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Moviebase Im Schatten des Mörders

Im Schatten des Mörders
Im Schatten des Mörders

Bewertung: 38%

Userbewertung: 40%
bei 7 Stimmen

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Originaltitel: Noche de los asesinos, La
Kinostart: 08.11.1976
DVD/Blu-Ray Verkauf: 05.04.2007
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 82 Minuten
Studio: Copercines/epiX Media
Produktionsjahr: 1976
Regie: Jesus Franco
Drehbuch: Edgar Allan Poe
Darsteller: Alberto Dalbés, Evelyne Scott, William Berger, Lina Romay, Vicente Roca, Yelena Samarina, Antonio Mayans, Luis Barboo, Dan van Husen, Jesus Franco, Maribel Hidalgo, Ángel Menéndez, Swan Heinze, José María Palacios, P. Martínez, Eduardo Puceiro, Ricardo Vázquez

Vierzig Jahre sind ins Land gegangen, als 1976 ein maskierter Schlingel in einem von Edgar Allan Poe und Edgar Wallace verfassten Film meuchelnd durch die Gegend zog. Vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit, so dass „La Noche de los asesinos“ durchaus als Klassiker angesehen werden kann. Die Zeit bleibt da aber auch der einzige Grund. Denn ein Vertreter im Genre Horror und Mysterie ist der Film mit Sicherheit nicht.

Geheimnisvolle Ereignisse lassen den idyllischen Landbesitz "Park Manor" zu einem Ort des Schreckens werden. Der alte Lord Marian wird eines Nachts von seiner Frau Cecilia im Garten tot aufgefunden, über und über mit Schlamm bedeckt. Nach dem Obduktionsbericht von Inspektor Bore kann es sich nur um die Tat eines Verrückten handeln. Der Lord wurde bei lebendigem Leibe vergraben und erstickte qualvoll unter der nassen Erde. Niemand auf "Park Manor" hat einen Verdacht, auch gibt es keine Spuren. Erst als Bore erfährt, dass Cecilia noch in der Mordnacht nach Mr. Loy , den Notar, geschickt hat, vermutet er den Mörder unter den Erben. In letzter Sekunde kann der Inspektor die Testamentseröffnung verhindern. Nur die Anweisung des Verstorbenen, die besagt, dass alle seine nächsten Verwandten auf "Park Manor" eintreffen müssen, lässt er verlesen. Am nächsten Morgen wird ein weiterer grausamer Mord entdeckt. Man findet Cecilias aufgequollene Leiche am Strand, gefesselt an einen Felsen, getötet von der tosenden Brandung. Und wieder gibt es keinen Hinweis auf den Mörder. Auch der von Scotland Yard eingeschaltete, im Hintergrund arbeitende Inspektor Brooks, findet scheinbar keine Spur. Als kurz darauf zwei weitere Morde verübt werden, breitet sich Panik auf "Park Manor" aus. Und nicht einmal ein Schatten des Mörders ist bisher greifbar...

Dank Verleihfirma epiX gibt es diesen und andere alte Schinken (endlich) auf DVD, was viele Filmfreunde bestimmt erfreuen wird. Edgar Allan Poe und Edgar Wallace, Meister des Suspense-Krimis, servieren hier allerdings eine lauwarme Mahlzeit. Parallelen zu Wallace’ Meisterwerk „Der Hexer“ sind deutlich erkennbar, die Machart des ganzen Szenarios zeigt die Spuren des Krimiautors spürbar. Die Tätersuche beginnt also nach einem Mord am wohlhabenden Lord Marian. Bald schon verstärkt sich der Verdacht, dass jemand aus der habgierigen Familie der Täter ist, der nur das Erbe des Lords im Kopf hat. Inspector Bore steht vor einem Rätsel.

Es mag vielleicht sein, dass „Im Schatten des Mörders“ im Jahre 1976 die ein oder andere ängstliche Hausfrau erschrecken konnte, aber heute wird das nicht mal mehr annähernd der Fall sein. Die FSK-Freigabe von 16 Jahren hätte hier ohne Sorge auf 12 herabgestuft werden. Gedreht wurde der Film überwiegend im Dunkeln, so dass viele Details und Taten oft nur erahnt werden können. Der Mörder mit der weißen Maske lauert tief im Dunkeln, vollbringt seine Absichten auch eben da, so dass man gar nicht recht erkennen kann, wie er denn seine Opfer letztendlich dran kriegt. Denn diese sind meist so schnell ohnmächtig, dass man sich als aufmerksamer Zuseher fragt: Was um alles in der Welt haut einen Menschen so schnell um? Immer im Schlepptau hat „Die Maske“ Handschellen, mit denen er die Verwandtschaft nach und nach dingfest macht und sie einen qualvollen Tod sterben lässt. Wenn doch nur diese Szenen etwas aufregend wären, aber nein, noch nicht mal ein Quentchen Angst geschweige denn Aufregung wird sich beim Betrachter einstellen. Das Auftreten des Maskenmörders wurde ebenso spannungslos inszeniert wie dessen Morde. Eigentlich schade.

Die Geschichte zudem wirkt etwas verworren. Der Lord kann eine miesgelaunte Gattin sein Eigen nennen, die Tochter des Paares ist eigentlich das Dienstmädchen und Neffin des Lords. Später stellt sich heraus, dass diese auch noch einen Bruder hat, der wiederum gar nicht ihr Bruder ist. Man kann niemandem verübeln, wenn er hier nicht recht durchblicken kann. Doch wie die uneheliche Tochter des Lords im Film dann richtig feststellt, handelt es sich doch bei der ganzen Sache lediglich um eine Farce. Wer gut aufgepasst hat, weiß dann auch bereits ziemlich früh, wie diese enden wird und welcher Fiesling hinter all den scheußlichen Taten steckt.

Als Running-Gag entpuppt sich der sympathisch-schusselige Inspektor, der gerne mal seinen Hut vergisst und von seinem merkwürdigen Gehilfen Brooke von Scotland Yard dezent darauf hingewiesen wird, nicht auch noch seinen Kopf zu verlieren. Das saß. Fortan behält Inspektor Bore seinen Hut im Auge. Die Schauspielerriege an sich agiert meist überdreht. Völlig übersteuerte Schreie des Dienstmädchens nerven alsbald, auch die unsympathische Frau Lord weckt beim Publikum erst Sympathien, wenn sie vom Meer ins Reich des Todes gespült wird.

Wer alte „Klassiker“ liebt und auch um „Im Schatten des Mörders“ keinen Bogen machen möchte, sollte sich gewiss sein, dass die deutsche Tonspur der DVD nur Mono erklingen wird, die spanische dagegen immerhin in Stereo. Zudem hätte man das Bild ruhig etwas aufhellen können, damit wenigstens einmal deutlich gesehen werden kann, dass bei Schussverletzungen nicht immer Blut fließen muss. Schlussendlich bleibt zu sagen, dass Poes Streifen seine beste Zeit schon lange hinter sich hat und heute wohl im Schatten der DVD zurückbleiben wird.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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