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Moviebase Nacht der Vampire

Nacht der Vampire
Nacht der Vampire

Bewertung: 68%

Userbewertung: 65%
bei 22 Stimmen

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Originaltitel: La Noche di Walpurgis
Kinostart: 08.10.1971
DVD/Blu-Ray Verkauf: 31.05.2005
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 85 Minuten
Studio: Laser Paradise / Evolution
Produktionsjahr: 1971
Regie: León Klimovsky
Drehbuch: Paul Naschy
Darsteller: Paul Naschy, Gaby Fuchs, Barbara Capell, Patty Shepard, Julio Pena, Yelena Samarina, Barta Barri, Betsabé Ruiz, Andrés Fuerno, Andrew Reese, José Marco Davó, Luis Gaspar, María Luisa Tovar, Ruperto Ares, Eduardo Chappa

Und unser aller spanischer Lieblingswerwolf Waldemar Daninsky, bereits seit 1967 (Die Vampire des Dr. Drakula) im Dienst, ist immer noch nicht ins Reich der Toten gewandert, denn in „La Noche di Walpurgis“ aus dem Jahr 1971 kehrt er ein weiteres Mal unter die Lebenden zurück.

Ein Polizeiarzt und sein Assistent nehmen an der Leiche des Toten eine Autopsie vor. Um dem Aberglauben der Dorfbewohner entgegen zu wirken, entfernt er die zum Tode führenden Silberkugeln aus der Brust des vermeintlichen Werwolfes. Vom faulen Hokuspokus unbeeindruckt wenden sich die beiden vom Leichnam ab, welcher nun jedoch wieder zum Leben erwacht und seine ersten zwei Opfer auf dem Silbertablett serviert bekommt.

Zeitgleich machen sich die beiden Studentinnen Elvira und Genevieve auf, das Grab der Gräfin Wandessa zu finden, welcher der Ruf ein Vampir gewesen zu sein nacheilt. Auf ihrer Suche treffen sie nach einer Autopanne auf Waldemar, der ihnen Gemach in seinem Haus gewährt und ihnen verspricht, bei der Suche nach dem Vampirgrab zu helfen. Da sie dieses natürlich auch finden und bei der Betrachtung des Leichnams ein Missgeschick geschieht, erwacht die Gräfin zum Leben und bereitet in Begleitung ihrer bleichgesichtigen Freunde die Walpurgisnacht vor, welche die irdische Satansherrschaft herbeiführen soll. So stehen nun Vampire gegen Elvira, Genevieve und Waldemar, der aber selbst zur Gefahr wird, wenn der Mond einmal wieder in voller Pracht am Himmel erscheint...

Die Siesta in Spanien beflügelt wohl die Fantasie der dort lebenden Drehbuchautoren und Regisseure, wie sonst könnte León Klimovsky diese von Paul Naschy und Hans Munkel geschriebene Idee derart humoristisch verfilmen. Spanischer Horror ist schon ein Fall für sich, doch wer sich diese Filme ansieht, dem sind Waldemar Daninsky, Jacinto Molina (Paul Naschy) oder Klimovsky eh schon ein Begriff. Es sind Filme für Fans dieses Genres, der ganz speziell spanisch gewürzten Art, trashige Horrorfilmchen umzusetzen. Der Film lebt, wie viele seiner Konsorten, von der typischen, sympathischen und unfreiwillig komischen Atmosphäre des Präsentierten, was trotz der abgedrehten Story ausnahmslos stimmig und positiv zu vermerken inszeniert ist.

Genauso schnell und einfach wie Elvira (Gaby Fuchs) und Genevieve (Barbara Capell) das Grab der Gräfin im Film finden, wird dem Zuschauer simultan dazu klar, dass er hier nicht lange nach Logik und inszenatorischer Stringenz suchen muss, im mediterranen Filmkosmos rund um die „Nacht der Vampire“ werden solche schon mal gern an den Rand gedrängt. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn die spaßigen Vorstellungen via Gestik, Mimik und Dialog der beiden deutschen Schauspielerinnen und die wunderbar zu verfolgende One Man Show des Paul Naschy, der sich bei dem fast täglich auftretenden Vollmond unter größter Hingabe zum haarigen Werwolf verwandelt, sind einfach köstlich. Gruseln werden sich hier zwar die Wenigsten, doch spanischer Horror aus den 70er Jahren funktioniert nun einmal anders und hat trotzdem eine riesige Fanbase für sich erschlossen.

Ein silbernes Kreuz, das im Film sowohl der Vampirgräfin Einhalt gebietet als auch die einzige Erlösung von Waldemars Werwolffluch verkörpert, schließt die zum Ende hin sich selbst überschlagende rapide Handlung auch abrupt ab. Doch da der Film von seiner Kurzweiligkeit lebt, geht er mit seinen knappen 85 Minuten kaum auf die Nerven und überbrückt auch einzelne Längen ganz nett. Spanischer Charme oder doch die Vampire, die bei Tageslicht umherwandern? Die zig Vollmondnächte oder die adretten Damen, welche sich vor dem Schlafen gehen definitiv nicht abgeschminkt haben? Man kann „La Noche di Walpurgis“ seinen sympathischen Charakter einfach nicht absprechen, auch wenn das Gesamtwerk bestimmt kein Meisterwerk geworden ist. Die unbeholfen lustige Story kann mit ihren Logikfehlern, dem stimmigen Setting, den rar gestreuten und relativ unspektakulär realisierten Splattereinlagen bei dem geneigten B-Movie-, Trash- oder spanischem Horrorfan, schlichtweg punkten.

Paul Naschy-Fans finden ihn sowieso toll und für alle anderen kann es ein locker leichtes Filmchen zum düsteren Amüsieren sein – eben ein leichter Sherry und kein schwerer Brandy, aber auf jeden Fall unverkennbar spanisch!

>> geschrieben von Benjamin Johann

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