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Moviebase Firecracker

Firecracker
Firecracker

Bewertung: 40%

Userbewertung: 45%
bei 62 Stimmen

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Originaltitel: Firecracker
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 21.06.2007
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 112 Minuten
Studio: Dikenga Films/7 Arts
Produktionsjahr: 2004
Regie: Steve Balderson
Drehbuch: Steve Balderson
Darsteller: Mike Patton, Karen Black, Jane Wiedlin, Brooke Balderson, Susan Traylor, Kathleen Wilhoite, Jak Kendall, George McArthur, Cathy Berry, Paul Sizemore, Selene Luna, Pleasant Gehman, Amy Kelly

Unter der Oberfläche lauert das Grauen. Schon oft mussten amerikanische Kleinstädte für diese nicht allzu neue Erkenntnis herhalten. Besonders David Lynch kommt einem da mit seinem BLUE VELVET oder der noch heute beeindruckenden Serie TWIN PEAKS in den Sinn, welche die Abgründe unter der Oberfläche des Spießertums erfolgreich ausloteten, und den Zuschauer ob ihrer außergewöhnlichen Machart des Öfteren mit offenem Mund dasitzen ließen. Lynch ist es auch, welcher des Öfteren in Verbindung mit FIRECRACKER erwähnt wird. Der Mexikaner Alejandro Jodorowsky (EL TOPO, HOLY MOUNTAIN, SANTA SANGRE) ebenfalls – wobei höchstens das Zirkustreiben seines SANTA SANGRE wage an diesen Film erinnert. Mit guten Kritiken überhäuft kann FIRECRACKER den Werken von Lynch bestimmt das Wasser reichen. Oder?

Leider nein. Steve Baldersons, zwischen Vision und Realität dahinschlingerndes True Crime- Drama kann zwar technisch überzeugen, ist aber viel zu zäh und pathetisch, um an oben genannte Filme heranzureichen. Der aus PLEASANTVILLE bekannte Effekt, die „normale“ Welt in schwarz/weiß und die Welt der Gaukler in knalligen Farben darzustellen, sorgt auch hier für einige nette Momente, wirkt aber oftmals einfach nur effekthascherisch und im schlimmsten Falle kitschig. Jede der, zugegeben, teilweise wirklich gelungenen Scope Einstellungen schreit dem Betrachter förmlich ins Gesicht: „Wir machen Kunst! Das ist bedeutungsvoll!“ Und dennoch hat man das alles irgendwie schon einmal besser gesehen.

Schräge Gestalten, düstere Musik und kryptisches Gelaber („Erde hört sich nirgendwo anders so an.“) machen halt noch keinen David Lynch. Die zähe Mischung aus Missbrauchs-, Rache- und Psychodrama kommt träge wie Melasse daher. Zudem wirkt der ganze Film ein wenig zusammengeklaut, ein bißchen FREAKS hier, ein wenig SCHREI IN DER STILLE dort, sogar die Musik klingt manchmal wie Angelo Badalamenti. Wogegen an sich ja nichts einzuwenden ist, vor allem, wenn das Klauen an sich zur Kunst erhoben wird. Danny Boyles aktueller Film SUNSHINE ist da ein gutes Beispiel für gelungenes Recycling- Popkino.

Aber wenn dann auch noch schlechte Darstellerleistungen hinzukommen... Mike Patton ist ein wirklich guter Sänger, aber sein Over Acting in FIRECRACKER ist gelinde gesagt bedrohlich. Seine theatralische Doppelrolle als Bruder und Zirkusdirektor überfordert den guten Mann sichtlich. Auch die sonstigen Darsteller erscheinen eher blass, Horrorveteran Karen Black sticht als einzige heraus. Besonders ihre traurige Gesangsszene kann überzeugen und es gibt sogar ein schönes LANDHAUS DER TOTEN SEELEN Zitat, aber auch dies reicht leider nicht, um den Film vor der Vergessenheit zu bewahren. Die schlechte Synchronisation macht alles nur noch schlimmer, aber wenigstens existieren eine englische Tonspur und deutsche Untertitel sowie ein Audiokommentar für die ganz Fleißigen. Die Qualität der DVD an sich ist für ein B-Movie nicht schlecht und kommt im korrekten Format daher, aber das Bild könnte einen Ticken schärfer sein und die farbigen Sequenzen sind schon fast zu knallig (besonders Rottöne bluten).

FIRECRACKER – leider eher ein Rohrkrepierer. Zeit, sich mal an INLAND EMPIRE heranzutrauen.

>> geschrieben von Marc Ewert

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