Moviebase Nightmare 3 - Freddy Krueger lebt
Und zum dritten Mal heißt es: A Nightmare on Elm Street. Auch zwei Jahre nach dem zweiten Teil hat es Narbengesicht Freddy Krueger irgendwie geschafft zu überleben und nun geht es erneut in einen blutigen Albtraum. Nach dem eher mäßigen zweiten Albtraum auf der Elm Street entführt uns Herr Krueger im dritten Abenteuer wieder in sein Reich, seine persönliche Hölle. Für das Skript zeichnen Wes Craven und Frank Darabont („The Mist“, „The Green Mile“) verantwortlich. So kultig wie das Original ist „Nightmare on Elm Street 3 – Freddy Krueger lebt“ zwar nicht, aber immerhin besser als der zweite Krueger.
Der Bastard von hundert irren Vätern, der wahnsinnige Killer Freddy Krueger, sucht nach neuen Opfern. Die letzten Kids aus der Elm Street sind inzwischen in einem Sanatorium untergebracht, wo Freddy sie in ihren Träumen mit unaussprechlichen Grausamkeiten quält. Sie haben nur noch eine letzte Hoffnung: Die Traumforscherin Nancy Thompson hat Freddys Hölle überlebt und hilft den Kids nun, den übernatürlichen Psychopathen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen…
Was die Macher mit einem Budget von nur vier Millionen Dollar (allerdings gab es damals auch noch keine 300 Millionen Dollar Produktionen) hier aus dem Hut zaubern, kann sich wirklich sehen lassen. Ob sich auch James Wan und Leigh Whannell für ihren Saw am dritten Krueger-Teil bedienten – rufen wir uns einmal das Dreirad in Erinnerung – sei mal dahin gestellt. Was Nightmare 3 ausmacht sind seine für Freddy typisch grausigen und blutigen Morde und die selbstironische und Augen zwinkernde Art, sich darzustellen. Dabei wurde auch mit für 1987 eher unüblichen Special Effects nicht gerade gespart.
Im Sanatorium begrüßen wir zunächst mal eine uns heute sehr bekannte Größe Hollywoods: Laurence Fishburne, der hier einen Pfleger mimt, gab sich später in der Matrix-Trilogie und dem Weltall-Horror Event Horizon die Ehre. Auch wieder mit von der Partie sind Heather Langenkamp, die sich im Original von Wes Craven aus Freddys Klauen befreien konnte, und ihr Vater, der Krueger anno dazumal mit Benzin übergoss, anzündete und seinen Leichnam versteckte. Und man mag es kaum glauben, aber Nancy Thompson-Darstellerin Langenkamp sorgt im dritten Teil für ein freudiges Wiedersehen und somit auch für das Highlight. Ja, und dann ist da ja auch noch Freddy selbst.
Die Geschichte ist zwar sehr abgefahren und eher unglaubwürdig, doch das tut dem Spaß an diesem Spektakel keinen Abbruch. Freddy als Marionettenmeister, der seine Puppe an ihren eigenen Sehnen packt, Freddy als böser Fernsehmoderator, der alle in seinen Bann (und das TV-Gerät) zieht, Freddy als glitschige und verdammt hungrige Glibberschlange… Freddy überall. Was die Ideen Cravens und des Drehbuchs angehen, hat man sich wirklich alle Mühe gegeben. Und diese hat sich gelohnt, denn so wird dem Zuschauer und Krueger-Fan kurzweilige Horrorkost angeboten, die nicht immer logisch, aber umso irrwitziger ist.
Selbst als Skelett macht der Massenkiller noch eine gute Figur und weckt in gewisser Weise Erinnerungen an den Raimi-Klassiker „Tanz der Teufel“. So merkwürdig und seltsam die Darstellungen Kruegers im dritten Teil auch sein mögen: Freddy is back! Und das verdammt scharf! Denn wer schon immer wissen wollte, von wem unser liebes Pizzagesicht eigentlich abstammt, wird es von einer unschuldigen Nonne erfahren. Im Grunde nämlich ist auch Freddy, wie viele seiner Kollegen, ein zutiefst unglücklicher Mensch mit dunkler und bemitleidenswerter Vergangenheit. Das macht den Kultkiller noch eine Spur sympathischer.
Wer die Nightmare on Elm Street-Filme mag, wird auch an Freddy Krueger lebt! mit Sicherheit Gefallen finden. Neben blutigen Morden gibt es jede Menge zu lachen, das verspricht einen guten Unterhaltungsmix. Laurence Fishburne, Robert Englund, John Saxon, Heather Langenkamp, Patricia Arquette (heutige Ehefrau von David Arquette) und Zsa Zsa Gabor sorgen für einen unheimlich aufregenden Horror-Abend in bester Krueger-Manier!
>> verfasst von Janosch Leuffen