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Moviebase Eden Log

Eden Log
Eden Log

Bewertung: 75%

Userbewertung: 72%
bei 20 Stimmen

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Originaltitel: Eden Log
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 98 Minuten
Studio: Bac Films / Sunfilm
Produktionsjahr: 2007
Regie: Franck Vestiel
Drehbuch: Franck Vestiel
Darsteller: Clovis Cornillac, Vimala Pons, Arben Bajraktaraj, Gabriella Wright, Alexandra Ansidei, Zohar Wexler, Sifan Shao, Abdelkader Dahou, Tony Amoni, Antonin Bastian, Joachim Staaf

Frankreich und seine frische Zunft der Filmemacher. Während amerikanische Produktionen des Genres qualitativ immer weiter in den Dunstkreis des Mittelmaß eintauchen, legt das europäische Kino an Kreativität zu. High Tension, Inside, Frontiere(s), Martyrs und viele kommende Projekte belegen, dass das französische Kino in keinem Fall schläft. Franck Vestiel erfüllte sich mit der Umsetzung seines SciFi-Thrillers einen Traum, der, in den Kinosälen angelaufen, alsbald wie eine Seifenblase zerplatzen sollte. Nur 200.000 Dollar an Einnahmen war den Kinogängern das Debütwerk aus heimischer Produktion wert. In Deutschland wird demnächst bei den Fantasy Filmfest Nights Premiere gefeiert.

Tolbiac erwacht in einer großen Erdkuhle voller Schlamm. Kalter Schlamm. Dunkelheit. Kälte. Das Atmen fällt schwer. Ohne Kleidung, von oben bis unten bedeckt mit einer grauen Kruste, erhebt sich der Mann aus seinem kühlen Bett im Untergrund. Tastend im schwarzen Schein, liegt eine verwesende Leiche vor ihm, eine Lampe fest umklammert. Immerhin für Licht sollte nun zu sorgen sein. Eden Log beginnt mysteriös. Was Tolbiac hier unten zu suchen hat, weiß er nicht. Welchen Namen er trägt, weiß er nicht. Ebenso unergründlich scheint seine Umgebung zu sein, die sich als unheimliches Konstrukt aus Erdreich, Metall und neuartiger Technologie entpuppt. Ein Eingang und schwere Tore gewähren Einlass in die Eden Log. Bist Du bereit?

Die Erwartungshaltung? Sie wird uns um die Ohren gehauen. Dieses französische Abenteuer von Franck Vestiel sträubt sich konsequent gegen jede Zuordnung. Horror, Sci/Fi, Thriller oder Drama. Welches Attribut nach erfolgter Sichtung den Hauptstellenwert einnimmt, liegt ebenso im Auge des Betrachters wie das finale Fazit über den Ausgang der Geschichte. Zusätzlich rebelliert der Film gegen jedwede Genrekonvention. Obwohl die Dialoge in argen Grenzen gehalten werden und wir uns daher fast lautlos durch das nicht überblickbare Labyrinth aus Gängen und Ebenen bewegen, ist das Grundgerüst tiefsinnig und auf einen Blick nicht vollends auf den Punkt zu bringen. Etwas Neuwertiges aus Frankreich? Schon. Experimentalfilm trifft es an dieser Stelle noch am direktesten.

Ohne zu wissen, welchen Hintergrund diese unheimlichen Gänge und ein an der Wand hängender Mann zu haben scheinen, gräbt sich Tolbiac langsam gen Oberfläche. Doch was ist an dieser vermeintlichen Oberfläche? Organische Wurzeln eines Baumes leiten den Weg ins Ungewisse. Forschungsstationen und Aufzüge kreuzen den Weg, ausgekleidet mit futuristisch anmutender Planenoberfläche. Doch plötzlich: Mutanten, unheimliche Geräusche und Männer in schwarzen Kampfanzügen. EDEN LOG zeigt sich in technischer Hinsicht mehr als verspielt. Die Handkamera klebt unentwegt am Körper des Protagonisten, was die Orientierung des Öfteren vollends aus der Bahn wirft. Wo bin ich? Sind die verwackelten Aufnahmen nicht schon Overkill genug, gesellen sich zu einem Großteil der Laufzeit schwarze und unkenntliche Bilder. Die schwarz-weiße Farbpalette versprüht einen Anflug von Hoffnungslosigkeit. Farbige Aufnahmen gehören zu einer seltenen Begleiterscheinung, was EDEN LOG den gewollten Hauch von Zukunft verleiht.

Vestiel brilliert als unerkanntes Regietalent. Der Franzose spielt mit der Projektion von Videoaufnahmen und erzeugt durch Einsatz dessen den geisterhaften Auftritt des Vergangenen. Liegt hier der Schlüssel zur Erinnerungen und Eden Log begraben? So unklar die Wendungen und Dialoge bis zu einem gewissen Punkt auch sein mögen, auf musikalischer Ebene weiß EDEN LOG durch stimmige Vielfalt zu überzeugen. Alex und Willie Cortés ist zu verdanken, dass die Stille niemals erdrückend bleibt. Mystische Arrangements und actionreiche Untermalung drücken sich die Klinke in die Hand und machen das Hörbare zu einem wahren Traum. Doch selbst diese Lückenfüller bewahren das Gezeigte nicht vor dem einen oder anderen Durchhänger im Verlauf. Durch den geringen Einsatz von Handlung und Dialog liegt es beim Zuschauer selbst, die Taten der Akteure zu ergründen. Viel zu oft wird der Betrachter in diesem tiefen Loch aus Dunkelheit zurückgelassen.

EDEN LOG wäre nicht EDEN LOG, würde jedes Detail an dieser Stelle auf dem Silbertablett serviert werden. Der Reiz des Vorliegenden spiegelt sich in der Unkenntlichkeit wider. Das finale Geheimnis lohnt es, über neunzig Minuten durch leere Gänge zu hechten, um am Ende vor den wiederkehrenden Gedanken des Tolbiac zu stehen. Es kommt überraschend, keine Frage. Mit seiner aus Videospielen entliehenen Beklemmung, der One-Man-Show eines Clovis Cornillac, sowie apokalyptisch anmutender Albträume, die die Menschheit zukünftig begehen könnte, bleibt das Erstaunen nicht aus. Dieser Film ist experimentell, neuartig und daher so erfrischend anders. Und gerade weil sich EDEN LOG als Vorreiter der neuen Kinolandschaft Frankreichs versteht, ist das Endergebnis keinesfalls perfekt, jedoch allemal eine Erforschung wert.

>> verfasst von Torsten Schrader

20%
Micha
geschrieben am 24.01.2011 um 23:00 Uhr
In wenigen Worten: Einfach nur schlecht! Die Kreaturen sind gut gelungen, ansonsten nichts! Miese Story, keine Action, wenige Dialoge! Ein anstrengender Film! War froh, als er zu Ende war! Ehrlich! Bin eine kurze Zeit auch eingeschlafen! So mies und langweilig war der Film! Schade, weil ich französische Horrorfilme sehr schätze! Doch dies ist eine herbe Enttäuschung! Die 20 Prozent geb ich nur, weil die Effekte und die Kreaturen nicht gerade von den schlechtesten Eltern waren! Clovis Cornillac ist eingentlich ein guter Schauspieler! In diesem Film hätte er wirklich nicht mitspielen müssen! Finger weg von dieser DVD!
90%
dredg
geschrieben am 18.08.2009 um 11:00 Uhr
Ein Film der derart poralisiert, kann fast nur genial sind. Tatsächlich spaltet "Eden Log" das Publikum derart heftig, wie man es vielleicht gerade noch bei Lynch Filmen gewohnt ist. Eine große Gemeinsamkeit haben Lynch und "Eden Log" in jedem Fall, der Zuschauer ist sehr stark auf sich alleine gestellt, sehr wenig wird erläutert, vieles muss intepretiert werden. Weiterhin die Erzählweise, Gemächlichkeit wird geradezu zelebriert, der Aufbau einer intensiven Atmosphäre wird vor jedem anderen Element priorisiert. Ich denke das sind die Hauptpunkte die dazu führen, dass "Eden Log" nur von wenigen Leuten angenommen wird, aber geradezu unabdingbar sind, damit der Film die ganze Intensität entfacht. Leute die diesen Film so lieben wie ich es tue, setzen ihn fast auf eine Stufe mit Blade Runner und damit ist der Status von "Eden Log" bestens wiedergegeben. Ein zeitloser Klassiker der vielleicht erst in Jahrzehnten richtig wahrgenommen und geschätzt wird. Hoffentlich eine große Inspiratons Quelle für viele andere Regisseure.
20%
Core
geschrieben am 02.01.2009 um 23:00 Uhr
Leider viel zu lang für die wenige Handlung.Der Held läuft durch die Gänge und läuft, und läuft, und läuft. Auch mit der süßen Nebendarstellerin wird es nicht besser: laufen, laufen, Mutanten hauen, laufen.Könnte man auch auf eine halbe Stunde kürzen.Die Darsteller bleiben zu unpersönlich, um mit ihnen mitzufühlen. Die Auflösung am Ende überrascht wenig, aber vielleicht ist man schon zu sehr von der schwarzen Leere breitgeklopft, die man bis dahin überstehen mußte.Die Räume und Sets sind sehr sparsam ausgestattet, an einer bestimmten Stelle des Films hängen 5/6 Kisten herum, wo wahrscheinlich hunderte hätten hängen sollten.Weniger Laufzeit und mehr Budget hätte dem Film gut getan.
100%
Sunny
geschrieben am 02.11.2008 um 03:00 Uhr
EIN MEISTERWERK !!!! Ein französischer, ich würde mal sagen Endzeit-Avantgarde-Film. Ein optisches Meisterwerk mit einer interessanten Story. Eigentlich ist der Film die perfekte Verfilmung eines Ego-Shooters a la DOOM - allerdings ohne Waffen. Ein Film den man einfach auf sich wirken lassen muss und am Ende dann einiges erklärt bekommt - genial! Es geht um die Entwicklung und den Schutz einer zukünftigen Energiequelle. Ein Typ erwacht irgendwann völlig nackt in einer dunklen Matsch-Höhle und weiss weder, wer er ist, noch wo er sich befindet. Man erlebt dann praktisch aus der Sicht der dritten Person mit, wie er Stück für Stück das Puzzle wieder zusammenfügt. Absolut geniale Bilder, ein toller Dark-Ambient-Soundtrack, der coolste Hauptdarsteller für einen Helden in einem Ego-Shooter, eklige Mutanten (so hätte DOOM aussehen müssen!) und eine spannende Story.FAZIT: Eigentlich der perfekte Film - nur ist er halt besonders gemacht und daher vielleicht eher etwas für das ARTE-Publikum, als für den Normalverbraucher. Jedem Cineast, der offen für "Anderes" ist und sich auch gerne mal in andere Ecken der Filmwelt vorwagt, sie dieser Film ans Herz gelegt :)
30%
Hig
geschrieben am 31.10.2008 um 23:00 Uhr
So viel Arbeit in dem Film, so viel Mühe in den Setbauten, in der geschickten Beleuchtung, in der Kamera... Und das Ergebnis? Leere. Da ist nichts, ausser Optik. Und auch die macht nach einer halben Stunde keine Laune mehr. Die Stilelemente: der Baum mit seinen Wurzeln, seiner Kraft in seinen Säften, die daraus entstehenden Mutationen, die Speicherchips mit den Videobotschaften sind doch alles Elemente von Computerspielen wie "Halo" oder "Sytem Shock" und Filmen wie "Matrix" und "The Fountain". Die Elemente zu übernehmen ist nicht verwerflich, nur tragen sie alle keine Botschaft. Sie sind auch kein Symbol für irgendetwas. Sie sind nur coole Ideen, zusammengewürfelt aus diversen Quellen... Dem Film fehlt eine Richtung, eine Story. Er enthält nichts, nur verstörte charakterlose Schauspieler, deren Mimenspiel im farblosen konstrastierten Bühnenlicht gar nicht erkennbar ist. Was sie tun, wohin sie gehen und warum ist immer unklar. Dass soll eine mysterische Spannung erzeugen, tut es aber nicht. Kamera, Licht und Ton sind handwerklich auf hohem Niveau aber schmecken immer nach Low-Budget. Zu viele "Wischer" die verdecken sollen, das es nichts zu sehen gibt. Zu wenig Licht, damit das Set nicht entlarvt wird.Ist halt kein wirklich guter Film, leider...
20%
Sascha
geschrieben am 19.10.2008 um 23:00 Uhr
Nach diesem Review hatte ich einiges erwartet... und wurde übelst enttäuscht. Gerade der "geringe Einsatz von Handlung und Dialog" machen EDEN LOG ziemlich anstrengend. Ein wenig mehr Infos über die Story, vor allem etwas früher nicht erst zum Ende hin hättes diesem Film wesentlich besser getan. So wird man über einen großteil der Spiellänge durch diese dunklen Gänge getrieben ohne überhaupt zu wissen warum, wo man da ist und was dort vor sich geht wodurch bei mir leider auch keine Spannung aufkommen wollte. Auch die größtenteils in schwarz-weiß gehaltenen Bilder machen ihn nicht wirklich interessanter. Die Gänge sind dunkel genug, da hätte etwas Farbe nicht geschadet. --- EDEN LOG ist wirklich "experimentell", aber mich wunderts kaum, daß er mit nur 200.000 $ Einspielergebnis ziemlich abgekackt ist. Was auch immer dieser Film sein will, er bietet dem Zuschauer einfach zu wenig um Sci-Fi, Thriller oder Horror zu sein. Er bietet und hinterläßt einfach nur einen Haufen "???".
70%
Samuel
geschrieben am 04.09.2008 um 23:00 Uhr
Gerade gesehen.Meines Erachtens nach ein verstörender Film, der den Zuschauer des öfteren in Ahnungslosigkeit zurücklässt, was den Film aber gerade so spannend und außergewöhnlich macht. Der Film ist sein eigenes Genre, eine Mischung aus Sci-Fi, Thriller und Horror, aber keineswegs einem bestimmten Genre zuzuordnen.Meiner Meinung nach hätte dieser Streifen viel mehr Aufmerksamkeit verdient, denn er kann auf jeden Fall mit einigen Hollywoodproduktionen, die ähnliches zeigen, mithalten.Ein gelungener Film, könnte aber etwas mehr Konversation beinhalten.
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