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Moviebase Audition

Audition
Audition

Bewertung: 85%

Userbewertung: 83%
bei 25 Stimmen

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Originaltitel: Audition
Kinostart: 25.01.2001
DVD/Blu-Ray Verkauf: 23.02.2002
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 115 Minuten
Studio: Omega Project/Rapid Eye Movies
Produktionsjahr: 2000
Regie: Takashi Miike
Drehbuch: Ryû Murakami, Daisuke Tengan
Darsteller: Ryô Ishibashi, Eihi Shiina, Renji Ishibashi, Ren Ôsugi, Ken Mitsuishi, Fumiyo Kohinata, Tetsu Sawaki, Kunimura Jun, Miyuki Matsuda, Toshie Negishi, Shigeru Saiki
Audition, zu Deutsch „Vorsprechen“. Für manche eine große Chance, mit ihrem Können zu punkten. Für andere nur ein Mittel zum Zweck. Miike’s neuer Ausflug steckt wieder einmal voller Tücken. Was am Anfang nach einer hinreißenden Geschichte voller Liebe und Sehnsucht anmutet, wird schnell zu einem albtraumhaften Verlangen nach Liebe. Wie bei allen Miikes kann man auch hier gleich vorweg schreiben, dass auch „Audition“ nicht alle Geschmäcker treffen wird.

Alles beginnt ganz langsam. Aoyama sucht nach einer langen, trostlosen Zeit wieder Beistand in seinem Leben. Ganz recht kommt ihm da, dass sein Freund Yasuhisa beim Film arbeitet und ein vorgetäuschtes Casting organisiert, um eine Traumfrau für ihn zu finden. Leicht fällt es nicht, die Richtige unter 30 Bewerberinnen zu finden. Doch Aoyama hat bereits im Vorfeld eine Wahl getroffen: Asami soll es sein. Schade nur, dass diese hübsche Frau ein tödliches Geheimnis birgt, wie Aoyama noch herausfinden wird. Genauso gemächlich wie der Film beginnt, zieht er sich auch in den ersten anderthalb Stunden. Eine luftige Liebegeschichte mit zwei Partnern, die vom Alter rein gar nicht zusammen passen wollen.

Asami scheint genau die Richtige zu sein. Sie besitzt ein vornehmes Verhalten, gute Bildung und ist zudem noch hübsch. Was kann sich ein Mann im bereits recht rüstigen Alter schon mehr wünschen? Asami überzeugt bereits zu Beginn mit ihrer merkwürdigen Art. Sie wirkt schüchtern, ist aber dennoch recht aufdringlich, wenn es darum geht, von ihrem Geliebten wahrgenommen zu werden. Auch die asiatische Art, wie die Menschen miteinander umgehen, wirkt für westliche Zuschauer des Öfteren etwas befremdlich. So kommt es, wie es kommen muss. Aoyama macht ihr bereits nach wenigen Treffen einen Heiratsantrag. Natürlich fackelt Asami nicht lange und willigt ein. Hat sie doch endlich das Glück gefunden, nach dem sie bereits seit Jahren sucht und dessen Hoffung ihr auch durch die schwersten Zeiten geholfen hat.

Das Szenario wirkt bis zur Hälfte des Films sehr warm und ist des Dramas sehr zuträglich. Die starre Kamera fängt das Geschehen um das verliebte Paar wie selbstverständlich ein. Die große Wende lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Nachdem Asami und Aoyama eine gemeinsame Nacht in einem Hotel verbringen, ist sie plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Erst jetzt merkt unser Hauptdarsteller, dass dieses junge Ding ein böses Geheimnis birgt. Asami, in der Vergangenheit von Männern missbraucht und gequält, will Rache nehmen an all denen, die sie nur ausnutzen wollen. Ein Rachefeldzug mit einer sadistischen Folterkammer beginnt. Gespickt oder auch aufgelockert, wie man es denn nehmen will, wird der Verlauf durch Rückblenden Asamis bisheriger Taten. Da wären zum Beispiel ein Mann, den sie in einem alten Leinensack gefangen hält. Drei Finger, Füße und Zunge mussten leider dran glauben, da er Asamis Sehnsucht nach voller Hingabe nicht standhalten konnte.

Takashi Miike hätte seine beiden Hauptdarsteller nicht treffender wählen können. Asami ist das typische Mädchen. Unschuldig, gutaussehend und auch noch leicht rumzukriegen. Man würde nie vermuten, dass dieses Mädchen auch nur einer Fliege was zu leide tun könnte. Doch auf diesen Aspekt baut Miike nun mal stark. „Erwarte das Unerwartete“ könnte man hier fast behaupten. Aoyama’s Charakter verkörpert den normalen, arbeitenden Geschäftsmann, der gutes Geld verdient, ausgewachsene Kinder besitzt und nach dem Tod seiner Frau eine neue Lebenspartnerin sucht. Neben der guten Ausarbeitung der Rollen werden beide Hauptdarsteller auch noch perfekt gespielt.

Miike gelingt mit „Audition“ die perfekte Balance zwischen mehreren Genres. Was am Anfang nach einer normalen Liebeskomödie aussieht, entwickelt sich im laufe der Zeit zu einem traurigen Drama, dass zum Schluss mit vielen Horror bzw. Thriller Elementen aufwartet. Ich will speziell vom Schluss nicht viel preisgeben. Eines kann jedoch gesagt werden: Schonungsloser hätte Miike das Ende nicht darstellen können. Ohne viel Takes wird gezeigt, wie Asami Rache übt und dabei auch Freude zu empfinden scheint: „Stich und Stich und Stich und Stich …“.

Am Ende bleibt zu fragen, was uns dieses Machwerk sagen will. Sollen sich gequälte Kinder in ihrem späteren Leben allesamt so kompromisslos wehren, auch wenn sie dabei über Leichen gehen müssen? Vielleicht ist Miike hiermit auch nur ein Hilfeschrei für alle unterdrückten Frauen gelungen, die sich in der männerbeherrschten Welt endlich durchsetzen sollen. Ein wirklich guter Film, der gerade zu Beginn leider einige Längen hat. Das fulminante Ende kommt etwas plötzlich, wenn man bedenkt, dass der restliche Verlauf doch eher langsam vonstatten ging. Erstklassige Darsteller machen die wenigen Schwächen, die in „Audition“ aufzufinden sind, jedoch schnell wieder wett. Im Grunde kann wie bei fast jedem asiatischen Film gesagt werden: Wer sich auf die ruhige Machart einlässt, wird später umso mehr belohnt.

80%
Uushilumbu
geschrieben am 30.10.2009 um 19:00 Uhr
Hammertharter Schocker! Der Film, der so unscheinbar anfängt, baut sich langsam, ganz langsam auf und gewinnt zunehmend an Brutalität. Hier geht es nicht ums Gruseln, nicht um Geister oder Monster, sondern um diabolische Menschen. Und das macht den Film richtig tough. Am ehesten würde ich "Audition" mit dem österreichischen Thriller "Funny Games" vergleichen, denn in beiden geht es um Gewalt, die im Gegensatz zu Splatterfilmen sehr, sehr realistisch dargestellt wird. Vor allem die Folterszene am Schluß kann durchaus Übelkeit hervorrufen. Da ich tragische Gruselfilme wie "A Tale of Two Sisters" oder "The Sixth Sense" favorisiere, kann ich leider mit einem so morbiden Film nichts anfangen. Aber wer auf geradezu verstörende Filme steht, der wird an "Audition" auf jeden Fall Gefallen finden.
100%
Mona
geschrieben am 23.08.2008 um 16:00 Uhr
Ich liebe es, wie sich alles ganz langsam aufbaut ohne langweilig zu sein und das schleichende schlechte Gefühl, dass die Szenen in einem auflösen Stück für Stück ihre Berechtigung enttarnen. Besonders klasse fand ich den Film wohl auch deswegen, weil ich ganz ohne Erwartungen an diesen Film ranging: wußte nichts über die Genrezugehörigkeit oder den Regisseur ^^ Trotzdem ich schon dutzende Splatterfilme gesehen habe, war dies auch der erste (und bisher einzige Film) bei dem mir an einer Stelle (ich Spoiler hier mal nich) körperlich richtig schlecht geworden ist.
100%
Sweet Smoke
geschrieben am 27.07.2008 um 15:00 Uhr
Ein Meisterwerk von Takashi Miike. Anfangs zieht sich der Film etwas, was aber nicht schlimm ist, eher gewollt... man langweilt sich eigentlich nie in diesem Film. Audition hinterlässt auf jeden Fall seine Spuren in den Köpfen des Publikums und regt zum Nachdenken an.
100%
Mr.Reficul
geschrieben am 07.03.2008 um 21:00 Uhr
Großartiger Film der mich einfach nur begeistert hat. Wenn man das Glück hat von Anfang an auf die Story anzuspringen ist es wie ein Strudel der einen ins Bodenlose zieht.Einer der wenigen Vorzeige Filme des asiatischen Kinos den man auch absoluten NichtAsiaFilmGuckern ans Herz legen kann.
50%
Marco
geschrieben am 19.03.2007 um 17:00 Uhr
Ich habe wohl den Fehler begangen und bin mit völlig falschen Erwartungen heran gegangen. Es ist nunmal so, daß in den ersten 70 min. wirkich nun garnichts passiert, was mit Horror oder Spannung zu tun hat(bis auf die Rückbicke auf die Kindheit Asamis). Die "Kennenern-Phase" der beiden ist extrem ausgedehnt, ein Dialog folgt dem nächsten. Dies ist sicherich gewollt von Miike, aber doch sehr ermüdend.Die Gewalt-Orgie, die dann folgt ist zwar kurz, aber dafür doch gewaltig. Allein das Zusehn bereitet schon Schmerzen.Im Nachhinein würd ich sagen, daß dies kein Film für einen gemütichen Horror-Popcorn-Abend " ist, da er sich mehr auf die psychologischen Aspekte der Protagonisten als auf Action und Horror.
80%
Michael Knopik
geschrieben am 17.09.2006 um 21:00 Uhr
Auch wieder mal ein typischer Takashi Miike Film. Anfangs absolut harmlos steigert sich der Film ins gnadenlos Bedrohliche und lässt den Zuschauer nicht mehr los. Ich glaube es war mein erster Miike Film und ich liebte ihn sofort. Für Leute die sich auf das etwas andere Japanische Kino einlassen wollen kommen an diesen Film nicht vorbei und dann bitte unbedingt ander Miike Filme gucken (ichi the killer,gozu,full metal jakuza,visitor q,usw.).
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