Spread the love

Moviebase Craig

Craig
Craig

Bewertung: 72%

Userbewertung: 70%
bei 4 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Craig
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 29.05.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 100 Minuten
Studio: Apotheosis Film / Objektor Film
Produktionsjahr: 2008
Regie: Kim Sønderholm
Drehbuch: Kim Sønderholm, Jan T. Jensen
Darsteller: Lloyd Kaufman, Manoush, Zoe Hunter, Bianca Barnett, Kim Sønderholm, Peter Ottesen, Christian Magdu, Jan Tjerrild, Merete Van Kamp, Anna Bård, Anja Owe, Sarah Louise Christiansen, Ian Burns, Alice Haaber, Robyn Griggs, Barbara Zatler, Maria J. Tesch

Filmemacher aus Dänemark sind hierzulande oftmals unbekannt. Als herausstechendes Beispiel kann man da wohl nur Lars van Trier und Susanne Bier nennen, die in Filmfreundekreisen durchaus bekannt sein dürfte. Regisseur Kim Sønderholm hat mit Sicherheit nicht vor, in die Fußstapfen Triers zu treten, doch sein Low Budget-Film CRAIG, Sønderholms erste Regiearbeit, kann sich durchaus sehen lassen.

Craig verliert bei einem Hausbrand alles: Seine Familie, sein Hab und Gut, seine Existenz. Sechs Monate später geht es ihm immer noch nicht wirklich gut und nur mit Tabletten kann er sich davor retten, abzustürzen in ein leben, was nicht mehr lebenswert ist. Irgendwann jedoch verliert er seine Medizin und es beginnt ein wahrer Albtraum – nicht nur für Craig. Ab sofort ist sein Leben bestimmt von Gewalt, Sex und Drogen. Dass diese Lebensweise auf Dauer nicht gutgehen kann, bekommt Craig bald am eigenen Leibe zu spüren…

Direkt vorweg: CRAIG stellt keine große Produktion dar, sondern wurde mit wenigen finanziellen Mitteln realisiert. Sønderholm, der bereits in über 60 Produktionen als Schauspieler zu sehen war, gibt sich auch in seinerm Erstlingswerk als Regisseur erneut die Ehre und übernahm die Hauptrolle selbst. Und diese bringt er auch meist überzeugend an den Mann. Der 34-Jährige kann fast schon für sein vermurkstes Leben (im Film) bemitleidet werden und genau das soll CRAIG auch bewirken. Wie schnell es mit einem Leben vorbei sein kann, wenn einem alles genommen wird, zeigt CRAIG deutlich. Doch was zunächst wie ein hartes Drama wird, nimmt gegen Ende eine drastische Wendung in den Horror.

Besonders markant und tragend kommt auch der eingesetzte Score zum Ausdruck. Rockige Gitarrensounds, passend zur Stimmung und der Kälte der Bilder, dringen in das Ohr des Zuschauers und Zuhörers und verstärken die dramatische und ausweglose Situation des Hauptprotagonisten. Wenn Craig in einer Disco seinen Alltag vergessen möchte, sollten besonders deutsche Zuseher auf die Musik des Tanzlokals achten. Mit dem Titel „Gott du Schlampe“, der von Centhron beigesteuert wurde, und „Schwarze Fee“ (ebenfalls performt von Centhron) setzten die Macher hier auf die etwas härtere und schroffere Gangart, die aber genau das Lebensgefühl Craigs unterstreicht. Und wie wir schon von „Hostel“-Regisseur Eli Roth erfahren haben, klingt die deutsche Sprache angeblich besonders böse (zur Erinnerung: Roth wählte unsere Landessprache für seinen ersten Trailer zu „Hostel 2“).

Der Cast kann sich ebenfalls sehen lassen und bietet eine gute Leistung. Klar sind die Schauspieler für deutsche Fans eher unbekannt, was aber eben nicht heißt, dass diese auch unter unerfahren abgestempelt werden müssen. Allen voran der Regisseur und Hauptdarsteller selbst, der wie oben schon geschrieben bereits in über 60 Produktionen als Darsteller mitwirkte – im jetzigen Alter von 34 Jahren. Für das optische Wohlbefinden des vor der Leinwand oder dem Fernsehgerät sitzenden, wohl gemerkt männlichen Betrachter, sorgen die netten und weitesgehend spärlich bekleideten jungen Damen, die aber auch eiskalt sein können. Kurzum: talentierte Schauspielerinnen und Schauspieler geben in CRAIG ihr Bestes, machen so den Streifen zu einem besseren in seiner Finanzklasse. Dazu kommt dann noch ein Ende, welches dem Drama den Höhepunkt in Sachen Tristesse beschert.

Frei von Schwächen ist CRAIG dann aber leider doch nicht. Mit seinen 100 Minuten wird es teilweise eben auch ein bisschen langatmig, allerdings nie so sehr, dass man ans Abschalten denkt. Der Ton lässt manchmal auch zu wünschen übrig. Es ist eine Low-Budget-Produktion, jedoch wurde ab und an, so scheint es, eine Textzeile nachträglich vertont, die dann im Gegensatz zum Anderen deutlich lauter erklingt. Aber auch über diese Schwäche kann man hinwegsehen.

Fazit: CRAIG hebt sich deutlich von anderen Produkten, die mit wenig Geld hergestellt wurden, ab. Die Darsteller geben sich Mühe, der Soundtrack wurde optimal gewählt und auch die Geschichte hebt sich von anderen Mitstreitern ab. Regisseur und Darsteller Kim Sønderholm hat bereits eine weitere Regiearbeit namens „The Horror Vault“ in der Pipeline und arbeitet derzeit an drei weiteren Filmen als Schauspieler, vier andere befinden sich in der Postproduktion. Solche Talente sollten gefördert werden. Endlich ein Lichtblick in Zeiten, in denen schnell produzierte Fast Film-Kost immer schlechter zu werden scheint.

>> verfasst von Janosch Leuffen

Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren