein wenig abgedrehter. Der Film beginnt mit einem traurigen Moment, als der Nightmare Detective in einem Albtraum zu spät kommt und der Betroffene stirbt. Sofort wird klar, dass der Film eine grundlegend düstere Atmosphäre beheimatet. An dieser Tatsache ändert sich auch während der gesamten Laufzeit von 106 Minuten nichts. Denn seltsame Suizide erschweren das Dasein von Polizistin Keiko Kirishima, die gerade erst vom Bürojob zur Kriminalkommissarin wechselte. Das Merkwürdige an den Selbstmorden stellt der Anruf der Opfer auf eine Nummer dar, die eigentlich gar keine ist. Die Suche nach dem Mörder „0“ beginnt.

Das Wechselspiel der Kamera macht diesen Film zu einem echten Erlebnis. Während bei den Ermittlungen eher ruhige Bilder auf den Zuschauer wirken, sind es in den Szenen, in denen sich die Opfer der Albträume ihrem Schicksal ergeben, hektische und wilde Kameraläufe, die an den Nerven zerren. Die musikalische Untermalung aus kalten, maschinellen Tönen und harten eher rockigen Sounds harmoniert perfekt mit dem Gezeigten. Wer schon bei schaurig guckenden Mädchen mit langen schwarzen Haaren und weinenden japanischen Jungs in der Zimmerecke Panik bekommt, wird hier wohl das Weite suchen. Denn das Drastische liegt nicht am reichhaltig verwendeten Blut, sondern an der Kreatur und den Dingen die sich im Kopf des Nightmare Detectives abspielen. Ja, selbst CGI-Effekte kommen zum Einsatz. Allerdings so selten, dass sie kaum auffallen.

Die Darsteller liefern eine gute Leistung. Popsängerin Hitomi wirkt als Polizistin zwar ab und ein wenig überfordert und unglaubhaft, vermittelt aber ansehnlich die verbreitete Angst. Der Nightmare Detective selbst stellt sich als depressiver und düsterer Mann vor, der seinen „Beruf“ den Menschen in Albträumen das Leben zu retten, eigentlich an den Nagel hängen wollte. Womit sich der Film selbst einen Gefallen tut, ist, dass er die Kreatur, die für die angeblichen Selbstmorde verantwortlich ist, dem Beobachter niemals im Ganzen zu erkennen gibt. Damit bleibt die Frage offen, was denn nun wirklich für die zahlreichen blutigen und ungemein brutalen Morde zuständig war.

Ein Meilenstein wird „Nightmare Detective“ trotz netter Einfälle und Effekte dennoch nicht. So komplex die Story auch sein mag, genauso verwirrend scheint sie. Was ist Realität, was (Alb-)Traum? Diese Frage wird sich das Publikum wohl vor allem gegen Ende einige Male stellen, wenn die Sequenzen aus Traum- und realer Welt nahezu ineinander verschmelzen.

Zu Gemüte führen sollte man sich das Werk von Tsukamoto dennoch. Das düstere Ambiente unterstreicht im Speziellen die überzeugende Kameraarbeit und der für J-Horror typische Score. „Nightmare Detective“ überzeugt zwar nicht auf ganzer Linie, weiß durch geschickt eingesetzte Finessen aber kleine Schwächen zu überspielen.

>> verfasst von Janosch Leuffen

Bewertung abgeben:




Godzilla x Kong: The New Empire
Kinostart: 04.04.2024Der allmächtige Kong und der furchteinflößende Godzilla treten gegen eine gewaltige, unbekannte Bedrohung an, die in unserer Welt verborgen liegt – und die ihre gesa... mehr erfahren
Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren