Moviebase Nightmare on Elm Street 5 - Das Trauma
Wir schreiben den 8. Februar des Jahres 1990. Ein völlig entstellter Serienkiller macht dich auf den Weg, das deutsche Publikum bereits zum fünften Mal in seinen Bann, oder besser gesagt in seine Klauen zu ziehen. Sechs Jahre nach dem ersten und wegweisenden ersten Nightmare on Elm Street wird es also wieder einmal Zeit für Freddy Krueger und seinen neuesten Rachefeldzug. Regie führte bei diesem Horrorspektakel Stephen Hopkins, der auch „Predator 2“ und den kürzlich im Kino gezeigten Swan-Thriller The Reaping inszenierte. Mit dem vierten Ableger der Nightmare-Reihe gelang dem Filmemacher ein unterhaltsamer und selbstironischer Horrorschocker.
Freddy Krueger ist wieder da, feiert das teuflischste und perverseste Horrorfest aller Zeiten und setzt eine ganz neue Schreckensbrut in die Welt. Freddy ist nicht in der Lage, die Traumherrscherin zu überwinden, die ihn in Nightmare on Elm Street 4 vernichtet hat. Deshalb dringt er jetzt in die unschuldigen Träume ihres ungeborenen Kindes ein und wütet grausig unter ihren Freunden. Wer soll Freddy davon abhalten, das Kind als entsetzliche Waffe einzusetzen? Wird der Irre sein Reich neu errichten?
Man kann Sequels ja nachsagen, was man möchte, aber was die Nightmare-Reihe betrifft gab es jeder Zeit recht ordentliche Resultate zu begutachten. Part 5 gehört zu dem zu den besseren Nachfolgefilmen Freddys. Schon die Duschszene zu Beginn lässt auf einen schockierenden, brutalen, aber zeitgleich eben selbstironischen und zum Brüllen komischen Horrorstreifen schließen, in dem der Killer mit dem Klingenhandschuh, dem rot-grün-gestreiften Wollpullover und dem Hut wieder auf altbekannte Art und Weise seine Untaten treibt. Das Trauma für den Zuschauer ist geboren.
Um eine Geburt geht es auch in Nightmare 5. Klar, dass einem als Drehbuchautor irgendwann mal die Ideen ausgehen, wenn man Freddy schon vier Mal hat erscheinen lassen. Nun also soll sich das Monster durch die Träume eines Ungeborenen morden. Klingt hanebüchen, aber die Umsetzung macht alles wieder wett. Wer bei der anfänglichen Duschszenen nicht schon ersoffen oder vor Klaustrophobie dahin gesiedet ist, wird von Minute zu Minute einen Leckerbissen nach dem anderen vorgesetzt bekommen. Freddy als kleines Baby mit riesigem Kopf (für all die Ideen der Morde wahrscheinlich) und weitere unheimliche und unheimlich gute Effekte sorgen für schaurig-lustige Spannung, Ekel- und Schreigarantie.
Wie gesagt: Wir schreiben den 8. Februar des Jahres 1990, produziert wurde der Film allerdings ein Jahr zuvor. Die Spezialeffekte sind, wie auch schon bei den Vorgängerfilmen, hervorragend gelungen – zumindest was die Make Up-Effekte betrifft. Der Test mit den krabbelnden Computer-Spinnen ging ein wenig nach hinten los, da man hier offenbar noch keine 3D-Generierung kannte und sich das eigentlich Furcht einflößende Spinnengetier als holprige CGI-Flecken davon bewegt. Aber das sei bei sonst herausragender Arbeit leicht verziehen.
Leider stellt man im Grundgerüst der Story erneut fest, dass Freddy zum neuen Teenie-Schlitzer mutiert ist. Erinnern wir uns an den ersten Teil zurück. Wenige Jugendliche schweißten sich da zusammen und kämpften gegen das Böse in Gestalt des Pizzamannes. Seit Nightmare 3 wird die Teenie-Bande losgelassen und Kultschlitzer wie Scream, welcher auch von Nightmare-Erfinder Craven hervorgebracht wurde, zeigen deutliche Ähnlichkeiten. So meuchelt Freddy zwar munter drauf los, aber immer noch mit einem gewissen Stil, ja Charme, und Effekten, von denen die neuen Teenie-Schreier nur träumen können – obwohl heutzutage deutlich mehr Budget zur Verfügung steht. Wenn nicht genug da ist, wird man eben erfinderisch, was bei Nightmare 5 absolut perfekt angegangen wurde.
Fakt ist: Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma unterhält den Zuschauer und lässt es ihm nie langweilig werden. Sanfte Gemüter sollten lieber zu einfühlsameren Filmen greifen, Horrorfans und vor allem Freddy Krueger-Fans dürften sich an diesem Werk mehr als erfreuen!
>> verfasst von Janosch Leuffen