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Moviebase Village of Shadows

Village of Shadows
Village of Shadows

Bewertung: 65%

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Originaltitel: Le village des ombres
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 103 Minuten
Studio: Canal+
Produktionsjahr: 2011
Regie: Fouad Benhammou
Drehbuch: Fouad Benhammou, Pascal Jaubert, Lionel Olenga
Darsteller: Christa Theret, Bárbara Goenaga, Cyrille Thouvenin, Ornella Boulé, Axel Kiener, Jonathan Cohen, Nicolas Marié, Richard Darbois, Pascal Jaubert, Fabrice Josso, Xavier Fagnon, Djédjé Apali, Jochen Haegele, Eric Mariotto, Pierre-Marie Rochefort-Schneider, Gérard Dessalles, Ariane Aggiage, Philippe Chauveau

Eine Gruppe junger Leute will das Wochenende in dem abgelegenen französischen Flecken Ruiflec verbringen – aber schon am Ortseingang, bei plötzlich einsetzendem, heftigem Regen, verschwinden alle Insassen des einen Wagens spurlos aus dem Auto. Auf der Suche nach den Vermissten stellen die anderen fest, dass die Ortschaft selbst verlassen zu sein scheint, nur Körbe mit seltsamen Puppen aus Holz und Stroh stehen herum. Und dann scheint jemand auch ihnen nach dem Leben zu trachten.

Der erste Langfilm von Fouad Benhammou wirft seinen Zuschauern schon in den ersten Szenen deutlich um die Augen, dass man hier mit dem Übersinnlichen zu rechnen habe: Da werden deutsche Wehrmachtssoldaten im damals besetzten Ruiflec des Jahres 1944 nämlich von einem geheimnisvollen Wesen verfolgt und anscheinend ermordet. Die Vermutung, dass man es hier also mit einem auf irgendeine Weise verfluchten Dorf oder zumindest einem residenten Monstrum zu tun habe, lässt also nicht lange auf sich warten.

„Le village des ombres“ nutzt die filmischen Mittel des Gruselkinos ganz und gar aus. Schon die Kamerafahrten ganz zu Beginn, in verlassene Häuser hinein, suggerieren die Nähe des Unheimlichen – und dienen zugleich als Mittel, um einen Ort später wieder erkennbar zu machen, denn der Film spielt nahezu durchgehend in Dunkelheit, so dass man stets nur wenige Anhaltspunkte hat, um sich in seinem Universum zu orientieren. Nicht nur ist es immerzu finster, es wabert natürlich auch Nebel durch Ruiflec, Schatten bewegen sich – und immer wieder kommt ein Schockmoment. Mit Licht und Schatten wird dabei viel gespielt, mit Tiefenschärfe, dem Vorder- und dem Hintergrund des Bildes. Und immer wieder wechselt der Film wohl in die Perspektive des monströsen Verfolgers – verschwommene Bilder bei schwerer Atmung gibt es dann zu sehen, die das Gefühl der Bedrohung natürlich auf sehr klassische Weise erzeugen und immer mehr verstärken.

Zudem tauchen seltsame Zeichnungen auf, die die gerade Verschwundenen im Augenblick großen Erschreckens zeigen – eine filmisch ziemlich tolle Idee, die einfängt, was die Kamera gerade eben nicht mehr gesehen hat. So konventionell oder unaufwendig all diese Mittel auch sind, so effektvoll hantiert Benhammou mit ihnen. Er kann sich zudem auf seine Schauspieler verlassen, nicht zuletzt auf Barbara Goenaga als Spanierin Lila und Ornella Boulé als Marion. Natürlich gehört auch das zu den Topoi des Horrorfilms, Frauen in Bedrängnis zu zeigen; aber hier sind es eben gerade die Darstellerinnen, die ihre Rollen mit spürbarer Angst füllen.

Das Drehbuch von Lionel Olenga webt eine historisch ausgreifende Hintergrundgeschichte um Ruiflec, fädelt aber zugleich eine hohe geographische Verdichtung ein: Denn der nicht besonders große Ort wird, kaum dass er von den Protagonisten betreten wurde, von einem plötzlich gewachsenen Wald umschlossen. Die Straße, auf der sie gekommen sind, ist verschwunden, jeder Weg hindurch scheint sie nur in das Dorf wieder zurückzuführen. Das eigentliche Problem des Films ist nun, dass er in seinen 103 Minuten zu viel Zeit damit verbringt, eine genau solche Bewegung ebenfalls zu vollziehen. Es geschieht oft eigentlich wenig, außer dass nach einer Weile die nächste Person verschwindet, während ein antriebsarmer Fluchtversuch auf den nächsten folgt.

Erst spät und mit einer schon arg dezimierten Gruppe von Protagonisten gönnt „Le village des ombres“ dann auch den Zuschauern einen Blick in die Vergangenheit, aus der sich Ruiflecs Fluch speist; und dann wirkt das ganze Geschehen, wirken die Unebenheit im Raum-Zeit-Kontinuum, durch die man geschickt wurde, mit Ausbrechern zurück ins Jahr 1944, mit weiteren Wegen ohne Ausgang, doch ein bisschen übertrieben für eine eher schwache und wiederum konventionelle Auflösung. Zurück bleibt der Eindruck von einem handwerklich soliden Film, der, wie leider so viele Versuche im Genre, letztlich daran scheitert, dass die Geschichte weder packend erzählt wird noch den Film zu tragen imstande ist. Man darf aber hoffen, noch weitere Projekte von Fouad Benhammou zu sehen zu bekommen.

>> verfasst von Rochus Wolff

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