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Moviebase Obsessed

Obsessed
Obsessed

Bewertung: 70%

Userbewertung: 60%
bei 53 Stimmen

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Originaltitel: Obsessed
Kinostart: 11.06.2009
DVD/Blu-Ray Verkauf: 05.11.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 12
Lauflänge: 104 Minuten
Studio: Screen Gems / Sony Pictures
Produktionsjahr: 2009
Regie: Steve Shill
Drehbuch: Steve Shill
Darsteller: Beyoncé Knowles, Idris Elba, Ali Larter, Christine Lahti, Bruce McGill, Scout Taylor-Compton, Ron Roggé, Jerry O'Connell, Candice Cunningham, Dana Cuomo, Catherine Munden, Richard Ruccolo, Paul Joyner, Monica Ford, Meredith Roberts, Janora McDuffie, Matthew Humphreys, Heather La Bella, Jon Rowland, George Ketsios, Alexandra Cheyney, Antonio Munoz

Stalking. Ein Wort, das sich in der deutschen Sprache in den letzten Jahren scheinbar inflationär verbreitet hat. Egal ob Prominente, Politiker oder normale Bürger: Glaubt man den Medien, wird scheinbar jeder permanent "gestalkt". Hinter dem Anglizismus verbirgt sich dabei jedoch eine mehr als beängstigende Vorstellung: Von einer oder mehreren Personen obsessiv verfolgt und belästigt zu werden, ständig und überall. Im Film ist diese düstere Idee freilich schon ewig bekannt. Sei es in Klassikern wie "Halloween" oder neueren Werken à la "Disturbia". Auffälligerweise sind die Stalker dabei nur in den seltensten Fällen weiblich. In Steve Shills Film "Obsessed" findet sich nun allerdings ein besonders durchtriebenes Exemplar.

Es handelt sich dabei um die unfassbar attraktive Lisa, gespielt von Ali Larter, die geradezu besessen von ihrem Chef Derek ist. Was mit harmlosen Flirtereien beginnt, wandelt sich schon bald in das, was der Titel bereits andeutet: Obsession. Während Derek, der glücklich verheiratet ist, das Ganze zunächst als normale Freundlichkeit unter Kollegen betrachtet, ist Lisa der festen Überzeugung, ihr Boss sei unsterblich in sie verliebt. Ihre anfänglichen Anmachen driften schließlich in wahnsinnige Übergriffe ab, die nicht nur Dereks Ehe mit seiner Frau Sharon (Popstar Beyoncé) gefährden, sondern auch das Wohlergehen seines kleinen Sohnes...

Der Plot ist ohne Zweifel kein Ausbund an Innovation und die ersten zwanzig Minuten des Films wirken reichlich zahnlos. Es fehlt der Biss um dem durchaus spannenden Thema die angemessene Härte zu verleihen. Doch langsam wird dem Zuschauer klar, dass dieser zunächst arg konventionell anmutende Hollywood-Thriller doch einiges mehr zu bieten hat als zwei überaus hübsche Hauptdarstellerinnen. Die Handlung nimmt rasante Wendungen, und bald wird deutlich, dass wir die schöne Lisa unterschätzt haben: Tatsächlich hat Derek es hier mit einer hoch gefährlichen Frau zu tun, deren nächste Schritte kaum voraus zu sehen sind. Auf grandiose Weise kristalisiert sich jedoch, dass Lisa ihr Objekt der Begierde keineswegs aus Bosheit bedrängt; sie ist in ihrem Wahn stets der festen Überzeugung, es brauche eben ein wenig "Überzeugungsarbeit", um Derek von ihren Qualitäten und ihrer Liebe zu überzeugen. Auf jedes hasserfüllte "Lass mich in Ruhe, ich liebe dich nicht!" folgt ihrerseits nur ein verwirrtes Lächeln: "Ich weiß doch, dass du es nicht so meinst!"

Hier sind vor allem die schauspielerischen Qualitäten der aus "Resident Evil" und "Heroes" bekannten Ali Larter hervorzuheben. Ihre Darstellung der von gefährlichem Wahn, aber gleichzeitig auch aufrichtiger Liebe getriebenen Figur ist eine wahre Meisterleistung, die den Film über typisches Thriller-Mittelmaß heraushebt. Ihre Kollegen Beyoncé Knowles und Idris Elba verblassen neben diesem Talent allerdings ganz erheblich. Vor allem im Finale des Films, als die beiden Frauen schließlich physisch um Derek kämpfen, wirkt Beyoncés Aggression gegen die vermeintliche Nebenbuhlerin nie wirklich glaubwürdig, sondern eher unfreiwillig komisch, etwa wenn sie in peinlicher Gangsta-Manier ins Telefon raunzt: "You think you're crazy? I'll show you crazy. Try me, bitch." Der finale Endkampf zwischen ihr und Lisa ist in seiner unzimperlichen Art dennoch ein gelungener Schlusspunkt für "Obsessed".

Erstaunlich ist, dass es der Film trotz einer relativ altbackenen Story immer wieder schafft, Spannung zu erzeugen. Man leidet mit Derek, der seiner Frau Lisas Annäherungen zunächst verschweigt, bis es dann zu spät ist. Gerade dadurch, dass der Film hier nicht maßlos übertreibt, bleibt er glaubwürdig und erschafft eine mitreißende Atmosphäre. Die einzigen ärgerlichen Schwächen von "Obsessed" sind die nervig-hölzernen Dialoge, die zeitweise an dümmlichste Vorabend-Soaps erinnern. Hinzu kommen einige Logik-Lücken, die jedoch nicht wirklich zu stören vermögen. Hätte man dem durchaus guten Drehbuch noch einige gewitzte Dialoge verpasst, hätte hier sogar etwas wirklich Großes entstehen können. So ist "Obsessed" ein spannender Psycho-Thriller mit einigen guten Plot-Twists und einer überraschend überzeugenden Ali Larter. Popcorn-Kino at it's best! 

>> verfasst von Tim Lindemann

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