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Moviebase Sauna - Wash Your Sins

Sauna - Wash Your Sins
Sauna - Wash Your Sins

Bewertung: 55%

Userbewertung: 71%
bei 33 Stimmen

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Originaltitel: Filth
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 25.06.2010
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 81 Minuten
Studio: Bronson Club / WVG
Produktionsjahr: 2008
Regie: Antti-Jussi Annila
Drehbuch: Iiro Küttner
Darsteller: Ville Virtanen, Tommi Eronen, Viktor Klimenko, Rain Tolk, Kari Ketonen, Sonja Petäjäjärvi, Vilhelmiina Virkkunen, Taisto Reimaluoto, Ismo Kallio, Kati Outinen, Dick Idman, Ivo Kubecka, Elena Leeve, Elena Spirina, Peter Holmlund, Asko Vainio, Timo Halonen, Eero Jaakkola

Spukhäuser, Spukhotels, Spukschlösser, verfluchte Züge, Schiffe, Freizeitparks oder gleich ganze Städte: Bei all den von Geistern heimgesuchten Plätzen der Filmgeschichte, die bereits ″abgearbeitet″ wurden, ist es nicht weiter verwunderlich, dass irgendwann jemand einen Film über eine verfluchte Sauna drehen würde. Dass dieser jemand zudem aus Skandinavien kommt, wo die Saunakultur ja bekanntlich weit verbreitet ist, ist noch weniger überraschend. Bevor hier nun aber schlechte Witze über höllisch heiße Aufgüsse und untote Bademeister gerissen werden, sei gesagt, dass es, zumindest der langen Tradition gemäß, in der finnischen Sauna um mehr geht als um Schwitzen und Entspannung: Man verstand und versteht den Saunagang dort als Akt der Reinigung, der auch von begangenen Sünden befreien soll.

Diesen Volksglauben nimmt Annti-Jussi Annilas Debütfilm ″Sauna″ auf und zeigt zudem, wie weit in die Vergangenheit dieser bereits zurückgeht. Der Film spielt im Jahr 1595, der lange andauernde Krieg zwischen Schweden, Finnland und Russland ist gerade beendet worden. Eine Delegation aus russischen und finnischen Soldaten, darunter die Brüder Knut und Erik, macht sich auf, um die Grenzen zwischen Finnland und Russland auf der Landkarte zu fixieren. Auf dem Weg überlassen die beiden finnischen Brüder ein junges Mädchen einem grausamen Tod. Daraufhin verfolgt sie der Geist dieses Mädchens, doch damit nicht genug: Ihr Weg führt sie in ein unheimliches Dorf, in dem nichts so ist, wie es anfänglich scheint..

Von Anfang an überzeugt ″Sauna″ mit seinem hyperrealistischen und kalten Look, der an Videoclip-Ästhetik erinnert, ohne dabei jedoch gezwungen moderne Hektik oder andere deplatzierte Stilmittel einzusetzen. Die karge finnische Landschaft tut dabei ihr übriges, um die verstörende Atmosphäre der Story zwischen Krieg und Frieden, Aggression und Lethargie zu vermitteln. Besonders die Figur des älteren Bruders Erik, der sich vom Soldatenleben und der Gesetzlosigkeit des Krieges scheinbar noch nicht richtig lösen kann und ständig kurz vor einem Gewaltausbruch zu stehen scheint, passt unglaublich gut in diese Übergangsstimmung des Films. Es ist allerdings Knut, der Intellektuelle, der sich vor allem für den Tod des jungen Mädchens verantwortlich zeigt und daraufhin von schrecklichen Gewissensqualen geplagt wird, die sich schließlich im Erscheinen der Geistergestalt äußern.  

Bis zu dem Punkt in der Handlung, an dem die Delegation das geheimnisvolle Dorf erreicht, präsentiert sich der Film als nahezu klassische Geistergeschichte, wenn auch bereits mit allerlei psychologischen Untertönen. Dann aber versucht Annila den Film in eine vor allem an Lnych angelehnte Parabel über Gewalt, Schuld und Vergebung umzuformen, die teilweise kaum noch nachvollziehbare Kapriolen schlägt. Zu viele Metaphern, Anspielungen und bedeutungsschwangere Zeichen führt der Film nun ins Feld, der Zuschauer bleibt oftmals verwirrt auf der Strecke. Irgendwann versucht man nicht einmal mehr, die verworrene Story nachzuvollziehen, da ohnehin offenkundig ist, dass jedes Bild, jede Figur, jede Aktion für irgendetwas symbolisch ″stehen″ soll und kein anderes Verständnis möglich ist. Andere Metaphern wirken wiederum reichlich plump, etwa dann, wenn Erik in einer Wahnvorstellung mit verzerrtem Gesicht auf ein junges Mädchen losgeht, welches hier wohl Unschuld oder Reinheit verkörpern soll.

Durch diese zwanghafte Psychologisierung verliert ″Sauna″ gegen Ende leider fast all seine Spannung; die Geistergeschichte wird nicht vollständig aufgelöst, sie verschmilzt eher mit den zahlreichen anderen Geheimnissen um das Dorf mit der unheimlichen Sauna. Annilas Anspruch, eine klassische Ghost-Story mit psychologischem Horror à la Lynch zu verkoppeln, scheitert: Letztlich erreicht der Film weder das eine noch das andere, sondern nur eine gut gemeinte, aber leider völlig verquaste Mischung aus zu vielen unverknüpften Bestandteilen.    

>> verfasst von Tim Lindemann

50%
Ghostdog
geschrieben am 01.07.2010 um 22:00 Uhr
Kann mich der Kritik nur anschliessen, das Ende wirkt irgendwie aufgesetzt. Dennoch ist die Atmosphäre des Films, insbesondere im Vergleich zu Hollywood angenehm anders.
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