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Moviebase Shiver - Die düsteren Schatten der Angst

Shiver - Die düsteren Schatten der Angst
Shiver - Die düsteren Schatten der Angst

Bewertung: 65%

Userbewertung: 55%
bei 10 Stimmen

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Originaltitel: Escalofrío
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 03.11.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 91 Minuten
Studio: Estudios Picasso / Legend Films
Produktionsjahr: 2007
Regie: Isidro Ortiz
Drehbuch: Isidro Ortiz
Darsteller: Mar Sodupe, Paul Berrondo, Roberto Enríquez, Andrés Herrera, Junio Valverde, Blanca Suárez, Jimmy Barnatán, Francesc Orella, Laia Alemany, Josep Maria Domènech, Katia Klein, Blanca Martínez, Christian Nájera, Pau Poch, Berta Ros, Anna Ycobalzeta

Krankheiten kennt der Mensch viele. Eine der seltensten und unangenehmsten ist sicherlich die Sonnenallergie. Sobald Sonnenstrahlen auf die Hautoberfläche treffen, fängt diese höllisch an zu brennen. Ein Grund, ins Reich der Schatten zu wechseln und damit die perfekte Ausgangslage für einen Gruselfilm aus Spanien zu liefern. Zuletzt bewiesen „REC“ und „Das Waisenhaus“ die atmosphärische Erzählweise in Horrorfilmen aus Spanien. Isidro Ortiz inszenierte nach einem Drehbuch von José Gamo, der den Albtraum stimmig beginnen lässt, sich zum Klimax des Films aber zu viel aufhalste.

Das Sonnenparadies Spanien ist ein wahrer Albtraum für Santi, denn der Teenager leidet unter einer ausgeprägten Lichtallergie. Der Arzt rät dringend zum Ortswechsel und so ziehen Santi und seine Mutter in ein kleines Dorf in den Pyrenäen, das nur selten von der Sonne gestreift wird. Doch das schattige Glück samt einer hübschen Mitschülerin, die sich für den scheuen Jungen interessiert, währt nicht sehr lange: Nachts werden Schafe gerissen, irgendwas jagt im Wald, neuerdings auch Menschen. Zuerst stirbt ein Hirte, dann wird einem Mitschüler die Kehle zerfetzt – und was liegt näher für die grimmigen Dörfler, als den Zugezogenen zu beschuldigen? Derart in die Enge getrieben, nimmt der von den Ereignissen völlig verängstigte Santi seinen ganzen Mut zusammen und beginnt selbst, nach der Ursache des blutigen Mordens zu suchen…

SHIVER macht direkt zu Beginn klar, dass auch Regisseur Ortiz auf eine ruhige Erzählweise und eine von Grund auf angespannten Stimmung Wert legt. So hält sich die Geschichte auch nicht lange mit Einzelheiten auf; die für die Charaktere wissenswerten Details werden in Dialogen ans Tageslicht gebracht. Apropos Tageslicht: Durch Santis Krankheit ist es den Filmemachern möglich, das Szenario über die meiste Zeit im Dunklen spielen zu lassen. Für Eskalofrio ein großer Vorteil, dessen Handlung am Tage gar nicht erst funktioniert hätte. So finden wir uns nach einem kurzen Aufenthalt im sonnigen Spanien auf dem Weg in ein kleines Nest inmitten der Pyrenäen wieder, in dem nur wenige Stunden am Tag die Sonne einkehrt. Ein perfekter Ort für Santi und seine Mutter also. Doch wie das nun mal in kleinen alten Dörfchen ist, liegt irgendetwas im Argen.

Das neu bezogene Haus scheint ein dunkles Geheimnis zu verbergen. Auch wenn Santi auf der neuen Schule schon recht bald eine Freundin findet, muss er sich jetzt auch vor der Dunkelheit, die bis zum Leben in den Pyrenäen sein bewegungsfreier Raum gewesen ist, fürchten. Diese Angst versucht Ortiz ebenfalls auf den Zuschauer zu übertragen. Das klappt größtenteils, jedoch trifft man auch hier auf vereinzelte Momente, die nicht gänzlich frei von Klischees scheinen und somit die gruselige Atmosphäre aufmischen. Das Wesen im Wald, welches der Grund für Santis Ängste und Albträume ist, wird durch den Mord an einem Schaf, raschelnden Zweigen und Blättern angekündigt. Etwas zu früh wird bereits an dieser Stelle offenbart, mit wem es Santi - und dementsprechend auch wir - zu tun bekommt. Obwohl die tatsächliche Hintergrundgeschichte bis zu diesem Zeitpunkt unkenntlich bleibt, lässt sich bereits eine Vorahnung auf eine mögliche Auflösung einstellen.

Einen Bruch erleidet Ortiz Werk im wichtigen Mittelfeld, als die Suche nach dem im Wald lauernden Etwas seinen Höhepunkt erfährt. Zusammen mit Schulfreundin Angela und Kumpane Leo wird jedem Hinweis nachgegangen. Und dabei entpuppt sich die Wahl des Charakters Leo als filmveränderndes Mittel. Der Jungspund bringt nämlich Witz in das Geschehen, was sich im Verhältnis zur bisherigen Stimmung als unpassend erweist. Zugang zu einem Irrenhaus ersuchend ist Leo im Begriff die Verkleidung eines Klempners zu ergaunern und wird natürlich prompt abgewiesen, führt die Mannschaft dann letztlich mit Plan B ins Verderben. Einen weiteren Minuspunkt stellt der Umstieg von ruhigen und wirkenden Bildern in die Handkamera-Perspektive dar. Ein Camcorder unterstützt die Jugendlichen bei ihrer Suche nach dem Männlein im Walde und dient dem Publikum zugleich als Bildübermittler. Das passt nicht ins Gesamtbild des Films, der, so schien es, doch gar nicht auf Hektik und schnelle Bilder aus war. Die überflüssige Kameraanzeige des Batteriestandes trübt die Jagd im Wald zudem. Der Grusel wäre weitaus intensiver in Erscheinung getreten, hätte Ortiz hier auf die unruhige Kamera verzichtet.

Zum Finale fällt SHIVER in seine Ursprungsform zurück und kann mit einer netten Auflösung, insofern man diese nicht schon erahnt hat, aufwarten. Nicht frei von bekannten Klischees bleibt diese, was eventuell speziell deutsche Zuseher ein wenig ärgern dürfte. Ortiz ist bemüht, eine interessante Geister-Mär zu erzählen und versieht SHIVER mit einigen netten Gruseleinlagen und einer soliden düsteren Grundstimmung. Freunde des spanischen Horrorfilms sind bei Eskalofrio sichtlich gut aufgehoben.

>> verfasst von Janosch Leuffen 

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