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Moviebase Cockneys vs Zombies

Cockneys vs Zombies
Cockneys vs Zombies

Bewertung: 70%

Userbewertung: 75%
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Originaltitel: Cockneys vs Zombies
Kinostart: 04.10.2012
DVD/Blu-Ray Verkauf: 07.03.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: 05.02.2013
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 85 Minuten
Studio: Velvet Octopus
Produktionsjahr: 2012
Regie: Matthias Hoene
Drehbuch: James Moran, Lucas Roche
Darsteller: Harry Treadaway, Rasmus Hardiker, Michelle Ryan, Alan Ford, Honor Blackman, Ashley Bashy Thomas, Jack Doolan, Georgia King, Tony Gardner

Im Vergleich zum klassischerweise aristokratischen Vampir und dem animalischen Werwolf fristet der Zombie ein Dasein in der Unterschicht der Horror-Hierarchie. Es mangelt ihm an Hygiene und Artikulationsfähigkeit und vor allem ist er Teil einer gesichtslosen, stumpfen Masse, ohne Chance auf den Star-Ruhm eines Draculas. Es ist also in gewisser Weise eine naheliegende, wenn auch politisch durchaus aufgeladene Idee, die Einwohner eines traditionellen Arbeiterviertels, des Londoner East Ends, filmisch in Zombies zu verwandeln. Der deutsche Regisseur Matthias Hoehne, der mit „Cockneys Vs. Zombies“ eben dies getan hat, will seinen Film aber als Loblied auf die mit hartem Akzent (Cockney) sprechenden „East Ender“ verstanden wissen und schickt sie in den Kampf gegen die blutgierigen Horden.

Nicht erst seit den Olympischen Spielen in London droht das East End zusehends von wohlhabenden Investoren aufgekauft zu werden, die die Mietpreise für die ursprünglichen Einwohner schleichend in unbezahlbare Höhen drücken. Im Mittelpunkt von „Cockneys Vs. Zombies“ steht der Plan zweier Brüder eine Bank zu überfallen um das Altenheim ihres Großvaters vor dem Abriss zu retten. Dabei werden sie von ihrer cleveren Cousine Katy sowie dem psychopathischen Gangster Mickey unterstützt; und so treffen in Hoehnes Film sozusagen Guy Ritchie und Romero aufeinander, werden vertrottelte Brit-Ganoven mit langsam (!) wankenden Untoten konfrontiert. Herauskommen sollte eine gesellschaftskritische Splatter-Komödie mit Lokalkolorit, was leider nur teilweise funktioniert hat.

Hoehne inszeniert seine „Cockneys“ ebenso wie seine Zombies mit comichaft überzogener Albernheit, was unter Umständen gar nicht notwendig gewesen wäre um diesem ohnehin absurden Aufeinandertreffen den nötigen Witz zu verleihen. Jede Figur lässt sich bequem in eine simple Schublade stecken, der Cockney-Dialekt ist derart breit und klischeehaft, dass nicht wenige deutsche Zuschauer Verständnisprobleme bekommen dürften. Synchronisiert macht der Film, der den Dialekt ja sogar im Titel trägt, allerdings überhaupt keinen Sinn. Ebenso wie dieses Verständnisproblem dürfte auch der Humor die Zuschauer spalten: Während einige „Cockneys Vs. Zombies“ ohne Zweifel als würdigen „Shaun Of The Dead“-Nachfolger ausmachen, wird anderen der Splatter-Slapstik nach geschlagenen 90 Minuten auf den Geist gehen.

Tatsächlich hätte sich der Stoff möglicherweise besser für einen 20 bis 30-minütigen Kurzfilm geeignet, sind es doch vor allem einzelne Szenen und Episoden, die hier am meisten überzeugen: Etwa ein „Wettrennen“ zwischen Zombie und Rollator-Rentner oder die besonders drastische Abhandlung des Genre-bekannten Problems der Zombie-Kinder. An Drastik mangelt es „Cockneys Vs. Zombies“ ohnehin nicht, Kunst- und CGI-Blut spritzen und strömen in Sturzbächen, wenn die raubeinigen, aber doch weichherzigen Cockneys den Zombies wie im Genre üblich mit schweren Feuerwaffen und Alltagsgegenständen zu Leibe rücken. Das ist einerseits durchaus löblich, schreckt der Film doch nicht wie andere Vertreter des Subgenres, etwa „Last Of The Living“, vor dem nötigen Gematsche zurück; andererseits vermag auch der hohe Gore-Anteil nicht über einige Längen und Wiederholungen hinwegzutäuschen.

Das Beste an dieser durchaus sympathischen, aber auf Dauer doch etwas ermüdenden ZomCom sind eindeutig die Darsteller: Bekannte Gesichter wie Alan Ford (Brick Top aus „Snatch“) und Michelle Ryan überzeugen ebenso wie die zahlreichen Newcomer, fügen sich nahtlos in das authentisch inszenierte Setting ein. Was Hoehnes Anspruch betrifft, Horrorspaß mit politischer Message zu verknüpfen, muss man leider sagen, dass er sowohl an der Simplizität des Films wie auch an der unausgereiften Konzeption scheitert: Wenn die Zombies für die zunehmende Übernahme des Traditionsbezirks durch skrupellose Immobilienhändler stehen soll, fragt man sich, warum sich die Zombiehorden größtenteils aus Einheimischen zusammensetzen. Das ist unstimmig, beim nächsten kreativ zum Platzen gebrachten Kopf aber auch schon wieder vergessen.

>> verfasst von Tim Lindemann

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