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Moviebase Demon Days - Im Bann der Dämonen

Demon Days - Im Bann der Dämonen
Demon Days - Im Bann der Dämonen

Bewertung: 60%

Userbewertung: 60%
bei 6 Stimmen

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Originaltitel: They Wait
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 30.05.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 89 Minuten
Studio: Brightlight Pictures / Splendid
Produktionsjahr: 2007
Regie: Ernie Barbarash
Drehbuch: Trevor Markwart, Carl Bessai, Doug Taylor
Darsteller: Jaime King, Terry Chen, Cheng Pei-Pei, Henry O, Michael Biehn, Stephen Chang, Suzanne Bastien, Joseph May, Yee Jee Tso, Maggie Ma, Regan Oey, Colin Foo, Chang Tseng, Vicky Huang, Donald Fong, Wally Houn, Donny James Lucas, Erika Conway, Grace Fatkin, Paul Wu, Nelson Wong, Vincent Tong, Igor Ingelsman

Sarah (Jaime King) kehr mit ihrem Ehemann Jason (Terry Cheng ) und ihrem sechsjährigen Sohn Sammy (Regan Oye) nach einem langjährigen Aufenthalt in Shangai nach Vancouver zurück, um das Begräbnis von Jasons Onkel zu organisieren, der bei einem Jagdausflug auf mysteriöse Art ums Leben kam. Es ist der „Hungry Ghost Month“, eine Zeit, in der die Geister das Reich der Lebenden heimsuchen, um sich an ihren Seelen gütlich zu tun. Dem Spirituellen Zugeneigte hoffen, den Appetit der Jenseitigen durch kleine Opfergaben – z.B. frisches Obst oder Geld – so weit befriedigen zu können, um vom Spitzenplatz der Speisekarte gestrichen zu werden.

Schon kurz nach ihrer Ankunft sehen Sarah und Sammy, beide äußerst empfänglich für übersinnliche Phänomene, die Erscheinung einer jungen Frau, die irgendetwas von der Familie zu wollen scheint. Als Sammy nach einer nächtlichen Begegnung in der alten Fabrik, die sich unter der Wohnung befindet, in ein tiefes Koma fällt, muss Sarah trotz aller Bedenken und Ermahnungen ihres Angetrauten eine spirituelle Reise in die Vergangenheit antreten, um das Geheimnis der jungen Frau zu lüften und ihrem Sohn das Leben zu retten.

Spukgeschichten haben es schwer. Nicht nur deshalb, weil es sich um ein stark beackertes Feld handelt, sondern weil durch zahllose langweilige Remakes und mit der ganz heißen Nadel gestrickte Fließbandstreifchen bei vielen Zuschauern ein Saturierungseffekt eingetreten sein dürfte. Die Einspielergebnisse vieler Genrebeiträge der letzten Zeit sprechen Bände, ganz gleich, ob sie das Resultat qualitativer Mängel oder der schieren Masse sind. Auch wenn der von Ernie Barbarash inszenierte „They Wait“ nicht durch eine unkonventionelle oder sonderlich originelle Story punkten kann - die Inszenierung ist größtenteils überzeugend. Sie ist straff, vermeidet Durchhänger und platziert die Schockeffekte dramaturgisch geschickt. Für alteingesessene Gruselfans mögen sie zwar überwiegend berechenbar sein; man kann dem Film aber nicht absprechen, eine stimmige Atmosphäre vorweisen zu können. Ähnlich wie in „The Grudge“, der das Horror-Genre sicher auch nicht revolutionieren konnte, aber durch den gekonnten, cleveren Einsatz bewährter Mittel ein gehöriges Maß an Grusel zu erzeugen wußte, sorgt auch „Demon Days“ ungeachtet der altbekannten Motive, die er versammelt, für ein recht kurzweiliges Spukvergnügen.

Größte Minuspunkte sind allerdings die grausigen Dialoge und ein Finale, das in seiner Inszenierung eher unfreiwillig komisch wirkt; wenn die Schuldigen von Skelettarmen in einen Berg aus Totenschädeln gezogen werden, erinnert das eher an die Friedhofsszene aus Sam Raimi´s „Army Of Darkness“, in der ein urkomischer Bruce Campbell mit knochigen Untoten kämpft, nachdem er es verabsäumt hatte, eine okkulte Beschwörungsformel („Klaatu Verrata Nektu“, eine kleine Reminiszenz Raimis an den Science Fiction-Klassiker „The Day The Earth Stood Still“) ordnungsgemäß zu rezitieren. Welche enorm wichtige Rolle der Soundtrack eines Filmes spielen kann, zeigt der kanandische Geisterhorror besonders eindrucksvoll. Der Score von Hal Beckett ist exzellent, extrem suggestiv und verleiht dem Film auf der musikalischen Ebene eine Qualität, die man sich so auch von der Regie gewünscht hätte. Er unterstützt das Sichtbare nicht nur, sondern schließt klanglich düstere Abgründe in den Bildern auf; wenn Barbarash´s Regie das, was die Musik verspricht, visuell geboten hätte, wäre „Demon Days“ zweifellos ein großer Schocker geworden.

Schauspielerisch sind vor allem zwei Rollen erwähnenswert: Jaime King als Sarah gibt die verzweifelte Mutter glaubhaft, dankbarerweise ohne die in solchen Fällen oft anzutreffende übertriebene Hysterie. Zusammen mit Regan Oyes intensiver und konzentrierter Darstellung als Sammy sorgt sie dafür, dass manche Szenen überzeugender wirken, als es ihre eher standardgemäße Konstellation eigentlich hergegeben hätte. Ein wenig enttäuschend dürfte für Michael Biehn-Fans allerdings sein Auftritt in diesem von Uwe Boll mitproduzierten paranormalen Streifen sein. Der 1956 geborene Darsteller, der durch seine Rolle als Corporal Dwayne Hicks in James Camerons Maßstäbe setzendem Hochspannungs- und Schockdauerfeuer-Sequel zu Scotts „Alien“ sowie als Kyle Reese in „Terminator“ Horror- und Science Fiction-Liebhabern in Erinnerung geblieben ist, hat einen leider viel zu kurzen Auftritt als Journalist.

Schade, dass die sehr ordentlichen Darsteller, der herausragende Score und eine solide Regie an einem allzu konventionellem Plot und vor allem an Styropordialogen kränkeln. Dennoch ist „They Wait“, der im Deutschen den Titel „Demon Days – Im Bann der Dämonen“ bekommen hat, in einem Ozean aus Schund definitiv einer der besseren Genrebeiträge. Für einen passablen Filmabend ohne Haareraufen und Hirnschlammcatchen völlig ausreichend.

>> verfasst von Axel Krauss 

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